Wien: Dachgleiche für zwei neue Bildungscampusse

vonRedaktion Salzburg
JULI 06, 2022

Wien

Im Jahr 2023 können sich junge Wiener*innen gleich auf zwei neue Bildungscampusse freuen. Sowohl Favoriten als auch Simmering bekommen jeweils einen neuen Bildungsstandort dazu.

Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis

Das Bildungsgebäude wird rund 825 Kindern im Alter bis zu 10 Jahren Platz bieten. Konkret umfasst einen 12-gruppigen Kindergarten (davon 3 Kleinkindergruppen), eine 17-klassige Ganztagsvolksschule und 4 Sonderpädagogik-Klassen für Kinder mit Behinderung.

Ganz nach dem sogenannten „Campus plus“ Konzept, rücken Kindergartengruppen und Schulklassen auf einer Ebene zusammen, verbringen gemeinsam den Tag und nutzen gemeinsam unterschiedlichste Räume. Schwerpunkt des Bildungscampus Rappachgasse ist auf körperliche Behinderung abgestimmt. Der Bildungscampus besteht aus sechs Bildungsbereichen („BIBER“) und umfasst zusätzlich einen Therapiebereich, ein umfassendes Angebot an Kreativräumen, Bibliothek und Veranstaltungssaal. Multifunktionale Arbeitsbereiche tragen dazu bei, dass sich die Vernetzung von Kindergarten, Schule und Freizeit einfach umsetzen lässt.

Nachhaltige Architektur und erneuerbare Energien

Das Projekt des Architekturbüros „POS Architekten“ wird im Areal der ehemaligen Donaauen entlang der Rappachgasse errichtet: das Gebäude fügt sich mit seinen drei Geschoßen wie ein Schiff mit Landungsbrücken wunderbar in die Umgebung ein. Auf den „Landungsbrücken“ werden Spielplätze, Kletterparcours und sogar ein Rodelhügel Platz finden. Eine Besonderheit sind die vielfältigen Grünverbindungen entlang und quer zum Gebäude. Diese gehen auch durch das Gebäude hindurch.

Unter der Projektleitung der der Abteilung Bau- und Gebäudemanagement der Stadt Wien wurde der neue Bildungscampus als Niedrigst-Energie-Gebäude geplant: die Fotovoltaik-Anlage am Dach als auch das Grundwasser und das Erdreich liefern die notwendige Energie. Teile der Außenanlagen werden im Sinne einer Mehrfachnutzung auch den Bewohnerinnen und Bewohnern der Umgebung zur Verfügung stehen.

Bildungscampus in der Landgutgasse

Der neu geschaffene Bildungscampus wird einen 12-gruppigen Kindergarten (davon 3 Kleinkindergruppen) sowie zwei Ganztagsschulen – Volksschule und Mittelschule – mit insgesamt 29 Klassen beherbergen. Vorgesehen sind auch berufsvorbereitende Klassen, Kreativ- und Therapieräume sowie eine Musikschule. Insgesamt werden rund 12.500 Quadratmeter an Nutzfläche zur Verfügung stehen. Auch bei diesem Projekt wird ein Bildungscampus nach dem Modell Campus plus umgesetzt: Kindergartengruppen und Schulklassen rücken dabei in „Bildungsbereichen“, sogenannten BIBER enger zusammen. Durch die gemeinsame Nutzung der unterschiedlichen Räume verbringen die Kinder den Tag gemeinsam.

Der Bildungscampus wird nach den Plänen des Wiener Architekturbüros „Schluder Architekten ZT GmbH“ errichtet: die Bildungsbereiche sind im 1. bis zum 5. Obergeschoß untergebracht. In jedem

Obergeschoß befinden sich Terrassen und ganz oben ein Dachgartenbereich. Zudem stehen den Kindern Außenanlagen auf den ebenerdigen Freiflächen und den Dachgärten zur Verfügung. In den Freiluftklassen, ruhigen Lernbereichen sowie dem Spielbereich mit Motorikpfad und verschiedenen Spielgeräten können die Kinder lernen, spielen und sich bewegen. Für die Jüngsten gibt es eine Kleinkinder-Spielzone.

Ökologisches Vorzeigeprojekt

Der Campus wird mit einer 770 m² großen Photovoltaikanlage ausgestattet. Zum Heizen und Temperieren ist eine Bauteilaktivierung und eine Fußbodenheizung über Wärmepumpe, aktivierte Bohrpfähle und Tiefensonden geplant. Der Strombezug soll soweit wie möglich über die PV-Anlage erfolgen. Weiters wird es eine kontrollierte Be- und Entlüftung geben.

Der Standort in der Landgutgasse/Laxenburger Straße wird auch zusätzlich Platz für rund 1.500 Wohnungen, Büro- und Gewerbeflächen bieten.

In unmittelbarer Nähe zum Bildungscampus wird ein großer Grünbereich geschaffen, der einerseits den Schutz der Natur und anderseits als Erholungsfläche in Schulnähe genutzt werden kann. Mit der Erhaltung der benachbarten beiden Hallen im Backsteinbau wird auch ein sehr wertvolles Statement zur Geschichte Favoritens gegeben.

An der Fassade werden außerdem Nistplätze für Vögel, am Dach ein Habitat für die Blauflügelige Sandschrecke sowie eine Schmetterlingswiese geschaffen.

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr zeigt sich erfreut: „Die Spatenstiche für die beiden Bildungscampusse liegen noch gar nicht lange zurück, nun können wir bereits die Dachgleiche feiern. Beide Bildungseinrichtungen werden nicht nur durch modernster Ausstattung und innovative Unterrichts, Raumnutzungs-und Lernkonzepte hervorstechen, sie werden auch durch ihre klimaschützende Bauweise dazu beitragen, dass wir als Stadt Wien das uns selbst gesetzte Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, erreichen können.“

Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál: „Ich freue mich sehr, dass wir gleich bei zwei Bildungscampussen die Dachgleiche feiern können. Beide Einrichtungen bringen mit ihrem Angebot wichtige Infrastruktur für die Bewohnerinnen und Bewohner – vom Kindergarten bis zur Ganztagsschule. Beim Neuen Landgut entsteht ein spannendes neues Stadtviertel mit zahlreichen geförderten und leistbaren Wohnungen – darunter ist auch ein Gemeindebau NEU. Dass mit der Benennung des Bildungscampus in Simmering nach Heidemarie Lex-Nalis eine prägende Pädagogin sichtbar gemacht wird, freut mich als Frauenstadträtin ganz besonders.“

„Es ist immer gut neue Wege zu gehen. Die beiden Bildungscampusse zeigen, wie ein neuer Weg in der Gestaltung von Schule aussehen kann. Es rückt die Schule als guten Arbeitsplatz in den Mittelpunkt und wir wissen, dass sowohl Lernen als auch Wissensvermittlung viel mit Freude und Neugier zu tun hat. Und auch wenn die Ferien erst begonnen haben, wünsche ich den Schüler*innen und ihren Pädagog*innen schon heute spannende Unterrichtsstunden und viele aufregende Lernerlebnisse“, so Bildungsdirektor Heinrich Himmer.

„Die ÖBB verfügen über einige spannende Liegenschaftsentwicklungsprojekte in Wien, die wesentlich zur Attraktivierung der Stadt beitragen. Hier am Neuen Landgut, einem Ort, an dem früher Triebfahrzeuge und Reisewägen gewartet wurden, haben wir Platz für Neues und vor allem Platz für einen weiteren Bildungsstandort geschaffen. Wir sind stolz, so einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser lebenswerten Stadt leisten zu können“, so Claudia Brey, Geschäftsführerin ÖBB-Immobilienmanagement GmbH.

Beide Standorte werden fristgerecht bis zum Beginn des neuen Kindergarten- und Schuljahres 2023/24 fertig gestellt werden.

Quelle: Stadt Wien

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