vonRedaktion International
DEZEMBER 21, 2021
Maßnahmen gegen neue Virus-Variante / Neuer Leiter für zentrales Covid-Management / Booster-Impfung schützt vor Variante
(LK) Während die vierte Corona-Welle in Salzburg weiter stark abflaut, bereitet sich das Land auf die Auswirkungen der neuen Virus-Variante Omikron vor. „In den vergangenen viereinhalb Wochen konnten wir die Infektionszahlen um 89 Prozent senken, das ist der stärkste Rückgang aller Bundesländer. Gleichzeitig warnen die Experten vor Omikron, das sich rasend schnell ausbreitet. Deshalb setzen wir jetzt Schritte, um vor allem drei Ziele zu erreichen: die Sicherung des Gesundheitssystems, die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur und möglichst die Vermeidung von künftigen Lockdowns“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Der Lockdown und die Maßnahmen, die Salzburg schon davor gesetzt hat, wirken. Die 7-Tage-Inzidenz sinkt in Salzburg bereits den 26. Tag in Folge auf 206. Der Rückgang ist stärker als bei den bisherigen Wellen und der stärkste aller Bundesländer. Die sinkenden Fallzahlen zeigen nun auch starke Auswirkungen auf die stationären Fälle, die heute bei 110 liegen. Bei den belegten Intensivbetten ist der Rückgang deutlich schwächer ausgeprägt. Seit rund zehn Tagen bewegt sich die Bettenzahl zwischen 23 und 27, heute sind es 26. Im Bundesländervergleich liegt Salzburg bei der 7-Tage-Inzidenz hinter dem Burgenland (126,3), Wien (192,9) und der Steiermark (200,6) an vierter Stelle mit dem Wert von 205,5.
Neu: Zentrales Covid-Management wird installiert
Peter Schinnerl wird ab sofort das zentrale Covid-Management im Land Salzburg leiten. „Nach zwei Jahren Pandemie stellen wir von einer Krisen- in eine Linienorganisation um. Es gibt nun einen zentralen Ansprechpartner intern und für unsere externen Partner. Wir binden ihn massiv ein, er hat unmittelbaren Zugriff auf alle Fachleute in den Abteilungen. Es erstellt die Entscheidungsgrundlagen für die Politik und koordiniert auch alle Maßnahmen im Land“, fasst Wilfried Haslauer zusammen. Peter Schinnerl, Oberst des Generalstabsdienstes, stammt aus Adnet und ist seit 1991 beim österreichischen Bundesheer. Seit 2017 ist er als Abteilungsleiter in der Einsatzführung des Kommandos Luftstreitkräfte tätig.
Land bereitet sich auf Omikron vor
Auch für Salzburg erwarten die Experten eine starke Verbreitung der Omikron-Variante des Corona-Virus in den nächsten Wochen. Das Land setzt schon jetzt Maßnahmen, um diese einzudämmen und möglichst zu verzögern.
Kontrollen im Handel ab Jänner
Mit Anfang Jänner werden in Salzburg verpflichtende 2G-Kontrollen im Handel, ausgenommen jenem des täglichen Bedarfs, eingeführt. Dazu wird neues Personal eingestellt, das für die Gesundheitsbehörden die Polizei bei den Kontrollen in der Gastronomie unterstützen wird. Auch im Contact Tracing werden vor einem erneuten starken Anstieg der Infektionszahlen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu akquiriert und eingeschult, um bei einer erneuten Welle auch bei sehr hohen Zahlen das Contact Tracing effizient durchführen zu können. Auch die Bezirkshauptmannschaften sollen so etwas entlastet werden. „Sollte es notwendig werden, können noch weitere Maßnahmen gesetzt werden. Am hilfreichsten ist es jetzt, wenn wir alle Maske tragen, Kontakte reduzieren und zur Corona-Schutzimpfung gehen“, so der Landeshauptmann, und er ergänzt: „Unsere Ziele sind klar: die Sicherung des Gesundheitssystems, die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur und möglichst die Vermeidung eines weiteren Lockdown.“
220.000 Auffrischungen verabreicht
71,7 Prozent der möglichen Auffrischungsimpfungen sind mit Stand heute, 8.30 Uhr, im Bundesland Salzburg verabreicht worden. Neu: Ab sofort empfiehlt das Nationale Impfgremium (NIG) eine Auffrischung für die Altersgruppe zwischen zwölf und 17 Jahre. Aus derzeitiger Sicht scheint laut Experten die Booster-Impfung in den meisten Fällen sehr gut gegen einen schweren Krankheitsverlauf auch bei der Omikron-Variante des Corona-Virus zu helfen. „Uns muss klar sein, dass uns das Virus noch längere Zeit begleiten wird. Wir müssen alles dafür tun, dass das Gesundheitssystem entlastet wird. Wir bekommen das Virus nur mit der Impfung in den Griff. Je mehr geimpft sind, desto besser“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Hoppe: „Nur die Impfung schützt.“
„Omikron ist bereits da, übernimmt die Dominanz, und momentan versuchen wir, Zeit zu gewinnen. Wichtig dabei ist die Maskenpflicht, Abstand halten und Hygiene. Ganz zentral ist aber die Impfung, nur diese schützt wirklich“, sagt Dr. Uta Hoppe, Primaria am Universitätsklinikum Salzburg. „Derzeit gibt es einen deutlichen Rückgang der Zahl der Patienten auf den Normalstationen, bei den Intensivstationen ist dies nicht so markant. Dort liegen auch deutlich jüngere Patienten, die schwer krank sind und deren Leben von Herz-Lungen-Maschinen abhängig sind. Davon werden 40 Prozent das nächste Jahr aller Voraussicht nach nicht erleben. Das Virus ist unser gemeinsamer Feind, es hat durch Omikron eine andere Tarnkappe auf. Wir sollten schlauer sein und mit der Impfung sowie Schutzmaßnahmen dagegen ankämpfen“, fügt Hoppe hinzu.
Umfassende Infokampagne über Feiertage
Über die Weihnachtsfeiertage startet das Land Salzburg die nächste umfassende und so noch nie dagewesene Impfkampagne, dieses Mal die größte in dieser Form im Österreichvergleich. Mit Inseraten, Plakaten, Spots und einer großangelegten Online- sowie Social-Media-Informationsoffensive wird noch weit vor der anstehenden Impfpflicht ab 1. Februar über die Wichtigkeit der Immunisierung und auch der Auffrischung aufgeklärt. Nicht nur, aber vor allem in Hinblick auf die neue Variante Omikron wird dies alles durch laufende Information unter www.salzburg.gv.at sowie mit der Land Salzburg App und mit Expertenrunden ergänzt. Videos, Interviews sowie kurze, verständliche und übersichtliche Informationen auf Social Media werden wie gewohnt die Aktivitäten ergänzen.
Quelle: Land Salzburg