vonRedaktion International
DEZEMBER 15, 2021
LR Fellner, BVS Schneider: 719 Brände und dadurch knapp 22 Millionen Euro Schaden im vergangenen Jahr – Häufigste zuordenbare Brandursache in Kärnten ist Blitzschlag
Klagenfurt (LPD). Das neue Feuerwehrgesetz (K-FWG), das auf Initiative von Feuerwehrreferent Landesrat Daniel Fellner von Feuerwehren für Feuerwehren erarbeitet und im Frühling beschlossen worden ist, hat etliche Neuerungen gebracht: So wurde die Brandverhütungsstelle des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes in Form der Beistellung von Sachverständigen im vorbeugenden Brandschutz für die Landes- und Gemeindebehörden neu organisiert. „Die Aufgaben der Brandverhütungsstelle, als Kärntner Kompetenzstelle für Brandschutzangelegenheiten, umfassen künftig auch die Ermittlung von Brand- und Explosionsursachen. Weiters obliegt der Stelle die Information der Öffentlichkeit über vorbeugenden Brandschutz und die Schulung und Information von Personen, die mit Aufgaben der Brandverhütung und des vorbeugenden Brandschutzes befasst sind. Auch die Führung einer Brandschadenstatistik für unser Bundesland ist nunmehr Aufgabe der Brandverhütungsstelle“, informiert Fellner heute, Mittwoch.
Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin zur brandaktuellen Statistik für das Jahr 2020: „Die Anzahl der Brandfälle ist zum Vergleichsjahr 2019 mit 806 Fällen auf 719 Fälle im Jahr 2020 gesunken. Diese positive Entwicklung spiegelt sich leider nicht bei der durch Brände entstandenen Gesamtschadenssumme von rund 21,7 Mio. Euro wider - im Vergleichsjahr 2019 waren es 17,2 Mio. Euro“. Zum Glück gab es 2020 keine Todesopfer zu beklagen, wohl aber 22 durch Brände verletzte Personen.
Wie schon im Jahr davor, sind auch 2020 der „zivile Bereich“ und die „Landwirtschaft“, die mit dem größten Risiko behafteten Gruppen, in denen die meisten Brandfälle und die höchsten Brandschadenssummen zu verzeichnen sind. Die Brandursache „unbekannt“ weist mit rund 7,6 Mio. Euro den höchsten Wert auf. Zur Brandursache „unbekannt“ werden Brandfälle gezählt, bei denen die Ursache nicht eindeutig zugeordnet werden konnte, das heißt trotz detaillierter Brandursachenermittlung zumindest zwei mögliche Brandursachen verbleiben.
Wie bereits 2019 war auch 2020 die häufigste und eindeutig zuordenbare Brandursache in Kärnten der direkte „Blitzschlag“. Vor allem im „zivilen Bereich“ und auch in der „Landwirtschaft“ waren hier die meisten Schadensfälle durch atmosphärische Entladungen zu verzeichnen.
Michael Schneider, frisch gebackener Leiter der Brandverhütungsstelle des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes, betont dabei: „Wir wiegen uns gesellschaftlich gerne in brandschutztechnischer Sicherheit. Sowohl einerseits unser Feuerwehrwesen in Österreich, aber auch Brandschutzmaßnahmen wie zum Beispiel die Rauchwarnmelderpflicht im privaten Bereich tragen dazu sicherlich positiv bei.“
An dritter Stelle der Brandfälle in Kärnten ist die Ursache „offenes Licht & Feuer“ zu finden. Schneider dazu weiter: „Es darf nicht dazu führen, vorbeugende Brandschutzmaßnahmen sowohl im zivilen und im landwirtschaftlichen, aber auch im betrieblichen Bereich als unnotwendig zu erachten oder zu vernachlässigen, dies zeigen uns viele tragische und schadensreiche Brandfälle der Vergangenheit. Es gilt das langjährig mühsam aufgebaute Schutzniveau zu erhalten.“
„Ganz klar muss es unser gemeinsames Ziel sein, durch vermehrte Aufklärung und entsprechendes Handeln, künftig möglichst viele Brände zu verhindern. Einerseits, um Menschen und ihr Hab und Gut zu schützen, andererseits, um die Feuerwehren zu entlasten und gefährliche Einsätze zu vermeiden“, betont Fellner.
Die Daten für die Statistik bestehen aus Polizei- und Sachverständigenerhebungen sowie den Zahlen des Versicherungsverband Österreich (VVO), wobei nur Brände mit Schäden mit einer Schadensumme von über 2.000 Euro aufgenommen werden. Bei der Ermittlung der Schadensumme werden sowohl Gebäudeschäden als auch Inventarschäden berücksichtigt.
Brandschadenstatistik 2020 Kärnten
Quelle: Land Kärnten