vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 10, 2024
Blauchlichtorganisationen üben für den Ernstfall
Am 08.11.2024 um 15:00 Uhr wurde der Bezirkseinsatzstab von der LAWZ alarmiert. Unter der Führung von HBI Michell Jamer wurde die umfangreiche Koordination dieser Großübung in den Räumlichkeiten der BAWZ Völkermarkt eingerichtet. Von dort aus wurde das Szenario überwacht und alle teilnehmenden Einheiten gesteuert.
Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen und einen daraus beginnenden Waldbrand
„Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen auf der L120 Eberndorfer Straße zwischen Eberndorf und Buchbrunn“ lautete der erste Übungsbefehl für die anrückenden Einsatzkräfte. Vor Ort kam es zu einem Verkehrsunfall in dem vier Fahrzeuge involviert waren. Insgesamt konnten sieben Personen mittels hydraulischer Rettungsgeräte aus den Fahrzeugen gerettet werden, welche im Anschluss durch das Rote Kreuz erstversorgt und danach abtransportiert wurden. Eine Person erlag noch vor Ort ihren schweren Verletzungen und konnte nur mehr tot geborgen werden. Die Unfallaufnahme sowie die Ermittlungen zum Unfallhergang erfolgten durch die örtlich zuständige Polizeistreife.
In der Nähe dieses Szenarios ereignete sich ein Folgeunfall, bei welchem das Fahrzeug in Brand geriet und rasch auf das angrenzende Waldstück übergriff. Sofort wurden dazu weitere Kräfte sowie die Waldbrandcontainer aus den einzelnen Abschnitten des Bezirks alarmiert, welche im Anschluss die Brandbekämpfung dieses Waldbrandes mit Spezialgeräten, wie Waldbrandrückenspritzen, automatischen Sprinkleranlagen etc. aufgenommen haben. Gerade wegen des steilen Geländes im Übungsgebiet wurde von den MRAS-Teams (Menschrettung & Absturzsicherung) der Feuerwehren und der Bergrettung Bad Eisenkappel unter anderem Seilgeländer aufgebaut und diese unterstützten und sicherten die Übungsteilnehmer*innen am Seil, dass diese gefahrenlos in das steile Gebiet ab- bzw. aufsteigen und die Bekämpfung der einzelnen Glutnester durchführen konnten. Die Löschwasserversorgung wurde einerseits über zwei Zubringerleitungen vom naheliegendem Seebach, andererseits über einen Pendelverkehr mit mehreren Tanklöschfahrzeugen sichergestellt. Im Zuge des Einsatzes wurde angenommen, dass zwei Kameraden der Feuerwehren sich teilweise schwer verletzten und von der Bergrettung gesichert aus dem steilen Gelände befreit wurden.
Gegen 22:00 Uhr konnte der Einsatzleiter ABI Helmut Malle gemeinsam mit der vor Ort eingerichteten Führungsunterstützung der Florianstation Ebendorf den teilnehmenden Personen bei diesem Szenario vorerst „Brand aus“ geben und die Übung erfolgreich beendet werden.
Verkehrsunfall zwischen mehreren PKWs und einem Bus mit mehreren verletzten Personen
Die Großübung „GEMEINSAM 2024“ wurde am Samstag gegen 08:30 Uhr mit einem Verkehrsunfall zwischen einem Gelenkbus mit über 20 Personen und einem PKW, welcher durch die Kollision ins Wasser stürzte, fortgesetzt. Erschwerend kam dazu, dass aufgrund des Unfalls noch weitere nachkommende PKW ebenso in den Unfall involviert waren, bei welchen es auch zu eingeklemmten Personen gekommen ist. Die anrückenden Feuerwehren mussten unter Hilfe von schwerem Gerät die rund 25 verletzte Personen befreien, welche im Anschluss vom Roten Kreuz vor Ort übernommen wurden. Das Rote Kreuz hat aufgrund der hohen Anzahl an verletzten Personen eine Sanitätshilfsstelle in der NMS Völkermarkt eingerichtet, von welcher aus die Personen erstversorgt und zum Abtransport vorbereitet wurden. Die PKW-Bergung aus dem Wasser wurde vom Wasserdienst der Feuerwehr mit den Feuerwehreinsatztauchern und der Wasserrettung mit Einsatzbooten durchgeführt. Die Unfallaufnahme sowie die Ermittlungen zum Unfallhergang erfolgten wieder durch die örtlich zuständige Polizeistreife. Die Statisten im Bus wurden vom Bundesheer gestellt und von Realitätsdarstellern des Roten Kreuzes geschminkt.
Gegen 10:15 Uhr konnte der Einsatzleiter ABI Stefan Brodnig gemeinsam mit der vor Ort eingerichteten Führungsunterstützung die Übung erfolgreich beenden.
Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person und Gefahrenstoffunfall im Zuge einer Verladung
Beim dritten Szenario handelt es sich um einen Verkehrsunfall zwischen zwei PKWs und zwei eingeklemmten Personen. Kurz darauf ereignete sich ein Folgeunfall auf einem Betriebsareal, bei welchem durch Unachtsamkeit ein unbekannter gefährlicher Stoff austrat. Die alarmierten Kräfte konnten die Personen aus dem Fahrzeug befreien und der Rettung übergeben, sowie die handelnden Personen beim Gefahrenstoffaustritt aus dem Gefahrenbereich retten. Im Anschluss wurde das Areal rund um den Vorfallsort großräumig abgesperrt und Spezialkräfte konnten mithilfe von Chemieschutzanzügen das Leck beheben und die ätzende Salzsäure in ein gesichertes Behältnis umpumpen. Plötzlich wurde durch Mitarbeiter des Betriebes eine radioaktive Strahlung im Bereich des Gefahrenstoffaustrittes festgestellt. Diese Stoffe konnten von den alarmierten Strahlenspürern der Polizei gemeinsam mit den Strahlenschutzbeauftragten des Landes Kärnten lokalisiert und gesichert werden.
Insgesamt standen rund 700 Personen an beiden Tagen von Feuerwehr, Rettung, Polizei, Bergrettung, Wasserrettung, Polizei, Bundesheer, Bezirkshauptmannschaft und Amt der Kärntner Landesregierung im Übungseinsatz.
Zum Abschluss der Übung konnten alle Beteiligten eine positive Bilanz ziehen. Bei allen Übungsherausforderungen arbeiteten verschiedene Einsatzorganisationen wie, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergrettung, Wasserrettung, Polizei, Bundesheer und Bezirkshauptmannschaft Hand in Hand zusammen. Der Bezirkshauptmann Mag. Gert-Andre Klösch zeigte sich bestätigt, dass unsere Bevölkerung in jeglicher Hinsicht auf professionelle Hilfe der Einsatzorganisationen zählen kann. Mit dem Ziel die koordinierte Zusammenarbeit aller eingesetzten Kräfte im Bezirkseinsatzstab und die Abläufe für den Ernstfall zu optimieren, kann klar festgehalten werden, dass die Feuerwehren im Bezirk Völkermarkt für jedes derartige Einsatzszenario bestens gerüstet und den Herausforderungen gewachsen sind.
Zahlreiche Ehrengäste machten sich ein Bild dieser Übung. Unter anderem Bürgermeister Wolfgang Stefitz (Eberndorf), Bürgermeister Bernard Sadovnik (Globasnitz), unter den Übungsteilnehmern Bürgermeister Gerhard Koller (Sittersdorf), Bezirksparteiobmann der FPÖ, Kajetan Glantschnig. Aus dem Bezirk Wolfsberg Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Wolfgang Weißhaupt.
Seitens des Landes Kärnten besuchte und gratulierte der Katastrophenschutzbeauftragte RegRat Markus Hudobnik mit Mag. (FH) Markus Jansche zur Übungsgestaltung und lobte die Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen im gesamten Land Kärnten.
Quelle: BFKdo Völkermarkt