Kärnten: Dialogform des Landes im Zeichen des Miteinanders

vonRedaktion Salzburg
SEPTEMBER 24, 2020

Foto: Landespressedienst/Wajand

LH Kaiser: Bericht zur Lage der Volksgruppe in Kärnten belegt Wichtigkeit der sprachlichen und kulturellen Vielfalt – Vorbereitungen für gemeinsame 10. Oktober-Feiern besprochen

Klagenfurt (LPD). Landeshauptmann Peter Kaiser lud im Vorfeld des 10. Oktober und der Feierlichkeiten zum 100jährigen Jubiläum der Volksabstimmung gestern, Mittwoch, zum Dialogforum, ein Instrument, sich regelmäßig auszutauschen, in den Mozartsaal des Klagenfurter Konzerthauses.
Geprägt war die Sitzung von den großen Themen Gemeinsamkeit und Zukunft. Denn der Bericht – in deutscher und slowenischer Sprache - zur Lage der Volksgruppe, der schon im Kärntner Landtag passiert hat, wurde einhellig, auch von den Vertretern der Volksgruppe, als „ausführliches und gutes Dokument bezüglich des Engagements der Volksgruppe in Kärnten“ bewertet. Für den Landeshauptmann ist der Bericht einmal mehr Beleg dafür, dass „Kärnten um die Bedeutung seiner sprachlichen und kulturellen Vielfalt weiß, sie wertschätzt und dass sich das Land weiterhin für den Schutz und die Förderung der Volksgruppe einsetzt“. Der Landeshauptmann hat den Bericht auch namhaften Regierungsvertretern in Slowenien zukommen lassen.

In der heutigen Sitzung informierte Kaiser alle Anwesenden auch über alle Feierlichkeiten rund um den und am 10. Oktober. „Diese Feierlichkeiten sind etwas Besonderes. Sie sollen auf eine wechselvolle Geschichte ebenso hinweisen, wie auf die mühevollen Aufbauarbeiten, auch die negativen Entwicklungen wie ein Ortstafelsturm, bis hin zur Ortstafellösung. Wir begegnen uns alle auf Augenhöhe – diese Orientierung wurde bei der Konzeption von Carinthija 2020 beibehalten. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, um in der Gegenwart die Zukunft zu gestalten – das ist das Motto all jener, denen Kärnten ein Herzensanliegen ist“, betonte Kaiser im Dialogforum. Bgm. Bernard Sadovnik, Gabriel Hribar (Vorsitzender Einheitsliste) Manuel Jug (Obm. Zentralverband) und Valentin Inzko lobten vor allem die Mobile Ausstellung, die im Jubiläumsjahr alle Bezirke Kärntens besucht: „Diese Ausstellung ist ein wichtiges Zeichen. Sie ist eine objektive Darstellung der Geschichte des Landes und damit auch ein symbolischer Akt und ein positives Zeichen für die Zukunft. Sie macht vor allem die Geschichte des Landes für die Jugend sichtbar!“

Zusammenfassend sagte Kaiser: „Hand aufs Herz – wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass wir den 10. Oktober gemeinsam feiern werden und die höchsten Repräsentanten Österreichs und Sloweniens diesen Feiern beiwohnen. Ich weiß, für einige ist es noch zu wenig. Manches ist überzeichnet. Aber ich werde alles registrieren. Wichtig ist für das Land Kärnten, dass wir möglichst viele Menschen auf dem gemeinsamen Weg mitnehmen!“

Die Wichtigkeit des Spracherhaltes nach dem historischen Schritt, die slowenische Volksgruppe in der Landesverfassung zu verankern, brachte Sadovnik als Antrag im Dialogforum ein. Gabriel Hribar forderte in einem weiteren Antrag eine „gesetzliche Regelung für die zweisprachige Vorschulerziehung“, gemeint ist damit, ein rechtssicherer Raum für die Pädagoginnen, die die Kinderbetreuung zweisprachig leisten wollen, was jedoch nicht von allen Eltern gewollt ist. Der Landeshauptmann sagte, die einzelnen Punkte würden im Rahmen einer ARGE in Verantwortung der Landesamtsdirektion gemeinsam mit dem Volksgruppenbüro den Zuständigkeiten zugeordnet, um sie bearbeiten zu können.


Quelle: Land Kärnten

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