vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 04, 2021
Experten des Koordinationsgremiums in Abendsitzung – Hauptthema Kontrollen: eventuelle Ausreisekontrollen aus Hochrisikogebieten, generelle Kontrollen und 3G am Arbeitsplatz – PCR-Gurgeltests ab 8. November abzuholen, Registrierung ab 6. November
Klagenfurt (LPD). Gestern, Dienstagabend, haben Experten des Koordinationsgremiums mit Vertretern der Bezirkshauptmannschaften und der Polizei sich in einer Sitzung über das generelle Thema Kontrollen der Coronaschutzmaßnahmen ausgetauscht. Zum einen ging es um die generellen Kontrollen, die in Betrieben, bei Gästen, Kultureinrichtungen, bei Veranstaltungen und Sportereignissen durchgeführt werden. „Vorige Woche gab es 3.000 Kontrollen dieser Art mit acht Beanstandungen und Strafen. Wir werden nicht das Strafausmaß erhöhen, aber die Kontrollen verstärken, darauf haben wir uns gestern geeinigt“, teilt Gerd Kurath, Leiter des Landespressedienstes heute mit.
Ein weiteres Thema waren allfällige Ausreisekontrollen aus Hochrisikogebieten, wie es beispielsweise den Bezirk Villach Land treffen könne. Hochrisikogebiete, die weitere regionale Schutzmaßnahmen fordern, sind definiert durch eine Inzidenzzahl, aber auch durch die Intensivbettenbelegung im Land sowie die Durchimpfungsrate im Bezirk. Zudem muss die Überschreitung der Inzidenzzahl von 500 oder mehr (je nach Bezirk) 7 Tage lang durchgehend gegeben sein, damit beispielsweise Ausreisekontrollen stattfinden. Die Intensivbettenbelegung aller Spitäler wird deshalb herangezogen, weil Coronaintensiv-Patienten auf ganz Kärnten aufgeteilt werden müssen, um den Betrieb der einzelnen Intensivstationen so gut wie möglich aufrecht zu erhalten, da ohne Lockdown viel mehr Betten für Freizeit-, Sport- und Autounfälle oder Schlaganfälle und Herzinfarkte vorgehalten werden müssen. „Die Ausreisekontrollen werden, wenn dann nötig, von der jeweiligen BH mit der Polizei koordiniert und stichprobenartig durchgeführt werden“, informiert Kurath.
Die derzeitige Infektionslage in Kärnten lässt vermuten, dass auch weitere Maßnahmen notwendig sein werden. Heute wurden 338 Neuinfektionen, 175 Neugenesene gemeldet und müssen in Kärntens Spitälern 115 Personen behandelt werden, 23 von ihnen auf Intensivstationen (3 von diesen vollständig geimpft). Die Inzidenz in Kärnten wird mit 399 beziffert, ab einer Inzidenz von 600 über 7 Tage, wird ganz Kärnten Hochrisikogebiet. Derzeit beobachten die Experten Villach Land, dort liegt die Inzidenz am zweiten Tag über 500 (568,4). Spittal weist heute eine Inzidenz von 441,6 auf, gilt ab 500 (an 7 aufeinanderfolgenden Tagen) als Hochrisikogebiet.
Ein weiteres Thema war das seit gestern geltende 3G am Arbeitsplatz mit der Übergangsfrist bis einschließlich 14. November. In diesem Zeitraum dürfen jene, die keinen 3G-Nachweis erbringen können noch mit FFP2-Masken das Betriebsgelände bzw. ihren Arbeitsplatz aufsuchen. Derzeit wird noch auf Durchführungsbestimmungen seitens des Bundes gewartet. „Die 3G-Kontrollen am Arbeitsplatz obliegen zum einen dem Unternehmer, was ja auch in seinem Sinne sein muss und zum anderen der Gesundheitsbehörde, die Betriebe kontrollieren und die entsprechenden Strafen aussprechen kann“, so Kurath. Das Land, konkret die Abteilung 5 Gesundheit, hat sich auch an den Bund gewandt, weil nicht klar definiert ist, wie die Kontrollen von Seiten der Behörden definitiv durchgeführt werden sollten.
„Die Experten haben explizit darauf hingewiesen, dass auf Grund der kritischen Lage in den Krankenhäusern und der massiv ansteigenden Infektionszahlen trotz Stufenplan des Bundes laufend Änderungen bei den Schutzmaßnahmen vorgenommen werden können. Eine Landeshauptleute-Konferenz am Freitag wird unter anderem die weitere Vorgehensweise von Seiten des Bundes bezüglich seines Stufenplanes klären“, weist Kurath hin.
Gestern hat das Land auch „Kärnten gurgelt für mehr Sicherheit“ präsentiert – ab Montag, 8. November, kann jede Kärntnerin und jeder Kärntner 3 PCR-Gurgeltests in Apotheken und Spar-Filialen abholen und dort auch wieder abgeben, damit die Laboruntersuchung stattfinden kann. Ab 6. November können sich alle, die diese Tests durchführen wollen, registrieren (test.zmdx.at) . Das Land Kärnten wird auf seiner Homepage alle Infos, Anleitungen und Erklärvideos veröffentlichen (coronainfo.ktn.gv.at). Auch die Standorte der Apotheken und Spar-Filialen. Bestehende PCR-Testungen in den Teststraßen und Apotheken bleiben aufrecht, auch für all jene, die über keine digitale Möglichkeit für die PCR-Gurgeltests verfügen.
Quelle: Land Kärnten