vonRedaktion International
MÄRZ 05, 2022
Ein beruflicher Aufstieg oder eine Weiterentwicklung kann häufig durch Weiterbildung oder Qualifizierung erreicht werden. Doch nicht immer reicht das Einkommen berufstätiger Personen aus, um ihren Alltag finanziell bewältigen zu können, geschweige denn eine Weiterbildung zu besuchen. Genau an diesem Punkt setzt der GraFo an: Grazerinnen und Grazer, die sich trotz Erwerbsarbeit keine Fortbildung leisten können, erhalten bis zu 2.500 Euro für Aus- und Weiterbildungen oder Umschulungen. „Bildung ist ein wichtiges Gut und sollte für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Menschen mit niedrigem Einkommen sind hier aber aus finanziellen Gründen häufig benachteiligt. Der GraFo setzt genau hier an: Grazerinnen und Grazer, die sich trotz Erwerbsarbeit keine Fortbildung leisten können, sollen bessere Qualifizierungsmöglichkeiten bekommen", führt Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) dazu aus.
Bereits 2015 rief das Referat Arbeit und Beschäftigung des Sozialamtes der Stadt Graz gemeinsam mit der ÖSB Consulting GmbH den GraFo ins Leben. Die Nachfrage war von Beginn an groß: 734 Personen wurden vom GraFo-Team seither persönlich beraten und haben eine Förderung erhalten sowie ihre berufsrelevante Weiterbildung erfolgreich absolviert - der Frauenanteil lag bei über 60 Prozent. Darüber hinaus fanden rund 3.000 Erstgespräche statt. Die Fördersumme belief sich seit dem Projektstart auf insgesamt 918.497 Euro.
Aufgrund der großen Nachfrage wird das Angebot laufend weiterentwickelt und an aktuelle Herausforderungen angepasst. So konnte das Förderbudget bereits mehrfach aufgestockt werden. Der maximale Förderbetrag wurde von vormals 1.000 Euro auf 2.500 Euro mehr als verdoppelt. Zusätzlich werden mittlerweile auch höherwertige Aus- und Weiterbildungen, die bis zu 5.000 Euro kosten, förderbar. Dass die Maßnahmen wirken, zeigt sich in einer Befragung der geförderten Personen: Für 47 Prozent der Befragten fand unmittelbar nach Besuch der Weiterbildung eine berufliche Verbesserung statt. 52 Prozent gaben an, bessere Chancen bei der Jobsuche zu haben. Darüber hinaus konnten viele Teilnehmer:innen bereits ihr Einkommen steigern.
Viele Weiterbildungen und Spezialisierungen
Bisher wurden über 810 Weiterbildungen gefördert. Dabei können von einer Person im Rahmen des Budgets auch mehrere relevante Weiterbildungen besucht werden, die für die persönliche Situation sinnvoll und verwertbar für den Arbeitsmarkt sind. Dazu zählen beispielsweise Kurse zur Verbesserung der Sprach- oder Computerkenntnisse, Ausbildungen im Sozial- und Gesundheitsbereich, wie etwa Pflegeassistenz oder Lebens- und Sozialberatung, wirtschaftliche Fortbildungen, z.B. im Bereich Buchhaltung oder Human Resources, der Erwerb der Berufsreife und auch fachspezifische technische oder anderweitige Spezialisierungen.
In Bildungslandschaft etabliert
Der GraFo hat sich in der Grazer Bildungslandschaft bestens etabliert. Gerade in wirtschaftlich sehr unsicheren Zeiten braucht es Instrumente wie dieses. Der GraFo richtet sich an Menschen, die im Berufsleben stehen, sich aber keine Fortbildung leisten können. Einen Förderantrag können berufstätige Personen zwischen 18 und 64 Jahren stellen, die ihren Hauptwohnsitz seit mindestens 12 Monaten in Graz haben und über ein niedriges Haushaltseinkommen verfügen. Die Abwicklung erfolgt über den Projektpartner ÖSB Consulting GmbH, wo Interessierte bei Bedarf zusätzlich eine kostenlose Bildungsberatung sowie Hilfestellung bei der Antragstellung, auch telefonisch oder per Videokonferenz, erhalten.
Erfolgskennzahlen GraFo (seit Einführung):
Informationen zur Antragstellung
Alle Informationen zum Ablauf der Antragstellung und zu den Kriterien für eine Förderung erhalten Sie hier:
ÖSB Consulting GmbH, Färberplatz 1, 8010 Graz
Tel.: +43 664 60177-3333
E-Mail: grafo@oesb.at
Web: graz.at/grafo
Quelle: Stadt Graz