vonRedaktion International
JULI 08, 2022
Einen Job zu finden, stellen sich die einen oder anderen von uns recht einfach vor. Da liest man, dass Firma XYZ einstellt und schon wird einem geraten, dort mal eine Bewerbung hinzuschreiben. Nichts einfacher als das. Aber es ist schon faszinierend, dass manche wirklich der Meinung sind, die Jobfrage sei eine Sache des Timings und der Einstellung – gemäß dem Motto, dass man, wenn man diesen Job nicht bekäme, auch kein wirkliches Interesse an ihm gehabt habe. Freilich ist dies anders und wir werden uns des Themas einmal mit der gebotenen Schärfe widmen.
Welche Homepages man für die Jobsuche nutzen kann.
Dieser Tage liest man, dass in Wien 78 Elementarpädagog*innen und 51 Assistenzpädagog*innen ihre Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht haben. Allerherzlichste Glückwünsche dazu und der Autor dieser Zeilen hofft, dass man mehr Spaß und Erfüllung erfahren würd dürfen, als die Schattenseiten, die jeder Beruf so mit sich bringt. Diese Leute sind dabei, Verantwortung für sich, ihr Leben und, in diesem Fall sogar, für das Leben anderer zu übernehmen.
Denn im Arbeitsleben zu stehen ist „Verantwortung für sein eigenes Leben übernehmen“ in Reinkultur. Und schon hört man vom Stammtisch, dass dem genau so wäre und die ganzen faulen Arbeitslosen jetzt mal den Hintern aus der sozialen Hängematte hochbekommen müssten, in die sie sich in all den Jahren eingerichtet haben. Und da müsste man festhalten: „Langsam, langsam.“
Sicherlich – Jobs zu finden, ist recht einfach. In Deutschland wird einfach die Homepage der Arbeitsagentur eigenen Jobbörse aufgerufen und schon hat man zumindest eine gewisse Auswahl. Man kann auch auf regionalen Seiten suchen, etwa unter https://www.suedtirolerjobs.it/, wo man eben Berufe in der benannten Region zwischen Wipptal und Überetsch-Unterland, respektive Vinschgau und Pustertal, finden kann.
Steht einem der Sinn nach einem Job im Bereich Sport und Animation? Oder arbeitet man lieber Büro, Verwaltung und Assistenz? Vielleicht ist man auch mehr der Einkäufer, Logistiker oder Lagerist, respektive der Vertriebskünstler im Außendienst?
Egal, wofür man sich interessiert: Jobhomepages haben die entsprechenden Stellen. Und dennoch: Das große Problem ist eben nicht so sehr das Finden des Jobs, es ist mehr das Bewerben auf diese Stelle.
Der Bewerbungsprozess und seine Tücken.
Das geht mit dem Bewerbungsanschreiben los. Es ist durchaus interessant, was man so an Tipps hört und liest. Auf der einen Seite soll man bloß keinen Serienbrief lossenden. Man soll sich ja von der Masse der Mitbewerber abheben. Denn, wie hört man so häufig? „Bewerben kommt von Werben“. Also schnappt man sich die buntesten Farben und individualisiert die Bewerbung so richtig?
Somit kann man auch gleich zeigen, dass man in der Lage ist, „way out of the box“ zu denken, also nicht innerhalb gewisser Schubladen? Ganz falsch. Es gibt gewisse Standards, an die man sich in diesem Fall zu halten hat. Und natürlich liegt die Antwort – wie so oft – in der Mitte. Aber diesen Mittelgrund zu finden, dürfte auch sehr schwierig sein. Also individuell? Ja. Aber nicht zu individuell.
Aber zum Glück gibt es ja inzwischen andere Optionen, sich um einen Posten zu bewerben. Da wäre einmal eine Blind-Bewerbung, bei der keine persönlichen Daten übermittelt werden, lediglich die Kenntnisse, Fähig- und Fertigkeiten stehen im Fokus. Eigentlich passt dies auch komplett in die Zeit, denn – Zeit als Stichwort – Personaler haben sehr wenig davon. Sie „scannen“ den Lebenslauf in knapp 23 Sekunden auf das Wichtigste und entscheiden dann über Wohl und Wehe.
Dann gibt es noch die Möglichkeit, sich über ein Online-Formular zu bewerben, oder per One-Click-Bewerbung das Interesse zu signalisieren. Das Interessante hierbei: Die notwendigen Informationen werden aus den Online-Profilen gesaugt, die man sich im Lauf der Zeit erstellt und mit seinem Klarnamen verbunden hat. Also gilt es natürlich, jene Profile immer auf dem aktuellsten Stand zu halten. Und auch die Personaler interessieren sich für das Online-Profil.
Oder wie wäre es mit einem Bewerbungsvideo? 90 Prozent der Personaler würden tatsächlich gerne ein Video sehen, aber nur ungefähr sieben Prozent der Kandidaten nutzt dieses Potenzial. Dies könnte tatsächlich ein weitgehend unbearbeitetes Feld der Bewerbungsoptionen darstellen.
Fazit
Neben der weiteren Option des Recrutainments, also dem Bewerbungsprozess als Computerspiel, kann es sein, dass die Firma einen ganz anderen Recruiting-Prozess nutzt. Oder sie greift doch lieber zu den klassischen Bewerbungsarten: Schriftlich, tabellarischer Lebenslauf, Lichtbild. Aber egal, wie man sich bewirbt – wir drücken die Daumen, dass man bald in dem Job arbeiten kann, den man sich ausgesucht hat. Viel Glück dabei.