Wien: Bürgermeister Dr. Michael Ludwig beim Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter zu Gast

vonRedaktion Salzburg
JULI 06, 2024

Wien

Gespräche über Wiener Daseinsvorsorge, Wohnbau und aktuelle Herausforderungen von Großstädten

Die Bürgermeister von Wien und München pflegen traditionell eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit. Immer wieder hat es wechselseitige Besuche gegeben. Beide Städte stehen vor ähnlichen Herausforderungen und können voneinander lernen. Aus diesem Grund tauschten sich Oberbürgermeister Dieter Reiter und Wiens Bürgermeister, Dr. Michael Ludwig, am Donnerstag aus.

Dabei stellte Bürgermeister Ludwig klar, dass der Ansatz der Wiener Kommunalpolitik stets ganzheitlich ausgerichtet ist. Alle großen Vorhaben werden auf ein breites gesellschaftliches Fundament gestellt. „Das sichert den Konsens, um fortschrittlich-progressive Ideen auch tatsächlich umzusetzen,“ so Ludwig.

Mit diesem Anspruch sei bereits das „Rote Wien“ der Zwischenkriegszeit aufgetreten. In den 1920er und 1930er Jahren gelangen viel beachtete Weichenstellungen – weil diese alle Politikfelder gleichermaßen abdeckten: Vom sozialen Wohnbau, über die Gesundheits- und Sozialpolitik bis hin zur Bildungspolitik. Auf diese Weise wurde so vielen Menschen wie möglich ein Angebot gemacht und das mit Erfolg.

Diese Tradition führe man seit 1945 fort: „Auch heute steht Wien für sozialen Wohnbau und für soziale Politik. Aber eben nicht nur. Die Themenpalette ist breitgefächert: In der Bildungspolitik hat Wien als erstes Bundesland nicht nur den Gratiskindergarten, sondern auch die Gratisganztagsschule umgesetzt. Die Daseinsvorsorge bietet den Wienerinnen und Wienern beste kommunale Leistungen – vom Hochquellwasser, über das dichte öffentliche Verkehrsnetz bis hin zur Müllentsorgung. Und weil es uns darauf ankommt, eine Mehrheit der Bevölkerung anzusprechen, haben wir in Sachen Klimaschutz einen Schwerpunkt gesetzt. Wien hat schon seit 1999 ein eigenes Klimaschutzprogramm“, so der Bürgermeister.

Man verfolge das ehrgeizige Ziel, Wien bis 2040 in eine klimaneutrale Stadt zu transformieren: „Dafür drehen wir an den großen Stellschrauben: 2023 hat Wien Energie rund 325 Millionen Euro in erneuerbare Energien und den Ausbau der Energieinfrastruktur investiert. Wien ist Vorreiterin in Sachen Sonnenstromoffensive. Und in Wien-Simmering ging 2023 die größte Wärmepumpenanlage Europas in Betrieb.“

Als großen Erfolg wertete Ludwig, dass Wien erst kürzlich zum 3. Mal in Folge vom britischen "Economist" im jährlich erscheinenden "Global Liveability Ranking"-Index zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt worden ist. „Das zeigt, dass unsere Politik Früchte trägt. Aber ich bin auch sehr stolz darauf, dass das Wiener Modell des sozialen und leistbaren Wohnens von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung inzwischen regelmäßig als vorbildhaft für andere Städte und Staaten empfohlen wird.“

Die zentrale Herausforderung bestehe darin, dass Wien angesichts der schwierigen Gemengelage durch Digitalisierung, Klimawandel und geopolitische Konflikte auch in Zukunft so lebenswert bleibe. „Klar ist, wir werden alles dafür tun, dass sich Wien weiter so positiv entwickelt. Die Wienerinnen und Wiener können auf uns zählen“, unterstrich der Bürgermeister abschließend.

Oberbürgermeister Reiter: „München und Wien verbindet viel, als Großstädte stehen wir vor ähnlichen kommunalpolitischen Herausforderungen. Bei meinem letzten Besuch in Wien habe ich viele Ideen und Anregungen mitgenommen, vor allem im Bereich Wohnungspolitik und Bürgerservices. Ich freue mich auf einen fruchtbaren Austausch mit meinem Wiener Kollegen!“

Quelle: Stadt Wien

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