vonRedaktion Salzburg
MAI 02, 2021
Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, kann so einiges entdecken
Der Frühling erwacht und überall in Wien zwitschert, summt und flattert es – die Vögel begrüßen den Morgen, Bienen summen um Sträucher, erste blühende Kräuter zeigen sich und Schmetterlinge sind ebenfalls schon unterwegs. In den Wiesen leuchten die ersten Löwenzähne und Veilchen, aber auch vieles mehr.
Wien ist eine Stadt mit großem Grünanteil und unterschiedlichen Biotoptypen, die gute Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen bieten: Wälder, Wiesen, Weiden Weinberge, Brachen und Gewässer. Das macht sich nicht zuletzt in einer beträchtlichen Artenvielfalt bemerkbar, die auch seltene und streng geschützte Arten mit einschließt. Fuchs und Igel begegnet man in Wien ebenso wie Mauerseglern, Fledermäusen oder Wechselkröten. Auf den Wiesen sind unterschiedliche Arten von Wildbienen, Heuschrecken, Käfern oder Faltern unterwegs und treffen auf Orchideen, die seltene Sommerwurz und sogar auf diverse Enzianarten.
Diese Vielfalt ist nicht selbstverständlich, sondern bedarf der Pflege und Fürsorge. Gefördert wird die Artenvielfalt unter anderem durch Projekte des Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramms Netzwerk Natur, das von der Stadt Wien – Umweltschutz betreut wird. Im Rahmen dieses Programms werden unter anderem Wiesen für Insekten oder Biotope für Amphibien und Reptilien angelegt. Beteiligt an den Projekten sind Dienststellen der Stadt Wien ebenso wie andere Institutionen wie Universitäten oder Vereine. Zur Artenvielfalt können wir aber alle etwas beitragen: Das reicht von bienenfreundlichen Pflanzen im Balkonkisterl über den Verzicht auf Pestizide bis zum Einkauf von Bio-Produkten.
Mehr Informationen unter www.netzwerk-natur.wien.at
Wertvoll und nicht selbstverständlich
Wien bietet unterschiedliche Lebensräume für eine Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Ein Teil davon liegt im Wald- und Wiesengürtel und in nach dem Naturschutzgesetz geschützten Bereichen. Aber auch in den Parks, auf den Friedhöfen und in den Grünanlagen und an den Gebäuden mitten im urbanen Gebiet herrscht reges Treiben. Das Spektrum reicht vom blauen Alpenbock, einem beachtlichen Bockkäfer im Lainzer Tiergarten, über den Feldhamster am Meidlinger Friedhof bis zum Mauersegler in der Stuckkonsole am Gründerzeithaus. Wichtig sind auch Verbindungen zwischen den einzelnen Grünarealen, damit die Tierwelt nicht auf einer Insel eingeschlossen bleibt oder Teile eines Lebensraumes abgeschnitten werden. Diese Korridore zu erhalten erfordert neben dem Wissen über vorkommende Arten auch sorgfältige Planung z. B. bei städtebaulichen Projekten, die oft einer naturschutzrechtlichen und -fachlichen Begleitung bedürfen.
Bestehende Biotope wie Wiesen oder Teiche, brauchen Pflege, damit sie ihren Wert für die darin lebenden Arten behalten. Wiesen beispielsweise würden mit Gehölzen zuwachsen, wenn diese nicht regelmäßig abgeschnitten würden. Die richtige Wiesenpflege ist auch Teil des EU-Projekts CITY NATURE. Die wertvollen Wiesen werden ein- bis zweimal im Jahr schonend gemäht, damit die Pflanzen aussamen und Tiere schadlos abwandern können. Bei Mitmachaktionen können Interessierte mit Expertinnen und Experten die Wiesenwelt kennenlernen und gemeinsam das Mähgut zusammenrechen. Alle Termine unter www.city-nature.eu
Entdeckte Arten melden bei der City Nature Challenge
Wien hat letztes Jahr zum ersten Mal an der weltweiten Artenschutzaktion „City Nature Challenge“ von iNaturalist teilgenommen. Ziel dieses internationalen Citizen Science Projekt ist, möglichst viele im Stadtgebiet vorkommende Tier- und Pflanzenarten zu dokumentieren. Das Mitmachen ist ganz einfach: Nach der Registrierung auf iNaturalist können Fotos von entdeckten Arten auf die Seite hochgeladen werden. Die gefundenen Wildtiere und Pflanzen werden dann von Expertinnen und Experten identifiziert.
Die City Nature Challenge 2021 findet vom 30. April 2021 bis 3. Mai 2021 statt.
Die City Nature Challenge wurde ursprünglich in Amerika als Wettstreit der Artenvielfalt zwischen Städten in Leben gerufen. Inzwischen findet sie weltweit Unterstützung. Nach Wien wurde die CNC von der Universität Wien geholt, die von der Stadt Wien von den Abteilungen für Umweltschutz und Forst- und Landwirtschaft, von der Wiener Umweltanwaltschaft, dem Biosphärenpark Wienerwald, dem Zoo Vienna, Nationalparks, Universitäten und Museen unterstützt wird.
Alle Informationen und der Weg zur Registrierung und zur App unter https://citynaturechallenge.org
Quelle: Stadt Wien