Niederösterreich: Buslinie Bratislava – Hainburg langfristig gerettet

vonRedaktion Salzburg
APRIL 08, 2022

Niederösterreich

LR Schleritzko: Bus verkehrt wieder ab September 2022

Die von der Stadt Bratislava und später von Slovak Lines auf kommerzieller Basis betriebene grenzüberschreitende Buslinie Bratislava – Wolfsthal – Hainburg wurde aufgrund von Verlusten Mitte November 2021 eingestellt. Der Selbstverwaltungskreis Bratislava (BSK) konnte sich nun mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Bratislava auf die Wiederinbetriebnahme der Busverbindung ab September 2022 einigen. Ein wichtiger Baustein zum Erfolg war dabei das EU-geförderte Projekt baum_cityregion, das die Gesprächsrunden zur gemeinsamen Finanzierung der Buslinie koordinierte. Es ist damit gelungen, diese grenzüberschreitende Linie in den Verkehrsverbund Bratislava (BID) aufzunehmen und den Betrieb langfristig zu sichern. Das Verhandlungsergebnis ist laut Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko ein historischer Erfolg. „Erstmals gibt es eine Kooperation zwischen Österreich und der Slowakei zur gemeinsamen Finanzierung einer grenzüberschreitenden Buslinie“, so Schleritzko.

Knackpunkt der Einigung ist die grenzüberschreitende finanzielle Lastenteilung durch drei Partner. Die slowakische Seite übernimmt zwei Drittel der Kosten für die Buslinie - der Selbstverwaltungskreis Bratislava tritt als Besteller der Buslinie auf, die Stadt Bratislava finanziert die Linie ebenso. Das Land Niederösterreich trägt ein Drittel zur Finanzierung des Busses bei. Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko begrüßt diese Einigung mit den slowakischen Nachbarn. „Wir erwarten, dass die Bedeutung dieser Buslinie in Zukunft weiter steigen wird, nicht zuletzt aufgrund des derzeit laufenden Ausbaus von Kurzparkzonen in der Stadt Bratislava. Wir sichern damit ein attraktives, öffentliches Verkehrsangebot für Pendlerinnen und Pendler zwischen Niederösterreich und der Stadt Bratislava. Diese Einigung kann als Modell dienen, um weitere grenzüberschreitende Linien mit der Slowakei zu initiieren“, sagte er. Geplant ist, dass die grenzüberschreitende Linie mit September 2022 an Arbeitstagen in einem Stundentakt verkehrt.

Die Busverbindung Bratislava - Hainburg wurde für mehr als zehn Jahre als kommerzielle Linie vom Stadtverkehrsbetrieb Bratislava und anschließend vom Privatunternehmen Slovak Lines betrieben, bis sie am 15. November 2021 aufgrund von Verlusten eingestellt wurde. Die erste Fahrt der „Buslinie 901“ fand im Jahr 2008 statt – damals noch in verkürzter Linienführung Bratislava-Bahnhof Wolfsthal. Ab 2009 wurde die Linie dann weiter bis Hainburg verlängert und verkehrte bis zum Start der Coronapandemie ununterbrochen für etwa zehn Jahre. Die Buslinie hatte in ihren Anfängen eine eher touristische Ausrichtung und verkehrte in der ersten Zeit sogar mit einem Radanhänger. Über die Jahre wurde die Verbindung zur grenzüberschreitenden Lebensader, die im Jahr von mehr als 130.000 Passagieren genutzt wurde. Dafür verantwortlich war natürlich die wachsende Anzahl von Menschen, die grenzüberschreitend wohnen und arbeiten. Rund ein Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner von Hainburg und fast die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner von Wolfsthal sind slowakische Staatsbürger.

Für den Erfolg war ein langer Atem notwendig: Die Grundlagen für eine erfolgreiche Einigung wurden bereits Anfang 2020 gelegt. Im Rahmen eines vom EU-Projekt „baum2020“ organisierten grenzüberschreitenden Arbeitstreffens wurde die langfristige Absicherung der Buslinie durch Integration in einen Verkehrsverbund als gemeinsames Ziel von Niederösterreich, BID und der Stadt Bratislava ausgegeben. Der Verkehrsverbund Bratislava (BID) und der Selbstverwaltungskreis Bratislava hatten daraufhin diese Line als Option in die Ausschreibung für Regionalverkehr in der Region Bratislava aufgenommen.

Quelle: Land Niederösterreich

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