Kärnten: Dezidiertes Nein zur angedachten Verbauung des Buberlemoos

vonRedaktion Salzburg
MAI 12, 2022

Foto: Varh

LR Fellner: „Skurrile Idee“ zur weiteren Verbauung der Uferfläche des Wörthersees, die von seiner Seite auf keinen Fall Unterstützung erfahren wird

„Eine Verbauung des Feuchtgebietes Buberlemoos steht in eklatantem Widerspruch zu den Vorstellungen der Raumordnung“, findet Raumordnungsreferent Landesrat Daniel Fellner heute klare Worte zu dem medial kolportierten „Lagunen Projekt“ in Pörtschach. Laut Medienberichten soll eine künstliche Lagune in das Feucht-Biotop Buberlemoss gegraben werden. Dadurch entstünde eine künstliche „Insel“. Rund um diese „Insel“ sollen Punktwidmungen von Bauland für Luxus-Einfamilienhäuser mit Boothäusern ausgewiesen werden. Diese Bauland-Flächen sollen sodann gewinnbringend veräußert werden.

Fellner: „In der zuständigen Abteilung ist kein formeller Antrag auf Umwidmung von der Gemeinde eingegangen. Da das Thema aber aufgrund der Berichterstattung sehr emotional diskutiert wird, erachte ich es für notwendig, den Standpunkt der Raumordnung klarzumachen“.

Das neue Raumordnungsgesetz muss seit diesem Jahr zur Beurteilung solcher Angelegenheiten herangezogen werden. Im neuen Gesetz ist ausdrücklich die Sicherung von Gebieten mit natürlichen Ressourcen und Ökosystemleistungen (wie beispielsweise auch Feuchtgebiete) festgehalten. Fellner: „Auch wurde auf Wunsch sämtlicher Seegemeinden ein Seeratgeber erstellt, um die Seegemeinden in ihrer Planung im Uferbereich aktiv zu unterstützen und zu fördern. Darin wurde ebenfalls die Sicherung von Uferzonen und Freiräumen ausdrücklich festgehalten und Schlüsselmaßnahmen angeraten, wie insbesondere: Keine weitere Verbauung der Uferzonen, die Erhaltung und Pflege ökologischer Biotope und Grünräume sowie die Bewahrung des IST-Zustandes des Sees – auf ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung“.

Die Widmungshoheit liegt natürlich ganz klar im Wirkungsbereich der Gemeinden: Die räumliche Zielsetzung im örtlichen Entwicklungskonzept (ÖEK) der Gemeinde Pörtschach beinhaltet allerdings ausdrücklich die Beibehaltung dieser ökologisch und naturräumlich wertvollen Situation im Uferbereich, sowie die unmittelbaren Uferbereiche von einer Bebauung freizuhalten und eine bestmögliche Erhaltung von Grünbereichen sowie Sicherstellung von See und Uferlandschaft.

„Ich finde die Idee vollkommen skurril, jetzt einfach den See zu vergrößern, damit wir mehr Uferflächen zum Verbauen haben. Was kommt als nächstes? Die Berge aufschütten, damit wir mehr Platz für Chaletdörfer haben“, fragt Fellner, der nach derzeitigem Wissensstand eine aufsichtsbehördliche Genehmigung für dieses Projekt für vollkommen denkunmöglich hält.

Quelle: Land Kärnten

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