vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 26, 2020
Gesundheitsreferentenkonferenz: LHStv.in Beate Prettner fordert Ausweitung der Screeningprogramme und Vereinheitlichung der unterschiedlichen Strategien in den Ministerien – Warnung vor einmaliger Massentestung – negatives Ergebnis nicht als Freifahrtschein sehen
Klagenfurt (LPD). Bei intensivmedizinischen Kapazitäten liegt Österreich aktuell bei 709 belegten Betten – allerdings mit steigender Tendenz. Die Reduktion aufgrund des Lockdowns sollte mit zeitlicher Verzögerung ab nächster Woche kommen – so die einhellige Hoffnung der Gesundheitsreferenten in der heutigen Videokonferenz mit Minister Rudolf Anschober.
„Wenn wir den Turnaround schaffen, heißt es, mindestens genauso wachsam zu bleiben, ja nichts schleifen zu lassen und das Screeningprogramm zu erweitern – insbesondere im Hinblick auf mobile Dienste und Einrichtungen der Behindertenhilfe“, forderte LHStv.in Beate Prettner. Vor allem fordert sie eine Vereinheitlichung der unterschiedlichen Screnning-Schienen von diversen Ministerien: „Derzeit haben wir im Tourismus PCR-Testungen, in den Alten- und Pflegeheimen wird mit Antigentestungen gearbeitet, bei den Pädagogen gibt es wieder eine andere Strategie. Das führt zu Chaos. Wir brauchen unbedingt eine Vereinheitlichung“, so Prettner.
Eingebracht von Prettner wurde auch die Forderung, dass die Ergebnisse der von der AGES durchgeführten Testungen in den Pflegeheimen den Ländern mitgeteilt werden. „Bis dato ist das nämlich nicht der Fall.“ Seitens des Ministeriums wurde eine Änderung zugesichert.
Zu den bevorstehenden Massentestungen im Dezember hielt Anschober fest, dass es keine Einmaltestung sein dürfe. Auch Prettner ist überzeugt: „Wenn nur ein einziges Mal getestet wird, haben wir nichts anderes als eine Momentaufnahme – das wäre eine Verschwendung von wichtigen finanziellen, personellen und logistischen Ressourcen.“ Wie Anschober teilt sie die Hoffnung, dass negativ getestete Personen dieses Ergebnis nicht als Freifahrtschein nehmen und bei den Vorsichtsmaßnahmen nachlässig werden. „Das wäre fatal. Dann geht der Schuss tatsächlich nach hinten los“, warnt die Kärntner Gesundheitsreferentin.
Quelle: Land Kärnten