Tirol: Coronavirus-Mutation - Maßnahmenbündel im Bezirk Schwaz

vonRedaktion Salzburg
FEBRUAR 10, 2021

Foto: Shutterstock

Land Tirol und BürgermeisterInnen des Bezirks setzen weitere Schritte

Mit einem weiteren 6-Punkte-Schwerpunktprogramm für den hauptbetroffenen Bezirk Schwaz gehen nun die BürgermeisterInnen des Bezirkes Schwaz, die Bezirkshauptmannschaft Schwaz und das Land Tirol gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Mutation vor. Mit einem Mix aus strengsten Kriterien bei der Behördennachverfolgung, einer Testoffensive im Bezirk Schwaz, einer einzigartigen Kooperation mit Med-Uni zum Aufspüren von Mutationen in Schulen im Bezirk Schwaz bis hin zu einer Impfoffensive soll der südafrikanischen Corona-Mutation der Kampf angesagt werden. „Wir verstehen, dass die Menschen zurück zur Normalität wollen. Dafür braucht es aber zuerst ein detailliertes und umfassendes Lagebild sowie verstärkte Maßnahmen. Es wird alles darangesetzt, dass Mutationen im Bezirk keine Chance bekommen sollen, sich zu verbreiten“, betont Bezirkshauptmann Michael Brandl. Insgesamt setzte der Bezirk Schwaz damit auf einen erhöhten Sicherheitsstandard, wie auch Elmar Rizzoli, Leiter des Einsatzstabes Corona betont: „Wir arbeiten damit mit einem Plus an Vorsicht sowie einem noch strengeren Fahrplan als dieser bundesweit vorgegeben wird. Es ist jetzt wichtig, dass wir uns ein sehr genaues und detailliertes Bild vom Infektionsgeschehen im Bezirk machen – das ist für jede weitere Entscheidung wesentlich. Daher bitten wir die Bevölkerung eindringlich, die Maßnahmen zu unterstützen und das Testangebot wahrzunehmen.“ Und auch der Vertreter der BürgermeisterInnen des Bezirks Schwaz, Bürgermeister Hans Lintner ergänzt: „Diese Maßnahmen sind eine Antwort des Bezirkes auf eine besondere Herausforderung und wir wollen damit unseren Beitrag leisten, um die Ausbreitung der südafrikanischen Mutante im Land und auch in Österreich zu verhindern.“

6-Punkte-Schwerpunkprogramm im Detail:

1. PCR-Gurgltest für die gesamte Schwazer Bevölkerung

Neben dem bereits erweiterten Testangebot, im Rahmen dessen an insgesamt drei Standorten PCR-Testungen vorgenommen werden können, sollen alle 84.000 EinwohnerInnen des Bezirks einen PCR-Gurgltest erhalten. Diese sollen von den Gemeinden verteilt werden. Um noch mehr Menschen zu einer Testung zu bewegen, kommen die Tests nun zu den Menschen nach Hause.

2. Impfoffensive für den Bezirk Schwaz

Das Land Tirol wird die Impfung von über 80-Jährigen im Bezirk Schwaz priorisieren und mit dem Impfstoff BioNTech/Pfizer schnellstmöglich impfen.

3. Testschwerpunkt an Schulen in Gemeinden mit hohen Mutationszahlen

In den relevanten Gemeinden mit hohen Mutationszahlen im Bezirk Schwaz werden schwerpunktmäßig PCR-Testungen an Schulen durchgeführt. Dies wird im Rahmen einer Studie mit der Med-Uni und weiteren Partnern umgesetzt.

4. Gratis Betriebstestungen

Allen Betrieben des Bezirkes Schwaz werden gratis Durchtestungen der MitarbeiterInnen vor Ort angeboten.

5. Ersuchen um Verordnung, damit Oberstufen-SchülerInnen im Bezirk Schwaz weiter im Distance Learning unterrichtet werden können

Um der Ausbreitung der Mutationen auch in den Schulen möglichst wenig Chancen zu geben, wird das Bildungsministerium ersucht, eine Verordnung zu erstellen, mit der die Oberstufen-SchülerInnen im Bezirk Schwaz nach den Semesterferien weiterer zwei Wochen im Distance Learning unterrichtet werden können.

6. Verschärftes Contact Tracing und Entlassungsmanagement

Außerdem wird das Contact Tracing im Bezirk nochmals intensiviert: Während vonseiten des Bundes eine zweimalige Testung empfohlen wird, werden enge Kontaktpersonen (K1) im Bezirk Schwaz bereits jetzt drei Mal getestet, um vor allem auch asymptomatische Fälle mit langer Inkubationszeit vor ihrer Entlassung aus der Quarantäne zu überprüfen. Weitere Kontaktpersonen (K2) wurden bereits vor dem Bekanntwerden erster Auffälligkeiten von Mutationen im Bezirk Schwaz getestet. Analog zu K1-Personen werden nun auch sie drei Mal getestet – am ersten, fünften und neunten Tag. Damit setzt die BH Schwaz auch in diesem Fall über die allgemein gültigen Empfehlungen einen höheren Standard. Die Vorgehensweise wird bei allen Kontaktpersonen im Bezirk durchgeführt – unabhängig vom Vorliegen eines möglichen (Mutations-)Verdachts. Ebenfalls für alle gilt bei der Entlassung aus der Quarantäne, dass ein negativer PCR-Test (bzw. CT-Wert über 30) vorgewiesen werden muss – ansonsten wird die Quarantäne verlängert. Im Rahmen des Contact Tracings werden indessen jegliche Aktivitäten der vergangenen 14 Tage recherchiert – Kontakte aus diesem Zeitraum werden ebenfalls im Sinne der Quellensuche getestet, Daten und Clusterzusammenhänge laufend geprüft

Quelle: Land Tirol

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