Vorarlberg: Breites Präventionsangebot für Seniorinnen und Senioren

vonRedaktion International
AUGUST 11, 2020

Vorarlberg

LRin Wiesflecker: Durch Vorsorge möglichst lange selbstbestimmt leben

Bregenz (VLK) – Die Vorarlberger Landesregierung unterstützt zahlreiche Angebote und Präventionsmaßnahmen, die es Seniorinnen und Senioren ermöglichen, möglichst lange selbständig zu leben. Insgesamt werden für diese Angebote rund 2,1 Mio. Euro veranschlagt. Ein Schwerpunkt liegt bei präventiven Maßnahmen hinsichtlich Demenz. „Frühzeitige Interventionen in Richtung Bewegung, Ernährung und Lebensstil können hier wirksam sein“, erklärt Landesrätin Katharina Wiesflecker in einer Anfragebeantwortung.

„Ein angstfreier, offener Zugang in der Gesellschaft zum zunehmenden Phänomen gerontopsychiatrischer Erkrankungen ist sowohl für Betroffene und ihre Angehörigen, aber auch für Betreuungs- und Pflegepersonal hilfreich“, so die Landesrätin. Die gerontopsychiatrischen Tagesbetreuungen sind eine autonomiefördernde Betreuung während eines Teiles des Tages. Eine möglichst selbstständige Lebensführung wird erhalten und psychische, physische, geistige und soziale Kompetenzen sind gefördert. „Die Tagesbetreuung trägt zur Aufrechterhaltung der häuslichen Pflege bei und entlastet die pflegenden Angehörigen“, sagt Wiesflecker. Ab 2020 werden die Tagesbetreuungseinrichtungen mit gerontopsychiatrischem Schwerpunkt aus der Projektphase in den Regelbetrieb überführt.

Seit April 2013 gibt es als zusätzliche Betreuungs- und Pflegeleistung die ambulante gerontopsychiatrische Pflege, die in Kooperation mit den örtlichen Krankenpflegevereinen angeboten wird. Im Rahmen dieses Projektes werden gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen unterstützt, damit sie weitgehend selbstbestimmt in ihrem gewohnten Umfeld leben können. Die Angehörigen werden eingebunden, beraten und gestärkt. Für die Patientin bzw. den Patienten ist diese Leistung gratis, die Kosten werden über das Land abgerechnet (Sozialfonds).

Vorsorgehausbesuche 75+

Ein weiteres Angebot sind die „Vorsorgehausbesuche 75+ - Selbständig leben im Alter“ mit der Zielsetzung, Ressourcen und mögliche Gefährdungen aufzuzeigen, Informationen über Hilfs- und Unterstützungsangebote zu geben und die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung zu erhalten. Mit dem Projekt wurde im Jahr 2007 begonnen. „Aufgrund der erfreulichen Entwicklung und der hohen Zufriedenheit der Vorarlberger Bürgerinnen und Bürger, welche dieses Angebot schon in Anspruch genommen haben, wurde das Projekt in den Regelbetrieb übernommen und steht als Angebot allen Vorarlberger Bürgerinnen und Bürgern ab 75+ zur Verfügung“, freut sich die Landesrätin.

Lebensqualität im Alter

„Alt.Jung.Sein. – Lebensqualität im Alter“ ist ein Angebot für Menschen über 60 Jahre mit 5 bis 10-teiligen Kursen mit wöchentlichen 1,5 stündigen Einheiten. Die Kurseinheiten enthalten psychomotorische Übungen, Gedächtnistraining, Kompetenztraining und Elemente zu Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen.

Sturzprävention – ein bewährtes Angebot

Daneben ist auch die Sturzprävention ist seit vielen Jahren ein präventiver Schwerpunkt in Vorarlberg. Das Angebot umfasst dezentrale Vortragsangebote, Bildungsangebote für ÜbungsleiterInnen, Fortbildungen für MultiplikatorInnen, themenspezifische Seniorentheater-Aufführungen usw. Im Laufe der letzten Jahre wurden auch Programmschienen mit Sportverbänden (z.B. „Bewegt ins Alter“ mit der Sportunion) und mit Bewegungsanbietern (z.B. „Ein Leben lang beweglich sein“ mit dem Studio Drehpunkt) entwickelt und umgesetzt. Mit dem Übungsprogramm OTAGO - einem Sturzpräventionsprogramm für hochbetagte Seniorinnen und Senioren – sollen durch regelmäßiges Training von Kraft und Gleichgewicht die Anforderungen des Alltags besser gemeistert werden.

„Die Präventionsmaßnahmen in der Pflege orientieren sich an den Bedürfnissen der verschiedenen Zielgruppen“, erläutert die Soziallandesrätin. So gebe es für das Personal in allen Qualifikationsstufen und Erwerbsformen vielfältige Bildungs- und Qualifikationsangebote. Betreuende und pflegende Angehörige werden durch flächendeckende, wohnortnahe, ambulante und teilstationäre Angebote unterstützt. „Das Ziel, möglichst lange selbständig und selbstbestimmt zu Hause leben zu können, hat hohe Priorität“, sagt Wiesflecker abschließend.

Quelle: Land Vorarlberg

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