vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 09, 2022
Starker Zulauf bei steirischen Beratungs- und Hilfsangeboten im Jahr 2021
Graz, am 8. Februar 2022.- Wenn Kinder und Jugendliche gemobbt werden und sich dieses Verhalten erst einmal etabliert hat, ist der Schaden für alle Beteiligten groß. Mobbing passiert nicht erst seit Ausbruch der Pandemie, und auch nicht nur am Schulhof, sondern vorrangig in der digitalen Welt. „Cybermobbing kommt in den seltensten Fällen ohne direktes Mobbing im ‚echten Leben‘ vor. Daher gilt es verstärkt in Prävention zu investieren. Prävention auf Ebene der Kinder und Jugendlichen, genauso wie in ganzen Gruppen bzw. das ganze soziale Geflecht darüber aufzuklären. Hier spielen auch die Eltern eine entscheidende Rolle", so Jugendlandesrätin Juliane Bogner-Strauß, denn über 60 Prozent der unter 18-Jährigen haben uneingeschränkten Zugang zum Internet. „Mein Appell ist hier auch als Mutter, sich wirklich aktiv mit dem eigenen Nachwuchs über die Gefahren und Risiken, insbesondere von Social Media-Plattformen, zu unterhalten und sich immer wieder darüber auszutauschen", appelliert Bogner-Strauß und verweist auf den Elternratgeber zum Thema Cybermobbing.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Jedes fünfte Kind und jeder fünfte Jugendliche in der Steiermark war oder ist schon einmal Opfer von Mobbing bzw. Cybermobbing geworden. Die Anlauf- und Koordinierungsstelle der Kinder- und Jugendanwaltschaft verzeichnete im Zeitraum September 2021 bis Jänner 2022 fast eine Verdopplung an Beratungs-, Coaching- und Interventionsmaßnahmen gegenüber dem Vorjahr. „Gerade die Anfragen an Workshops für Schulklassen zum Thema Mobbing spielen momentan eine große Rolle. Neben einer Intervention des Mobbinggeschehens im Internet ist auch jene im Klassenverbund von entscheidender Bedeutung", so die steirische Kinder- und Jugendanwältin Denise Schiffrer-Barac.
Die Anlauf- und Koordinierungsstelle der steirischen Kinder- und Jugendanwaltschaft bietet deshalb auch im kommenden Jahr wieder verschiedene Projekte an, um Mobbing bestmöglich entgegenzuwirken.(Cyber-)Mobbing-Präventions-Workshops für Schulen mit dem Theater am OrtweinplatzToolboxen mit Präventionsmaterialien rund um das Thema (Cyber-)Mobbing, welche gemeinsam mit steirischen SchulsozialarbeiterInnen erarbeitet wurdenElternratgeber (Cyber-)MobbingKooperationen mit der Pädagogischen Hochschule, der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum und mit der Fachhochschule JoanneumBeratung und Coaching von Interventionen mit präventivem Charakter
Darüber hinaus wird ein umfassendes Präventionskonzept für Schulen und Bildungseinrichtungen erarbeitet. Die im Jahr 2021 von Landesrätin Bogner-Strauß initiierte Kampagne #KeinPlatzFuerHate findet großen Zuspruch unter den steirischen Jugendlichen. Alleine auf Instagram wurden seit dem Start knapp 26.000 Konten erreicht, davon sind 53,6 Prozent 13- bis 17-Jährige und 36,3 Prozent 18- bis 24-Jährige. Die steirische Initiative gegen Mobbing im Netz war auch auf europäischer Ebene hoch im Kurs.
Innovation in Politics Awards413 Projekte wurden aus 25 europäischen Ländern zu den „Innovation in Politics Awards 2021" eingereicht. Eine Jury aus 1.032 europäischen Bürgerinnen und Bürgern wählte die 90 Finalisten aus. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Innovationsvielfalt in nahezu allen Bereichen. Ob es darum geht, Leben zu retten, Arbeitsplätze und die Wirtschaft zu schützen oder Schulbildung mit digitalen Tools möglich zu machen - 2021 sind Innovationen auf allen Ebenen zu sehen. Da die Bewältigung der COVID-19-Pandemie nun seit fast zwei Jahren eine große Herausforderung darstellt, hat sich die projektbezogene Arbeit europaweit stark verändert. Unter diesen 90 Finalisten war auch das laufende steirische Projekt #KeinPlatzfürHate in der Kategorie Menschenrechte nominiert. „Dies unterstreicht die Wichtigkeit des Projektes. Wir müssen weiterhin alles tun, um Mobbing keine Chance zu geben und ich hoffe, dass noch viele Steirerinnen und Steirer mitmachen", so Jugendlandesrätin Bogner-Strauß. Mehr Infos dazu unter: www.kein-platz-fuer-hate.steiermark.at.
Quelle: Land Steiermark