vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 30, 2020
Wirtschaftslandesrat Marco Tittler legte in Anfragebeantwortung aktuelle Zahlen vor: „Landesunterstützung dort, wo Hilfe des Bundes nicht oder nur unzureichend greift“
Bregenz (VLK) – Liquidität erhalten, Arbeitsplätze sichern, Betriebe stabilisieren, Härtefälle abfedern: Vorarlberg verfolgt im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise mehrere konkrete Ziele, um negative Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsplätze möglichst abzufedern. Das Hilfspaket des Bundes wurde dazu frühzeitig durch eigene, zusätzliche Maßnahmen, die bis Ende des Jahres laufen, erweitert. In einer Anfragebeantwortung hat Wirtschaftslandesrat Marco Tittler aktuelle Zahlen zu den Unterstützungsleistungen und zum Arbeitsmarkt vorgelegt.
„Bei Ausbruch der Krise ging es zuallererst darum, rasche, direkte und unbürokratische Hilfestellung sicherzustellen“, blickt der Landesrat zurück. Der Schutz von Arbeitsplätzen und Existenzen, auch betrieblichen, stand und steht für Tittler bis heute im Mittelpunkt. Von Landesseite wurden daher zügig weitere Leistungen aufgesetzt, „um dort, wo die Hilfe des Bundes nicht oder nur unzureichend greift, Unterstützung anzubieten“, macht der Landesrat deutlich.
Arbeitsmarkt
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stellen den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Nach wie vor ist die Arbeitslosigkeit hoch, auch wenn die Quote sinkt. Den Höchststand markierte der April mit 17.928 vogemerkten arbeitslosen Personen. Diese Zahl sank bis August um fast ein Drittel auf 12.909 Personen. Das Modell der Kurzarbeit hat dazu beigetragen, zusätzliche Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Bis Mitte September wurden insgesamt 7.824 Kurzarbeitsarbeitsanträge eingereicht, davon wurden bisher 7.499 Anträge genehmigt.
Ergänzendes Maßnahmenpakt
Als Hilfestellung für Unternehmen in finanziellen Akutsituationen ist gemeinsam mit den Sozialpartnern der Vorarlberger Soforthilfefonds (COVID-19 Unterstützungsfonds) eingerichtet worden. Er wurde als Ergänzung zum Härtefallfonds des Bundes konzipiert, um zusätzliche Härtefälle abzufedern und besondere Situationen zu berücksichtigen.
Als weitere Maßnahmen werden haftungsgestützte Mikrokredite für die von der Krise besonders betroffenen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und Kleinstbetriebe bereitgestellt.
Außerdem werden Vorarlberger Unternehmen mit Problemen in Sachen Finanzierung über betriebswirtschaftliche Beratungsleistungen unterstützt. Dieses von Land und Wirtschaftskammer zu gleichen Teilen getragene Angebot umfasst acht Stunden Beratung durch eine Expertin bzw. einen Experten und inkludiert eine Analyse, die Erstberatung und die Erarbeitung von individuellen Lösungsvorschlägen für Betriebe in Schieflage. Darauf aufbauend werden die passenden Unterstützungsmaßnahmen abgeklärt. Weitere Beratungen werden mit bis zu 50 Prozent gefördert.
Auf rege Inanspruchnahme ist die Sonderförderung gestoßen, mit der das Land dazu beitragen hat, dass Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe es durch die Lockdown-Phase geschafft und Liquiditätsengpässe überwunden haben. Daneben wurden auch an Reisebusunternehmen und Reisebüros Landeszuschüsse ausbezahlt.
Alles in allem sind 1.638 Anträge gestellt worden. Davon wurden 1.559 bewilligt, wie Landesrat Tittler in der Anfragebeantwortung informiert. Darüber hinaus hat das Land Haftungen für Mikrokredite an Unternehmen in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro übernommen. Diese Haftungen sind in den rund 14,27 Millionen Euro, die das Land bisher im Rahmen der verschiedenen Unterstützungsprogramme ausbezahlt hat, noch gar nicht eingerechnet.
Quelle: Land Vorarlberg