vonRedaktion International
APRIL 14, 2022
LR Schneemann: „Österreichweit einzigartiges Projekt bildet Fachkräfte rasch und zielgerichtet für heimische Wirtschaft und Industrie aus“
Mit dem Anspruch Fachkräfte rasch und bedarfsgerecht auszubilden, läuft seit Oktober 2021 die Fachkräfte-Offensive im WIFI Burgenland. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt von Land Burgenland, Wirtschaftskammer, AMS und Industriellenvereinigung Burgenland. „Menschen sollen dabei wieder in den Arbeitsprozess eingegliedert werden, Umsteiger die Chance haben, etwas Neues auszuprobieren“, erklärt Landesrat Leonhard Schneemann. Heute, Mittwoch, wurden die sieben Absolventen des dritten Lehrgangs – diesmal im Bauwesen – im Rahmen einer feierlichen Zeugnisübergabe durch Landesrat Schneemann, WIFI-Institutsleiter Harald Schermann, AMS-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl und die Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung im Burgenland, Ingrid Puschautz-Meidl, in die Privatwirtschaft verabschiedet.
„Auch wenn die Arbeitslosenzahlen auf einem Rekord-Tief stehen, ist es wichtig für genügend Fachkräfte für die Zukunft zu sorgen. Initiativen wie die Fachkräfteoffensive sorgen nachhaltig dafür, dass das Burgenland als Wirtschafts- und Wohnstandort attraktiv bleibt“, so Landesrat Leonhard Schneemann, zuständiges Regierungsmitglied für Wirtschaft und Arbeitsmarkt.
WIFI-Institutsleiter Harald Schermann führt weiter aus: „In nur vier Monaten werden die Teilnehmer im WIFI zu qualifizierten Praktikern ausgebildet und der Einstieg in ein Unternehmen ist garantiert. Optional ist auch die weitere Ausbildung bis hin zum Lehrabschluss möglich.“
Sieben Teilnehmer haben nun ihre Ausbildung zum Bau-Praktiker erfolgreich abgeschlossen. Neben fachspezifischen Gegenständen wie Baustoff- und Werkzeugkunde, Baustelleneinrichtung, Bauschäden, Fachrechnen oder händisches Zeichnen haben die Teilnehmer auch Fächer wie Deutsch und EDV-Grundlagen sowie einen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. „Um den Praxisbezug herzustellen, arbeiten wir eng mit der Bau-Innung zusammen. So wurden Exkursionen zu nahegelegenen Baustellen in Eisenstadt unternommen, in der Bauakademie Guntramsdorf fanden die Praxistage mit Maurer-, Verputz- und Pflasterarbeiten statt“, so Schermann.
„Die Fachkräfte-Offensive ist österreichweit einzigartig und eine Win-win-Situation für die Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Damit schaffen wir sichere und attraktive Jobs in allen burgenländischen Regionen“, betont Schneemann.
Land trägt Qualifizierungskosten
Im Herbst starteten Kurse im Bereich Tourismus (Koch/Köchin oder Restaurantfachkraft), im Bereich Baunebengewerbe (Elektrotechnik oder Photovoltaik) sowie im Bereich Transport- und Lagerlogistik - in jedem Bereich je einer im Landesnorden und einer im Südburgenland. Neu hinzu kommt der Bereich Metalltechnik. Das Land Burgenland übernimmt dabei die Qualifizierungskosten in der Höhe von insgesamt rund 800.000 Euro, die Finanzierung erfolgt über das Additionalitätsprogramm. Laufend wird evaluiert, in welchen Bereichen der Wirtschaft noch dringende Notwendigkeit an Fachkräften herrscht – mit dem Ziel, das Modell bedarfsorientiert zu erweitern.
17-wöchige Ausbildung als Basis für Beschäftigung oder Lehre
Das Konzept sieht vor, dass die neuen Fachkräfte entweder nach einer 17-wöchigen Ausbildung ihre Beschäftigung im Betrieb aufnehmen, oder anschließend die Lehre bis zur Lehrabschlussprüfung absolvieren. Der Ausbildung vorangestellt ist ein Infotag, der nächste Schritt ist eine einwöchige Clearingphase und schließlich der Matching Day, im Rahmen dessen Ausbildungsinteressierte mit konkreten Unternehmerinnen und Unternehmern zusammentreffen und eine Ausbildung direkt im Betrieb vereinbaren.
In der Grundausbildung werden die wichtigsten Kompetenzen geschult. Bei erfolgreichem Abschluss ist der Weg frei für den Start der Beschäftigung im Betrieb. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten - entweder ohne weitere Ausbildung als sogenannte Praktiker bzw. Praktikerinnen, oder mit dem Fortsetzen der Ausbildung im Betrieb, mit dem Ziel die Lehrabschlussprüfung zu absolvieren.
Quelle: Land Burgenland