vonOTS
DEZEMBER 28, 2023
"Fitnessprogramm" für die Donau erfolgreich fortgesetzt, gemeinsame Anstrengungen zeigen Ergebnisse für Lebens- und Transportweg Donau
Im Umgang mit unseren Gewässern folgen wir seit vielen Jahren einem klaren Credo: Lernen vom Fluss. Denn geht es um Klima, Naturschutz und nachhaltigen Schifffahrtsbetrieb, halten Flüsse die Antworten für die wichtigsten Fragen unserer Zeit schon bereit. Vor allem die Projekterfolge zeigen die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit, unter Führung von viadonau, wenn es um die Stärkung der Donau auf der gesamten Strecke geht.
Start für Fairway Danube II - topmodernes Wasserstraßenmanagement im internationalen Kontext
Mit einem Gesamtbudget von 70 Mio. Euro – davon 47 Mio. Euro EU-Förderung durch die Fazilität „Connecting Europe“ (CEF)– werden an der Donau im Rahmen von FAIRway Danube II 183 fernüberwachte Bojen beschafft, 19 Pegelmessstellen modernisiert, Liegestellen in Aschach, Krems, Wien sowie am Donau-Schwarzmeerkanal aufgewertet und das transnationale Wasserstraßen-Monitoringsystem WAMOS erweitert. Darüber hinaus wird mit der sogenannten „flexiblen Infrastruktur“ eine alte Idee zur gezielten, lokalen Beeinflussung der Fahrwasserbedingungen innovativ neu aufgegriffen. Ein Pilotversuch mit einer dafür vorbereiteten Barge östlich von Wien soll vorab wichtige Erkenntnisse auch für eine Umsetzung in den Ländern der mittleren und unteren Donau im Herbst 2024 bringen.
Landstrom für Binnenschiffe - die Zukunft ist grün, auch auf der blauen Donau
Wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll: In Linz (OÖ) und Wildungsmauer (NÖ) können Binnenschiffe seit 2023 „Strom tanken“ und somit auf ihre Dieselgeneratoren verzichten. Das zukunftsweisende Projekt „Landstrom für Binnenschiffe“ startete auf Initiative und im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Gerade in Ballungszentren und Luftsanierungsgebieten ist eine effiziente und ökologisch sinnvolle Energieversorgung der Schifffahrt wesentlich. Die Verbesserungen für die Umwelt sind dabei entscheidend, denn durch den Anschluss von Binnenschiffen an das örtliche Stromnetz kann während des Liegevorgangs an der Lände auf Dieselaggregate verzichtet werden. Somit werden die Belastungen für die Anrainer, Schiffsbesatzungen und Passagiere durch Abgase und Lärm deutlich reduziert.
Ökologie 2023 - Spatenstiche und hoch innovatives Upcycling für bedrohte Störarten
Störe leben seit mehr als 200 Millionen Jahren auf der Erde. Sie sind die am stärksten bedrohte Tierfamilie der Welt. Die Menschheit hat sie in nur 200 Jahren an den Rand des Aussterbens gebracht. Das soll sich in der Donau nun mit dem EU-Projekt LIFE-Boat 4 Sturgeon ändern. Ziel des Projektes: Die letzten Störarten bewahren und ihre Lebensräume schützen. 2023 begannen die Arbeiten am Projekt. Eine wichtige Maßnahme ist dabei der Aufbau einer schwimmenden Fischaufzuchtstation an der Donau in Wien. viadonau stellt hierzu das ehemalige Steintransportschiff MS Negrelli zur Verfügung, die Fachabteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer den Liegeplatz am donauseitigen Ufer der Donauinsel. Innerhalb der Projektlaufzeit sollen bis 2030 etwa 1,6 Millionen Störe auf dem Schiff nachgezüchtet und Jungtiere in unterschiedliche Donauabschnitte ausgewildert werden und somit zum Erhalt der genetischen Vielfalt beitragen. Die Planungen für den Umbau des Schiffs haben bereits begonnen und erste 3D-Modelle der schwimmenden Aufzuchtstation liegen vor. Upcycling in Reinkultur.
Mit dem Horizon-2020-Projekt MERLIN bringt viadonau mehr Leben in die Au. Im Herbst wurde der Uferrückbau in der Hainburger Au im Nationalpark Donau-Auen als Teil des internationalen, von der EU kofinanzierten Vorhabens zur Wiederherstellung von Süßwasser-Ökosystemen offiziell gestartet. Das dabei entstehende natürliche Ufer verbessert die Vernetzung der Au mit der Donau und fördert so Leben und Biodiversität am Strom.
Mehr (nachhaltige) Schubkraft für den Fluss - umweltfreundlichstes Arbeitsschiff auf der gesamten Donau im Einsatz
Das neue viadonau-Arbeitsschiff „Bad Deutsch-Altenburg“ ist ein Vorzeigeschiff in Sachen umweltfreundliche Schifffahrt: Die Motoren genügen den aktuell strengsten Abgasemissionsvorschriften der EU (Stufe V) und sind mit Katalysatoren und Partikelfiltern ausgestattet. Die Motoren werden auch mit alternativen dieselähnlichen Kraftstoffen betrieben. Mit seinen rund 22 Metern, 5,6 Meter Breite und zwei Maschinen zu je 259 kW Leistung verleiht das Schiff der viadonau-Flotte im wahrsten Sinne eine ordentliche Portion Extra-Schubkraft. Zu den Arbeitsaufgaben des neuen Schiffes werden Wartung und Kennzeichnung der Wasserstraße gehören. Mit Hilfe der „Bad Deutsch-Altenburg“ werden beispielsweise hochmoderne, fernüberwachte Bojen in die Donau eingebracht, welche die Schifffahrtsrinne ausweisen.
Originalgetreue Sanierung des Otto Wagner-Gebäudes erfolgreich abgeschlossen
Pünktlich zum Jahresabschluss erstrahlt das ehemalige Otto Wagner-Gebäude am Brigittenauer Sporn – die heutige Zentrale der Abteilung Wiener Gewässer (MA 45) - in neuem Glanz. Seit Beginn des letzten Jahres wurde das ehemalige Schleusengebäude der historischen Nussdorfer Wehr- und Schleusenanlage originalgetreu restauriert. viadonau, geschäftsführende Stelle der Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK) des Bundes, hat das Sanierungsverfahren abgewickelt. Modernste Sanierungsmethoden konnten hierbei erfolgreich kombiniert werden mit den Anforderungen historischer Gebäude.
In eigener Sache: Große Freude über internationale Anerkennung
viadonau erhält 2023 internationale Auszeichnung für nachhaltigen Wasserbau: Der IAHR Industry Innovation Award wird von der IAHR für eine Innovation von „dauerhafter und internationaler Bedeutung“ verliehen. Er dient dazu, die Arbeit lokaler Wasserbauingenieur:innen international anzuerkennen. Im Rahmen des 40. IAHR Weltkongresses, der unter dem Motto "Rivers – connecting mountains and coasts" stand, wurde in Wien diese internationale Auszeichnung an viadonau verliehen. Die Zielsetzung des ökologischen Wasserbaus bei viadonau ist der Erhalt und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Tieren und Pflanzen an Donau, March und Thaya. Dabei gilt es, mit integrativen Lösungsansätzen die Interessen sowohl der Schifffahrt als auch des Hochwasserschutzes miteinzubeziehen.
Quelle: OTS