vonRedaktion Salzburg
AUGUST 06, 2024
LHStv. Schaunig, LR Fellner – mit 36,6 Mio. Euro 2024 Rekordinvestition in Bildungsinfrastruktur – Schwerpunkt Elementarpädagogik – „Investitionen in die Bildungsinfrastruktur verbessern die Rahmenbedingungen für junge Menschen, sichern Arbeitsplätze und stärken heimische Wirtschaft“
KLAGENFURT. „Wer an der Bildung spart, spart an unserem Potenzial und somit an der Zukunft“, so der einhellige Tenor der heutigen Pressekonferenz „Bildungsbaufonds – Leuchtturmprojekte im Bildungsjahr 2024 und der Zukunft“. LHStv.in Gaby Schaunig und Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner gaben detaillierte Einblicke in realisierte und geplante Großvorhaben in Kärnten, der Diexer Bürgermeister Anton Napetschnig präsentierte zudem exemplarisch das neu eröffnete Vorzeigeprojekt "Bildungszentrum Diex".
Allein im heurigen Jahr fließen rund 36,6 Millionen Euro in infrastrukturelle Maßnahmen im Bildungsbereich. Das sei so viel wie nie zuvor, so Schaunig und Fellner. Im Vergleich dazu waren es 2023 rund 20 Millionen Euro und 2022 rund 18,8 Millionen Euro. Die deutlich höhere Fördersumme sei auch durch die Zuweisung der Mittel aus dem Finanzausgleich in der Höhe von 15,6 Millionen Euro, welche dem K-BBF zur Verfügung gestellt wurden, zurückzuführen, erläutern die Finanzreferentin und der Bildungsreferent.
LHStv.in Gaby Schaunig: „Der Kärntner Bildungsbaufonds ist ein Alleinstellungsmerkmal innerhalb Österreichs, im heurigen Jahr stellen wir Fördermittel in Höhe von 36,6 Millionen Euro zur Verfügung – das ist mehr als je zuvor. Damit lösen wir Folgeinvestitionen von rund 65 Millionen Euro im Bildungsbereich aus. Diese Investitionen verbessern nicht nur Rahmenbedingungen für Schülerinnen und Schüler, sie sichern darüber hinaus Arbeitsplätze und es ist auch ein wichtiges Signal für die Kärntner Bauwirtschaft. Gleichzeitig ist es auch eine Investition in die Zukunft der nächsten Generationen.“
Die zusätzlichen 15,6 Millionen Euro, die im Rahmen des Finanzausgleichs fließen, würden vollumfänglich dem Bildungsbereich zugutekommen, wie Kärntens Finanzreferentin unterstreicht und diese würden außerdem so eingesetzt, dass die Gemeinden nichts zuzahlen müssen.
„Im Sinne der Nachhaltigkeit achten wir auch besonders darauf, bestehende Infrastruktur möglichst lange nutzen zu können und überall wo es möglich ist, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen zu setzen. Alleine für den Bereich der Fachberufsschulen haben wir mit den Projekten, die aktuell und zukünftig in Umsetzung sind – konkret die Standorte St. Veit, Völkermarkt, Villach und Klagenfurt - ein Gesamtvolumen von rund 100 Millionen Euro, die hier investiert werden,“ erläutert LHStv.in Schaunig.
Ein besonderes Augenmerk komme heuer dem elementarpädagogischen Bereich zu, ergänzt Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner. „Wir nehmen hier so viel Geld in die Hand wie noch nie“, so Fellner. Mit der Umwandlung vom Schulbau- in den Bildungsbaufonds 2023 wurden erstmals auch Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen aufgenommen. So wurden seit in Kraft treten des neuen Förderbereiches 2023 allein für den Bereich Elementarpädagogik 5.649.000 an Fördergelder ausbezahlt und für die Jahre 2023 bis 2027 in Summe 31.490.500 Euro für 41 Projekte zugesichert.
In den Kindertagesstätten und Kindergärten betreten Kinder die erste Bildungseinrichtung außerhalb ihres Zuhauses, so der Bildungsreferent. „Kinder lernen anders als wir Erwachsene, sie sind wie Staubsauger, die Wissen in sich aufsaugen. Sie lernen durch Erfahrung, durch Tun, durch Interaktion mit anderen Kindern. Und all das möchten wir fördern und unterstützen.“ Das zusätzliche Platzangebot benötige es auch nicht zuletzt deshalb, weil in den kommenden Jahren die Gruppengrößen kontinuierlich verkleinert werden sollen. Und die Entwicklung in diesem Bereich bestätige diesen Kurs, so der Kärntner Bildungsreferent. So habe sich von 2018 bis 2023 die Anzahl der in Betreuung befindlichen Kinder maßgeblich erhöht, und zwar von 20.127 im Jahr 2015 auf 21.728 im Jahr 2023. Und die Tendenz ist steigernd. Bereits heute seien 98,5 Prozent der 5-jährigen in Betreuung, Potenzial gebe es noch bei den Unter-Dreijährigen, so Fellner. Hier betrage die Betreuungsquote 29,3 Prozent, was einem Plus von 6,7 Prozent auf 2018 entspricht. Entsprechend dieser Entwicklung sei auch der Personalbedarf in der Elementarpädagogik ein aktuelles Thema, ergänzt der Landesrat. „Ja, der Personalmangel im Bereich der Elementarpädagogik ist ein aktuelles Thema. Um diesem entgegenzuwirken, wurden aber bereits effektive Maßnahmen gesetzt.“ Dazu zählt etwa die Einführung einer weiteren Kollegklasse in Villach und Feldkirchen und die HSL an der Pädagogischen Hochschule Kärnten sowie außerdem das Masterstudium in Elementarpädagogik in Graz. Für die kommenden Jahre wird eine stabile Steigerung der Absolvent:innen in diesem Bereich erwartet, man rechne mit jährlich bis zu 120, was darauf schließen lässt, dass in den kommenden sechs Jahren zwischen 600 und 720 Elementarpädagog:innen ausgebildet werden. Im Bereich der Kleinkinderzieher:innen hat die Zahl der Ausbildungsträger auf sieben zugenommen, zwei neue Anträge werden zudem bearbeitet. Jährlich werden 360 Kleinkinderzieher:innen ausgebildet, in sechs Jahren macht das 2.160 ausgebildete Fachkräfte. „Unsere Aufgabe besteht nun dafür zu sorgen, dass mehr Menschen auch in diesen Beruf eintreten. Derzeit ist es ungefähr die Hälfte, sowohl im elementarpädagogischen als auch im Bereich der Kleinkinderzieher:innen, die direkt in diesen Beruf einsteigen“, ergänzt Fellner.
Der Kinderbildungs- und Betreuungsbereich ist einer der wesentlichen Bereiche des Bildungsbaufonds. „Hier beginnt Bildung“, so Fellner. Als besonders gelungenes Beispiel in der Umsetzung nennt er hier das Bildungszentrum Diex.
Einblicke in das „Leuchtturmprojekt“ gab im Zuge der heutigen Pressekonferenz der Bürgermeister der Gemeinde Diex, Anton Napetschnig. „Wir sprechen hier wohl über die beste Investition in die Zukunft unserer Gemeinden. Durch die Neugestaltung des Bildungszentrums entstand nicht nur ein reiner Lernort, sondern auch ein Lebensraum für Kinder in einem sozialen und kreativen Umfeld“, so der Bürgermeister.
Die Jugend sei das Fundament unserer Zukunft, so Napetschnig weiter. Er ergänzt: „Aus diesem Grund war es mein Bestreben, eine zeitgemäße und zukunftsfähige Bildungseinrichtung zu schaffen. Von Anfang an war klar, dass eine umfassende Generalsanierung unabdingbar war.“
Außerdem geht Anton Napetschnig auf den Zeitplan des Projekts ein. „Unser Ziel war es stets, den Zeitplan bis zur Fertigstellung einzuhalten und die Kosten im Rahmen zu halten. In einer Zeit, in der ähnliche Bauprojekte erhebliche Preissteigerungen verzeichneten, ist es uns durch konsequente Projektführung gelungen, die Kosten von Anfang an stabil zu halten. Zudem haben wir jede mögliche Förderung genutzt, um die finanziellen Belastungen für die Gemeinde so gering wie möglich zu halten.“ Über das Ergebnis ist Napetschnig noch heute „begeistert“. „Das neue Bildungszentrum fügt sich perfekt in das Ortsbild ein, besticht durch lichtdurchflutete Räume und modern ausgestattete Klassenräume. Die Nachmittagsbetreuung verfügt im ausgebauten Dachbodenbereich von einem wohnlichen Rückzugsort mit einer Spielebene. Im neuen Turnsaal kann man zahlreiche Sportübungen ausüben. Dank der Sanierung profitieren auch die aktiven Vereine der Gemeinde, die den neuen Turnsaal für Gymnastik, Turnen und Volkstanzen nutzen können.“ In die Generalsanierung wurden 4,6 Millionen Euro investiert, wovon rund vier Millionen Euro als förderfähig anerkannt wurden. Somit beträgt die Förderhöhe über den Bildungsbaufond in etwa drei Millionen Euro. Rund ein Jahr dauerten die Baumaßnahmen für das Vorzeigeprojekt im Sonnenort.
Außerdem in die Liste der Musterprojekte 2023-2024 einreihen lässt sich die Mittelschule Nötsch, die im heurigen Schuljahr generalsaniert und mit einer neuen Schindelfassade als besonderes Highlight eröffnet wurde. Im Zuge der Generalsanierung wurde die Schule auf den neuesten Stand der Technik inklusive digitaler Tafeln gebracht, außerdem wurde eine PV-Anlage installiert. Ebenfalls eröffnet wurde das Bildungszentrum Magdalensberg. „Neues Forum“ wird es in Anlehnung an die einstige Römerstadt am Magdalensberg genannt. Eineinhalb Jahre lang wurde gebaut, insgesamt wurden rund neun Millionen Euro investiert. Neben Volksschule, Kindergarten und einer Mediathek haben hier auch die Vereine Platz – außerdem wurde die Gemeinde Magdalensberg zu einem neuen Musikschulstandort.
Quelle: Land Kärnten