vonRedaktion Salzburg
JÄNNER 27, 2022
LHStv. Pernkopf und LR Königsberger-Ludwig informieren
„Wir steuern auf den Höhepunkt der Omikron-Welle zu. Mit. 6.147 Neuinfizierten von gestern auf heute verzeichnen wir in Niederösterreich einen neuen Rekord. Der bisherige lag im November bei 3.200, wir haben es also mit einer Verdoppelung bis Verdreifachung zu tun. Den Höhepunkt erwarten wir für die Semesterferien, dabei stellen wir uns auf 9.000 bis 12.000 Neuinfektion pro Tag ein. Dementsprechend wird es Mitte bis Ende Februar die Höchstbelastungen an den Kliniken geben“, sagte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf am heutigen Donnerstag im Anschluss an die Corona-Lagebesprechung im Palais Niederösterreich in Wien.
In Niederösterreich, das gemeinsam mit dem Burgenland die niedrigsten Inzidenzen aufweise, werde man alles unternehmen, um die Test- und Contract-Tracing-Infrastruktur möglichst lange aufrechtzuerhalten, führte Pernkopf aus und betonte: „Eine hohe Impfquote bleibt das oberste Gebot. Derzeit sind 93 Prozent der Patienten auf den Intensivstationen nicht geimpft“. Auch in Bezug auf die Verkürzungen im Grünen Pass sei man gerüstet: „Rund 100.000 Menschen in Niederösterreich bedürfen einer Auffrischung, wir können in Niederösterreich aber in einer Woche 150.000 Menschen impfen“. Beim Testen, so der LH-Stellvertreter abschließend, liege die Priorität darin, dass die PCR-Tests in den behördlichen Teststraßen weiter funktionieren, weitere Antigen-Test würden angekauft.
Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig unterstrich das Ansteckungspotenzial der Omikron-Variante. Sie treffe derzeit auf rund 97 Prozent aller Getesteten zu, in der letzten Dezemberwoche seien es noch 60 Prozent gewesen: „Der Eindruck milderer Verläufe entsteht vor allem dadurch, dass in Niederösterreich schon so viele Menschen geimpft sind. Die milderen Verläufe gelten aber nicht per se, sondern vor allem für Geboosterte. Mit einer Belegung von 9 Prozent – die kritische Grenze liegt bei 33 Prozent – sind auch die Intensivstationen derzeit noch nicht so stark ausgelastet“.
Hinsichtlich der Tests hätten die behördlichen Tests, die man bei Symptomen machen müsse, oberste Priorität, um die 24-Stunden-Frist möglichst einhalten zu können. In den zehn Drive-In- und den 12 Walk-In-Stationen könne man sich ab dem fünften Tag auch freitesten, wenn man zwei Tage symptomfrei sei. „Um diese Testinfrastruktur aufrechterhalten zu können, haben wir beschlossen, 1,5 Millionen Wohnzimmertests anzukaufen, die ab der nächsten Woche über die Gemeindeteststraßen sowie die Drive-In- und Walk-In-Stationen an die Bevölkerung abgegeben werden. Auf diese sollte man zurückgreifen, wenn man keine Symptome hat bzw. zur Schonung der Ressourcen vor dem behördlichen Freitesten“. Hinsichtlich der Veränderungen im grünen Pass hob die Landesrätin abschließend die neue 90-Tage-Frist für 12-bis 17-Jährige bzw. Personen mit Zweitimpfung hervor.
Karl Zwiauer, per Videobildschirm zugeschaltet, unterstrich den gravierenden Wachstumsvorteil der Omikron-Variante, sie docke leichter an und übertrage sich rascher. Die Krankheitssymptome beträfen eher die oberen Luftwege, neurologische Ausfälle, etwa in Bezug auf den Geruchs- und Geschmackssinn, seien seltener. Die Konsequenz sei, dass weniger Hospitalisationen und weniger Aufnahmen in die Intensivstationen zu erwarten seien: „Allerdings kann Omikron die Abwehrkräfte teilweise umgehen. Die zweite Impfung reicht definitiv nicht aus, auch Personen, die vor rund einem Jahr infiziert waren, sind nicht geschützt. Die gute Nachricht ist, dass die dritte Impfung zu einem massiven Anstieg der neutralisierenden Kraft führt“.
Die dritte Impfung sei daher wesentlich für die Aufrechterhaltung des Schutzes, so Zwiauer weiter. Der Schutz vor schweren Erkrankungen liege zwischen 83 und 92 Prozent, jener vor einem Todesfall sogar bei über 99 Prozent. Die Impfung wirke zudem sehr schnell, eine Impfung jetzt bedeute also Schutz am Höhepunkt der Welle. „Österreich ist Weltmeister im Testen, darauf können wir auch stolz sein. PCR-Tests sind aber nicht immer notwendig. Wir müssen sorgsam mit den Ressourcen umgehen und bei Symptomfreiheit wieder vermehrt Antigentests einsetzen. Den Antigentests entgeht Omikron nicht“, meinte Zwiauer abschließend.
Christof Constantin Chwojka sagte, dass in Niederösterreich zu Spitzenzeiten 30.000 Impfungen pro Tag bzw. 150.000 bis 160.000 pro Woche verabreicht worden seien, aktuell liege man bei 6.000:„Angesichts der 100.000 Menschen in Niederösterreich, die ihre dritte Impfung erhalten sollen, sind wir also gut gerüstet. Diese Menge könnten wir in vier Tagen abwickeln. Anmeldungen sind jederzeit über 1450 oder www.impfung.at niederschwellig möglich. Bei Infektionsverdacht steht neben 1450 auch www.144.at/covidverdacht zur Verfügung“.
Quelle: Land Niederösterreich