vonRedaktion Salzburg
OKTOBER 20, 2023
Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten haben gezeigt, dass religiöse Toleranz und ein verständnisvolles Miteinander essentiell für ein friedvolles Zusammenleben in einer Gesellschaft sind. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist deshalb heute, Donnerstag, im Wiener Rathaus mit Vertreter*innen unterschiedlichster Religionsgemeinschaften der Stadt zusammengetroffen.
Wien habe sich in der Vergangenheit stets als tolerante und weltoffene Stadt präsentiert, führte Ludwig aus. Außerdem genieße die Stadt ein hohes Ansehen in der internationalen Diplomatie und sei auch Sitz zahlreicher weltweiter Institutionen wie etwa der Vereinten Nationen.
Die aktuellen Konflikte beobachte Wiens Bürgermeister jedoch wie viele Teile der Wiener Bevölkerung „mit großer Sorge“. „Kriege können nie eine nachhaltige Lösung sein“, sagte Ludwig. Auch Terror würde nur versuchen, die Friedensordnung zu destabilisieren. Man werde den Konflikt im Nahen Osten nicht von Wien aus lösen, stellte Ludwig fest. „Aber wir wollen in Wien mit positivem Beispiel vorangehen und ein friedliches Miteinander erhalten“, so der Bürgermeister. Es gebe in Wien, so der Stadtchef, bereits zahlreiche Bestrebungen, ein Zusammenleben der Menschen in der Stadt unabhängig von ihrer religiösen Konfession zu gewährleisten. Ludwig hob dabei besonders die Wichtigkeit des interreligiösen Dialogs für ein friedvolles Zusammenleben hervor. Die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften würden in Wien schon seit Jahren intensiv und sehr gut zusammenarbeiten. Deshalb, so Ludwig, trete er auch für die Einrichtung eines neu zu schaffenden, unabhängigen Wiener Religionsrates ein.
Austausch auf Augenhöhe
An der neuen Einrichtung sollen künftig Religionsgemeinschaften – von der Römisch-Katholischen Kirche über die Islamische Glaubensgemeinschaft bis zur Israelischen Kultusgemeinde - beteiligt sein. „Ziel ist die Förderung des Miteinanders und ein Beitrag für mehr Toleranz“, erklärte der Wiener Bürgermeister. Regelmäßige Treffen sollen den respektvollen Umgang der verschiedenen Glaubensrichtungen im Alltag fördern. Dabei sollen vor allem gemeinsame Positionen der Religionsgemeinschaften zu Fragen des friedvollen Zusammenlebens erarbeitet werden.
„Als Wiener Bürgermeister setze ich mich täglich für das friedliche Miteinander und den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt ein. Es freut mich daher sehr, dass wir jetzt den Wiener Religionsrat auf den Weg bringen,“, so Bürgermeister Ludwig abschließend.
Der Wiener Religionsrat
Der Wiener Religionsrat soll unmittelbar und persönlich den Wiener Bürgermeister bzw. die Stadt Wien beraten. Die Institution soll als wichtiger Baustein für das Zusammenleben sein und soll auch Empfehlungen aussprechen. Es sind vorerst zwei Sitzungen pro Jahr geplant.
Quelle: Stadt Wien