vonRedaktion Salzburg
AUGUST 17, 2022
Anfragebeantwortung von Landesrätin Rüscher
Bregenz (VLK) – In einer Anfragebeantwortung erläutert Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher die Angebote zur Behandlung und Betreuung von Long Covid Patientinnen und Patienten in Vorarlberg. Bei einer solchen Erkrankung sei der Schlüssel für die Besserung der Beschwerden eine sorgfältige und fundierte Betrachtung der gesundheitlichen Situation, betont Rüscher. Zu diesem Zweck wurden eine Koordinationsstelle am Landeskrankenhaus Hohenems sowie in Kooperation mit Tirol ein Wissensnetzwerk und eine PatientInnen-Webseite eingerichtet. Erste Anlaufstelle für Betroffene bleiben aber die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte.
Post-Covid und rasche Diagnose sind in sich ein Widerspruch. Als Post-Covid wird der Zustand bezeichnet, wenn Beschwerden von COVID-19-Erkrankten nach einer Infektion länger als drei Monate anhalten. Erste Anlaufstelle ist der/die betreuende niedergelassene Ärztin/Arzt. Die Diagnostik ist geprägt von differentialdiagnostischen Ausschlussuntersuchungen und Verlaufsbeobachtungen, diese Zeit kann nicht verkürzt werden. In den meisten Fällen sind im niedergelassenen Bereich Diagnose und Behandlung umfassend gegeben, in komplexen Fällen kann eine Überweisung an die Koordinationsstelle erfolgen. Diese übernimmt die Begleitung und Evaluierung des Behandlungspfades im Rahmen einer multiprofessionellen, fachübergreifenden Versorgung.
Neben dem Aufbau von Koordinationsstelle und Webseite wurde ein Wissensnetzwerk etabliert, um die Vernetzung von medizinischer Expertise zwischen Tirol und Vorarlberg im Zusammenhang mit Long Covid Erkrankungen zu intensivieren und fächerübergreifend medizinisches Wissen zu bündeln, zu vertiefen und auf breiter Basis nutzbar zu machen. Teilnehmende am Wissensnetzwerk sind FachärztInnen der Vorarlberger Krankenhäuser, die Vorarlberger Gesellschaft für Allgemeinmedizin (VGAM), die Ärztekammer Vorarlberg, sowie ÄrztInnen verschiedener Fachbereiche der Universitätsklinik Innsbruck. „Der medizinische Austausch im Zusammenhang mit der Behandlung von Long Covid ist somit gegeben“, so Landesrätin Rüscher.
Bezüglich der sozialversicherungsrechtlichen Absicherung im Falle von Long Covid Erkrankungen stehen den Betroffenen die Beratungsstellen der Sozialversicherungsträger zur Verfügung. Absehbar sei, dass Teilzeit-Arbeitsmodelle zur Wiedereingliederung nach Langzeitkrankenständen auch für PatientInnen, die an Post-Covid leiden, deutlich an Bedeutung gewinnen. Um konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, werde aber noch ein längerer Beobachtungszeitraum benötigt, so Rüscher. Sie stehe dazu im laufenden Austausch mit den anderen Bundesländern und dem Gesundheitsministerium.
Quelle: Land Vorarlberg