vonRedaktion Salzburg
APRIL 11, 2024
Hotel Sacher spart künftig mit umweltfreundlicher Fernkälte 70 Tonnen CO2 pro Jahr
Ab sofort versorgt eine der größten Fernkälte-Zentralen von Wien Energie, die Zentrale am Stubenring, das berühmte und traditionsreiche Hotel Sacher mit umweltfreundlicher Fernkälte. "Die Anbindung des renommierten Hotel Sacher an unser Fernkältenetz ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Tradition und moderne Umwelttechnologien gemeinsam funktionieren können. Diese Maßnahme unterstreicht Wiens führende Rolle in der Implementierung nachhaltiger Energielösungen und demonstriert unser kontinuierliches Engagement für den Klimaschutz“, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und Wiener Stadtwerke.
Der Fernkälte-Anschluss versorgt das Hotel Sacher mit 1,4 Megawatt Kälteleistung. Das entspricht der Power von rund 400 herkömmlichen Klimageräten und spart jährlich 70 Tonnen CO2. Fernkälte ist im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten besonders effizient. Wien Energie kann den Energieeinsatz für Kühlung im Hotel Sacher durch die Umstellung auf Fernkälte deutlich reduzieren. "Für Wien Energie steht Klimaschutz an erster Stelle. Gerade in einer Großstadt wie Wien erweist sich die Fernkälte als ein alternatives, effizientes Kühlungssystem. Um klimafreundlich für Abkühlung zu sorgen, bauen wir unser Fernkältenetz kontinuierlich aus. Mit der Realisierung des Fernkälte-Rings um die Wiener Innenstadt diesen Sommer erreichen wir einen großen Meilenstein, der uns die Versorgung der gesamten Wiener Innenstadt mit klimafreundlicher Fernkälte ermöglicht. Bis 2027 investieren wir rund 90 Millionen Euro in die umweltfreundliche Kühltechnologie", so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.
Luxushotellerie und Nachhaltigkeit ist kein Widerspruch
In der Vergangenheit wurden Luxus und Nachhaltigkeit oft als Gegensätze betrachtet. Luxushotels wurden mit verschwenderischem Ressourcenverbrauch assoziiert. Heute ist das anders, sowohl bei Gästen als auch bei Unternehmen und Mitarbeiter*innen wächst das Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit. Vor mehreren Jahren gründete Sacher das Projekt „Sacher mit Verantwortung“. Die Agenda umfasst letztlich den Verbrauch aller Ressourcen, zahlreiche Mitarbeiter*innen sind involviert, stets mit dem Ziel der Reduktion von Verbrauch, ohne dabei den Komfort von Gästen zu reduzieren. „Als Eigentümerfamilien ist es uns ein Anliegen und nicht nur eine Pflicht, dass wir Nachhaltigkeit und Komfort nahtlos miteinander verbinden. Die Anbindung an das Wiener Fernkältenetz ermöglicht es uns, unseren Gästen selbst an den heißesten Tagen eine angenehme Kühlung zu bieten - und das mit einem klaren Bekenntnis zum Umweltschutz. Dies zeigt, dass Luxus und nachhaltiges Handeln Hand in Hand gehen können“, unterstreicht Matthias Winkler, Geschäftsführer des Hotel Sacher und fügt hinzu: „wir sind erst am Anfang unserer Reise, aber der heutige Tag ist ein Meilenstein der Verantwortung“.
Hitzetage und Tropennächte steigen an
Bald steigen die Temperaturen wieder über 30 Grad. Das verlangt nach Abkühlung. Hitzetage nehmen durch den Klimawandel immer stärker zu. Mit 30 Kilometer Fernkälteleitungen kühlt Wien Energie rund 200 Gebäude klimafreundlich und es werden laufend mehr. Bis 2030 soll sich die Kapazität der Fernkälte von rund 200 Megawatt Kühlleistung auf 370 Megawatt fast verdoppeln. Damit kann Wien Energie dann eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern kühlen, was größer als die Fläche des Wiener Praters ist. Zu den bereits mit Fernkälte versorgten Gebäuden zählen unter anderem die Universität Wien, die Nationalbank, das Allgemeine Krankenhaus Wien, das Parlament, das Rathaus, das Museum für angewandte Kunst (MAK), der Austria Campus, die Wiener Staatsoper sowie zahlreiche Hotels. Aber auch mehrere hundert Neubau-Wohnungen, etwa am Nordbahnviertel oder rund um den Hauptbahnhof, werden bereits mit Fernkälte gekühlt.
Wichtiger Fernkälte-Meilenstein 2024 Damit es Wien an die Spitze der europäischen Fernkälte-Hauptstädte schafft, steht in diesem Jahr ein wichtiger Meilenstein an: Im Sommer 2024 – ein Jahr früher als ursprünglich geplant – wird der Fernkälte-Zusammenschluss der Ringstraße erreicht und viele der bedeutenden Gebäude an das Fernkältenetz angeschlossen.
Eckdaten: Fernkälte Wien Energie
Kälteanschlussleistung gesamt: 200 Megawatt Netzlänge: rd. 30 Kilometer Versorgte Gebäude: 200 Aktuelle Anzahl Kältestandorte: 7 Fernkältezentralen mit Netz-Anschluss, 15 dezentrale Lösungen
Quelle: Stadt Wien