vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 18, 2022
Bregenz (VLK) – Das Land Vorarlberg bemüht sich intensiv, der angespannten Situation in der psychiatrischen Versorgung – insbesondere am Landeskrankenhaus Rankweil – zu begegnen, betont Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher: „Wir sind uns der Herausforderungen sehr bewusst. Es wurden und werden vielfältige Maßnahmen gesetzt, die aber großteils Zeit brauchen, um zu wirken. Teams vor Ort versorgen mit großem Einsatz die Patientinnen und Patienten in hoher Qualität und werden bei ihrer Arbeit bestmöglich unterstützt.“ 2021 und 2022 wurde ein eigener Basis-Ausbildungslehrgang in Schloss Hofen für Psychiatriepflege durchgeführt und trotz fehlender Auslastung voll finanziert, um allen Interessierten eine rasche Qualifizierung zu ermöglichen. Darüber hinaus sei mit der aus Bundes- und Landesmitteln finanzierten Pflege-Ausbildungsförderung ein wichtiger Schritt gesetzt worden, um dringend benötigtes Fachpersonal für die Pflegebetreuung zu gewinnen. Und auch das neue „Welcome Center für Pflege & Soziales“, das interessierten Menschen als neutrale Anlaufstelle für Fragen zur beruflichen (Neu-)Orientierung zur Verfügung steht, ist erfolgreich gestartet.
Um Mitarbeitende zu halten und attraktive Arbeitsplätze zu bieten, wurden bereits in den vergangenen Monaten wesentliche Schritte gesetzt, allem voran der Entschluss zum Neubau der Erwachsenenpsychiatrie. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange, auf 11.000 m2 werden rund 60 Millionen Euro investiert. Mit der Modernisierung des Gebäudes entstehen attraktive Arbeitplätze und Raum für neue Behandlungskonzepte – und die Chance auf Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Diese Maßnahme ist ein wichtiger Baustein im Rahmen des neu gestarteten Spitalscampus. Mit der gezielten Schwerpunktsetzung über alle Spitäler hinweg, mehr Kooperation und der Umsetzung eines Skill-Grade-Mixes, also der Einbindung unterschiedlicher Berufsgruppen je nach Aufgabenstellung, soll vor allem eine stabile Personalsituation erreicht werden. Heute oft notwendige Einsprungdienste und Überstunden sollen dadurch in allen Häusern wesentlich reduziert werden.
Neben den mittelfristig wirkenden Maßnahmen der Ausbildungs-, Struktur- und Infrastrukturanpassungen verweist Rüscher auf eine ganze Reihe von Maßnahmen, die am LKH Rankweil bereits kurzfristig umgesetzt bzw. eingeleitet sind:
Neben diesen Maßnahmen auf den Stationen geht es auch um eine Verstärkung des Entlassungsmanagements mit Unterstützung aller Systempartner, so Landesrätin Rüscher. Für nach Hause entlassungsbereite Patientinnen und Patienten wurden die extramuralen psychosozialen Angebote bereits deutlich verstärkt:
Einige entlassungsbereite PatientInnen warten aufgrund ihres hohen Pflegebedarfs auch auf eine Aufnahme in einem Pflegeheim. Die dortigen Wartelisten sorgen für einen Rückstau im LKH Rankweil.
Rüscher unterstreicht: „Die Aufgabenstellung vielfältig, viele wesentliche Schritte für kurz- und mittelfristige Verbesserungen sind gesetzt bzw. eingeleitet. Den größten Dank verdient aber jetzt das Team im Landeskrankenhaus Rankweil, das die derzeit sehr herausforderende Situation hervorragend und mit höchstem persönlichen Einsatz meistert!“
Quelle: Land Vorarlberg