vonRedaktion Salzburg
MAI 03, 2024
LH Mikl-Leitner begrüßt Kaffeekapsel-Recyclingprojekt
In Österreichs erstem Kaffeekapsel-Recyclingprojekt wurden seit dem Start im Oktober 2023 in den Bezirken Krems-Land und Schwechat mehr als 1,5 Millionen Kapseln (17 Tonnen) gesammelt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner freut sich über die Initiative und machte sich bei einem Besuch der Initiatoren am 19. April 2024 selbst ein Bild von der Aktion. Mit diesem Pilotprojekt wollen der Österreichische Kaffee- und Teeverband (KTV) und die Altstoff Recycling Austria AG (ARA) Kaffeekapseln im Kreislauf halten und Bewusstsein bei Konsumenten schaffen. Starke Unterstützung gibt es auch von niederösterreichischen Partnern, wie dem Verpackungshersteller Constantia Flexibles. Noch bis Juni 2024 haben Niederösterreicher die Möglichkeit Kapseln aller Art in den Altstoffsammelzentren in Krems Land und Schwechat abzugeben. Eine Ausweitung nach Ablauf des Pilotprojekts wird aktuell evaluiert.
Niederösterreicher trinken mehr Kaffee pro Tag als im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt. 73 Prozent trinken Kaffee, knapp die Hälfte (48%) sogar mehrmals täglich. Leider landen Kaffeekapseln danach oftmals im Restmüll, wodurch wertvolle Ressourcen, wie Kunststoff- bzw. Aluminium-Kapseln oder auch der Kaffeesatz, aus dem Rohstoff-Kreislauf fallen. Um diese Lücke zu schließen, starteten der Österreichische Kaffee- und Teeverband, führende Kaffeeproduzenten und die ARA das erstes Recyclingprojekt für Kaffee- und Tee-kapseln aus allen Materialien in Krems Land, Schwechat und auch Oberösterreich.
In den niederösterreichischen Pilotregionen wurde seit Start der Aktion im Oktober 2023 fleißig gesammelt: Rund 17 Tonnen wurden von den Niederösterreichern in den Bezirken Krems-Land und Schwechat bereits recycelt.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstreicht das Umweltbewusstsein und den aktiven Beitrag Niederösterreichs zu Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz: „Die letzten Jahre haben uns deutlich vor Auge geführt, wie wichtig es ist, auch als kleiner Wirtschaftsstandort möglichst eigenständig wirtschaften zu können. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet eine funktionierende Kreislaufwirtschaft, wo der Abfall des einen zum wertvollen Rohstoff für den anderen wird. Wie toll das funktionieren kann, zeigt dieses Pilotprojekt im Bereich Kaffeekapsel-Recycling eindrucksvoll. Unsere Landsleute schätzen nicht nur eine gute Tasse Kaffee, sondern beweisen auch großes Umweltbewusstsein und Engagement. Wenn ich sehe, wie ausgezeichnet das Projekt angelaufen ist, bin ich überzeugt, dass Niederösterreich bald zur Weltspitze im Kaffeekapsel-Recycling gehören wird.“
„Die Kapselsammlung in Krems Land, Schwechat und Oberösterreich ist ein wegweisendes Projekt für Ressourcenschonung und unterstreicht die gemeinschaftlichen Anstrengungen von Unternehmen als auch Konsumentinnen und Konsumenten, eine umweltfreundlichere Zukunft zu gestalten“, so Dr. Johann Brunner, Geschäftsführer des Österreichischen Kaffee- und Teeverbandes.
Die Aktion ist europaweit das erste Projekt dieser Art und bildet laut ARA Vorstandssprecher Harald Hauke gleichzeitig einen wichtigen Hebel in der Bewusstseinsbildung: „Verpackungen sind unser österreichischer Rohstoff der Zukunft. Durch innovative Projekte fördern wir das Bewusstsein für Ressourcenschonung in der Bevölkerung. Der Erfolg bestätigt unsere Arbeit: In den Testregionen konnten wir im Vergleich zu bisherigen guten Sammelergebnissen von Kaffeekapseln einzelner Hersteller eine Steigerung von über 20 Prozent erzielen.“
Seit Jahresbeginn ist auch der niederösterreichische Kapselhersteller Constantia Flexibles aus Weinburg im Pielachtal mit an Bord. Der Produzent legt damit einen wertvollen Grundstein für den anschließenden Recyclingprozess und leistet mit seiner Expertise einen wichtigen Beitrag für die branchenübergreifende Zusammenarbeit, indem er langlebige Kapseln entwickelt, die auch aus Sekundärrohstoffen, wie recyceltem Aluminium, bestehen.
Niederösterreicher können Aluminium-, Kunststoff- und heimkompostierbare Kapseln in allen Altstoffsammelzentren in Krems Land und Schwechat in speziell dafür vorgesehenen Behältern abgeben. Zusätzlich stehen in Schwechat lila Tonnen ergänzend als Sammelstelle zur Verfügung. Die gesammelten Kapseln werden anschließend in einer Recyclinganlage aufbereitet. Kaffee und Kapseln werden getrennt und zu wertvollen Rohstoffen verarbeitet. Aus den bunten Kapseln entsteht wieder reines Aluminium bzw. Kunststoff für neue Produkte. Der Kaffeesatz dient als Bio-Dünger, Ölbindemittel oder Biogas.
Quelle: Land Niederösterreich