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SEPTEMBER 28, 2020
Bingen (ots) - Bingen, Freidhof, 16.09., 14:30 Uhr. "Den Führerschein werden Sie heute nicht los!", begann Sandra Kronebach-Corneli am Informationsabend für Senioren ihr Thema `Neuerungen im Straßenverkehr`. Diesem Satz folgte prompt Gelächter und sorgte sogleich für gute Stimmung unter den 25 teilnehmenden Senioren im Kulturzentrum. Die Polizeiinspektion (PI) Bingen, die Polizeidirektion Rüdesheim und die PI Bad Kreuznach luden gemeinsam mit dem Seniorenbeirat und dem Seniorenbüro der Stadt Bingen zu einem Informationsabend zu "Sicherheit für Senioren im Straßenverkehr". Behandelt wurden die Themen "Neuerungen im Straßenverkehr", das "neue Fahrrad", "Verkehrsunfall", "Führerschein" sowie "altersbedingte Einschränkungen". Es referierten die Verkehrssicherheitspolizisten Karl-Heinz Reinhard, Sandra Kronebach-Corneli und Heike Winter. Für viele ältere Menschen sind aktuelle Informationen zu Neuerungen im Straßenverkehr nicht immer schnell verfügbar. Für guten Diskussionsstoff sorgte daher sofort das Thema "Kreisverkehr". Kreisel gehören seit geraumer Zeit (wieder) fest zum deutschen Verkehrsbild, doch nicht alle Regeln sind bekannt. So war es für einige der Teilnehmer überraschend, dass die Fußgängerregelung uneinheitlich geregelt ist. Beim Einfahren haben die Autofahrer Vorrang, beim Herausfahren allerdings die querenden Fußgänger. Das sei so, weil die Zufahrt zu den Kreisfahrbahnen laut Straßenverkehrsordnung als normale Zufahrt angesehen wird, das Herausfahren aus dem Kreisel aber ein Abbiegevorgang ist. Interessant für die Zuhörer waren die "neuen Fahrräder", die sich in Pedelecs, S-Pedelecs und E-bikes unterscheiden. Ältere Mitbürger können sich mit den unterstützenden Rädern bei größeren Touren mit der eigenen Kraft leicht verschätzen. Daher seien angemessene Pausen ratsam. Das Thema `Führerschein` sorgte für raunende Erleichterung, als bekannt wurde, dass die sogenannten `Grauen (und Roten) Lappen`, die vor dem 31.12. 1998 ausgestellt wurden, erst bis zum 19.01.2025 umgetauscht werden müssen. Das genaue Datum orientiert sich dabei am Lebensjahr. Im Hinblick auf "unerlaubtes Entfernen vom Unfallort" wurde ausgeführt, dass es nicht ausreiche, nur einen Zettel zu hinterlassen. Das sei Fahrerflucht. Es müssten dann die Polizei-Kollegen gerufen werden. Auch das war in dieser Runde nicht weiter bekannt. Unfallursachen, gerade bei älteren Mitmenschen, sind vielfältig und entstehen oft durch körperliche Mängel und/oder Medikamenteneinnahme: Trübung des Reaktionsvermögens, Abnahme der Beweglichkeit und des Seh- und Hörvermögens können sich auf Fahreigenschaften und die Fahrtauglichkeit auswirken. Auch wenn lange Wartezeiten beim Arzt manchmal müßig sein können: Augen und Ohren sollte man regelmäßig kontrollieren lassen. Viele Vorsorgemöglichkeiten, um Gefahren zu minimieren, bietet die neue Autotechnik: Automatik, ABS, Spurhalteassistent, "Toter Winkel-Assistent" und die neuen Einparksysteme sind da einige Beispiele. Weitere Tipps seien, tagsüber zu fahren und die Rush Hour zu vermeiden. Natürlich könne man auch mal freiwillig ein Verkehrssicherheitstraining absolvieren. Die Teilnehmer in Bingen zeigten sich insgesamt sehr interessiert und nahmen aktiv an der Gesprächsrunde teil. Der älteste Teilnehmer war stolze 97 Jahre alt. Er fährt nach eigenen Angaben noch Auto, allerdings nur in Bingen.
Quelle: Original-Content von: Polizeiinspektion Bingen, übermittelt durch news aktuell