vonRedaktion Salzburg
APRIL 23, 2024
Bürger*innen beteiligen, Nachbarschaften stärken: Lokale Agenda 21 Wien bekommt mehr Budget
Nach dem Ausbau des Aktionsprogramms „Grätzloase“ der Lokalen Agenda 21 Wien setzt die Stadt Wien den nächsten Schritt für mehr Bürger*innenbeteiligung. Für die Angebote der Lokalen Agenda in den Bezirken stehen ab 2025 rund 1 Mio. Euro pro Jahr (972.000 Euro) zur Verfügung. Die Erhöhung des Budgets um 50 Prozent wird heute, Montag, im Wiener Gemeinderat beschlossen.
„Alle Wienerinnen und Wiener sollen die Möglichkeit haben, ihr Grätzl aktiv mitzugestalten. Daher bauen wir laufend die Angebote der Stadt und in den Bezirken aus. Besonders wichtig ist mir dabei, dass die Angebote niederschwellig sind, damit auch Menschen mitmachen, die bisher vielleicht noch gezögert haben, sich aktiv im Grätzl einzubringen. Heuer haben wir es zum Beispiel schon einfacher gemacht, eine Grätzloase zu gestalten oder eine gemeinsame Aktion in der Nachbarschaft zu veranstalten“, sagt Klima- und Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky.
„Die neuen und verbesserten Beteiligungsprogramme der Lokalen Agenda 21 Wien werden noch mehr Menschen dazu motivieren, ihr direktes Lebensumfeld aktiv mitzugestalten – gerade auch die, die sich bisher nicht angesprochen gefühlt haben oder sonst wenige Möglichkeiten der politischen Mitbestimmung haben. Schwerpunkte in den Bereichen Lebensqualität, Ressourcenschonung und Innovation zahlen direkt auf das Ziel der Stadt ein, bis 2040 klimaneutral zu werden und die hohe Lebensqualität auch angesichts des Klimawandels zu erhalten“, betont NEOS Wien Mobilitäts- und Umweltsprecherin Angelika Pipal-Leixner.
Die Erhöhung des Budgets für die Lokale Agenda 21 Wien und die Weiterentwicklung der Angebote wie „Grätzloase“ oder „Grätzlleben“ tragen zum Ziel bei, das sich die Stadt gesetzt hat: „Wir wollen den sozialen Zusammenhalt durch mehr Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern stärken“, betont Czernohorszky. Daher wird auch das Wiener Klimateam nach der 2-jährigen Pilotphase als längerfristiges Beteiligungsangebot bestehen bleiben und im Juni mit dem „Büro für Mitwirkung“ eine neue Einrichtung für Demokratie und Beteiligung eröffnet. Im Herbst startet schließlich das Jahr der Europäischen Demokratiehauptstadt 2024/25.
Lokale Agenda: Mehr Teilhabe durch niederschwellige Beteiligungsmöglichkeiten
Die Lokale Agenda in den Bezirken unterstützt Bürger*innen, die sich für nachhaltige Projekte im Bezirk einsetzen und ihre Lebensumgebung aktiv mitgestalten möchten. Aktuelle Beispiele hierfür sind die Bürger*innenbeteiligungsprozesse rund um die Umgestaltung der Landstraßer Hauptstraße und den neuen Parkverbund „Grünes Band“ in Neubau sowie eine breite Unterstützung von lokalen Initiativen – von Sprachcafés über Gemeinschaftsgärten bis hin zum DIY-Supergrätzl.
In Zukunft setzt die Lokale Agenda verstärkt auf Zugänglichkeit und Niederschwelligkeit, um mehr Bürger*innen zum Mitmachen zu motivieren. Ziel ist es, mehr Bürger*innen über die Teilhabemöglichkeiten zu informieren und neue Zielgruppen zu erreichen. Durch den Abbau von Teilnahmehürden, neue Aktivierungsformate im öffentlichen Raum und eine verstärkte Netzwerkarbeit sollen auch schwer erreichbare Zielgruppen zukünftig stärker erreicht werden.
„Mit der Weiterentwicklung unserer Programme arbeiten wir mit Nachdruck an unserer Vision: Eine Stadt, die ihren Bewohner*innen den Raum gibt, den sie verdienen. Durch das erweiterte Angebot möchten wir eine Stadt gestalten, in der möglichst viele gehört werden und an einer gerechteren Zukunft mitarbeiten können“, so Sabrina Halkic, Geschäftsführerin des Vereins Lokale Agenda 21 Wien.
Nach einem partizipativen Dialogprozess, an dem über 200 Teilnehmer*innen beteiligt waren, wurden die Programme „Lokale Agenda in den Bezirken“ und „Aktionsprogramm Grätzloase“ überarbeitet, um sie effektiver und zugänglicher zu gestalten. Die Stärkung der lokalen Bürger*innenbeteiligung und die Förderung einer aktiven Demokratie stehen im Mittelpunkt dieser Weiterentwicklung.
Neue thematische Schwerpunkte für eine nachhaltige Stadtentwicklung
Für die nachhaltige Stadtentwicklung werden neue thematische Schwerpunkte gesetzt. Die Lokale Agenda in den Bezirken wird ab 2025 um ein inhaltliches Schwerpunktthema erweitert, das auf der Wiener Smart Klima City Strategie basiert. Ab nächstem Jahr wird jeder teilnehmende Bezirk drei Jahre lang schwerpunktmäßig ein Ziel der Smart Klima City Strategie verfolgen. Gemeinsam mit Bürger*innen, Verwaltung und Bezirkspolitik sollen Angebote und Projekte entwickelt werden, die zur Zielerreichung auf lokaler Ebene beitragen und somit einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt leisten.
Der Schwerpunkt Grätzlleben des Aktionsprogramms Grätzloase ermutigt dazu, nachbarschaftliche Aktionen und Projekte im öffentlichen Freiraum zu realisieren. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu steigern und gemeinschaftliche, konsumfreie Aktivitäten im eigenen Grätzl zu unterstützen. Ob Wohnstraßenbelebung, Begrünungsaktionen, Nachbarschaftsfeste oder nachhaltige Stadtmöbel: Grätzlleben schafft mehr Raum für Nachbarschaft, bringt Menschen zusammen und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Mehr Infos dazu: https://graetzloase.at/graetzl-leben
Auch der etablierte Schwerpunkt Grüne Parklets – das sind öffentlich zugängliche, begrünte Aufenthaltsbereiche in einer Parkspur – wird erweitert. Im Rahmen eines Pilotprojekts bietet das modulare Parklet RONJA Wiener*innen die Möglichkeit, begrünte Aufenthaltsräume vor der eigenen Haustüre zu gestalten. Mehr Infos dazu: https://graetzloase.at/parklets
Einladung zur Dialogreihe „Nachhaltig im Gespräch: Visionen für die Zukunft“ am 30. April
Am Dienstag, den 30. April 2024, findet von 18:00 bis 20:00 Uhr die nächste Veranstaltung der Dialogreihe „Nachhaltig im Gespräch: Visionen für die Zukunft“ mit Stadtrat Jürgen Czernohorszky in der HausWirtschaft, Bruno-Marek-Allee 5/1, 1020 Wien, statt. Unter dem Motto „Neue Wege, frische Ideen – Gemeinsam die Bezirke von morgen gestalten" wird die Weitentwicklung der beiden Programme der Lokalen Agenda 21 Wien vorgestellt und gemeinsam beleuchtet. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind über das Online-Formular oder per E-Mail an office@la21wien.at möglich.
Detaillierte Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Quelle: Stadt Wien