vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 03, 2020
Wie soll sich Innsbruck als Kulturstadt weiterentwickeln? Die Stadt Innsbruck arbeitet an einer breit angelegten „Kulturstrategie 2030“ und fördert damit den Austausch der Kulturszenen.
Kunst und Kultur sind für alle da, die in Innsbruck leben, arbeiten oder verweilen: Sie prägen nicht nur das Image einer Stadt, sondern sind auch für die Identität, Standortattraktivität und Lebensqualität von herausragender Bedeutung. Im Dezember 2019 hat der Stadtsenat daher beschlossen, unter breiter öffentlicher Beteiligung, eine Kulturstrategie für Innsbruck zu entwickeln, die Umsetzungsvorschläge für die nächsten zehn Jahre enthalten soll.
Die erste Phase wurde im Juni dieses Jahres gestartet. In einem ersten Schritt werden nun bis März 2021 wissenschaftliche Grundlagenarbeiten durchgeführt. Diese umfassen unter anderem eine Charakterisierung des Innsbrucker Kunst- und Kulturbereichs, die Skizzierung des kulturpolitischen Diskurses in den letzten
Jahren sowie die Herausarbeitung von Zukunftspotenzialen. Neben verschiedenen Erhebungen und Analysen werden dazu auch rund 30 Interviews mit Persönlichkeiten aus dem Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich und aus Schnittstellenbereichen wie Bildung, Integration, Tourismus, Kreativwirtschaft oder Stadtentwicklung geführt.
Beteiligung ermöglichen
Ab April 2021 folgt eine mehrmonatige Diskussions- und Workshopphase zur kulturellen Zukunft von Innsbruck. Möglichst viele AkteurInnen des Kunst- und Kulturbereichs und aus Schnittstellen zur Kultur werden dabei zu insgesamt sechs Themen-Workshops persönlich eingeladen. Die Workshops stehen aber auch allen anderen Personen offen, die an der kulturellen Zukunft von Innsbruck interessiert sind: „Wir schaffen mit der Kulturstrategie eine Möglichkeit für alle, die sich
beteiligen wollen, gemeinsam zu überlegen, wie wir unsere Stadt künftig als Kulturstadt gestalten wollen und stärken können. In diesem umfassenden Prozess
wollen wir gemeinsam ausloten, mit welchen Maßnahmen wir alle dazu beitragen können, um unsere Vision umzusetzen“, erklärt Vizebürgermeisterin Mag.a
Uschi Schwarzl: „Wir bemerken, dass der Bedarf nach Austausch und nach der Entwicklung neuer Strategien im Kulturbereich gerade nach den vergangenen Monaten besonders groß ist. Der Kulturstrategie-Prozess kommt damit genau zur richtigen Zeit.“
Transparenz: Wesentlicher Bestandteil
Auf der Webseite www.kulturstrategie-innsbruck.at werden ab 7. September grundlegende Informationen zum Prozessablauf sowie dessen Ergebnisse veröffentlicht und laufend aktualisiert, etwa die wissenschaftliche Grundlagenarbeit, die Protokolle der Workshops oder die sich Schritt für Schritt entwickelnde Kulturstrategie: „Wir sehen diesen gemeinsamen Prozess als Chance, die Kommunikation und den Austausch innerhalb der Kulturszenen zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren auf gute Beine zu stellen“, betont Dipl.-Kult. Rita Hebenstreit (Referat Kulturentwicklung und Förderungen): „Transparenz ist uns dabei selbstverständlich besonders wichtig. Die Webseite bietet unter anderem die Möglichkeit, sich über den Prozess zu informieren und bei Interesse in einem Newsletter einzutragen. Verschiedene Ergebnisse, die über die nächsten Monate erarbeitet werden, können hier später auch kommentiert werden. Damit schaffen wir eine erste Grundlage für eine direkte Beteiligung der Bevölkerung.“
Professionelle Unterstützung
Fachlich begleitet wird der Prozess durch das Linzer Institut für qualitative Analysen (LIquA). MMag. Thomas Philipp und Mag.a Aliette Dörflinger begleiteten in den letzten Jahren etwa die Städte Linz, Steyr und St. Pölten oder das Land Salzburg bei der Erstellung von Kulturentwicklungsplänen und -strategien. Die strategische Steuerung erfolgt über ein Kernteam, dem VertreterInnen des Kulturamtes, LIquA und der Stadtplanung angehören. Für die inhaltliche Unterstützung wird außerdem eine Arbeitsgruppe mit sieben bis neun Personen aus dem Innsbrucker Kunst- und Kulturbereich eingerichtet. Darüber hinaus werden rund 25 Personen ihre fachliche Expertise in einem „Advisory Board“ zur Verfügung stellen.
Der weitere Fahrplan
Die Arbeiten der ersten Phase sollen bis Mai 2022 abgeschlossen sein. Nach der geplanten Beschlussfassung im Innsbrucker Gemeinderat wird die Kulturstrategie Innsbruck 2030 öffentlich präsentiert. Um den Kulturstrategie-Prozess langfristig wirksam anzulegen, sind insgesamt drei Phasen geplant: Nach der ersten Phase, der Erarbeitung der Kulturstrategie, erfolgt die Umsetzung erster Maßnahmen (geplant ab Mitte 2022/Anfang 2023) und anschließend (ca. 2024) eine Evaluation und Berichterstattung im Gemeinderat mit dem Beschluss über die nächsten Schritte bis 2030. Die Kosten für die erste Phase von 2020 bis 2022 betragen rund
150.000 Euro. Ein Teil davon wird aus Drittmitteln finanziert.
Quelle: Stadt Innsbruck