Salzburg: Die Contact-Tracer der Bezirkshauptmannschaft Hallein

vonRedaktion International
OKTOBER 16, 2020

Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

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Reportage aus dem Tennengau / Schnelle Kontakterhebung und verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus

(LK) Zahlreiche Corona-Neuinfektionen haben dem Tennengau in den vergangenen Tagen einen nicht erfreulichen Spitzenplatz in Österreich eingebracht, die „Corona-Ampel“ leuchtet nun rot. Ein positives Testergebnis – das bedeutet teilweise Dutzende enge Kontaktpersonen und jede Menge Arbeit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, wir sind Montag bis Sonntag beinahe rund um die Uhr im Einsatz“, so Bezirkshauptmann Helmut Fürst.

„Guten Tag, Gesundheitsbehörde der Bezirkshauptmannschaft Hallein. Sie sind leider positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Darf ich kurz mit Ihnen den Fragebogen durchgehen?“ Diesen Anruf will wohl niemand erhalten, aber schnelles und effizientes Erheben der Kontaktpersonen sowie diese rasch in häusliche Quarantäne zu schicken, ist der Schlüssel, weitere Ansteckungen zu vermeiden und die Ausbreitung des Corona-Virus bestmöglich zu unterbinden.

Die meisten sind sehr hilfsbereit und verständnisvoll

„Der Großteil der Bevölkerung macht mit, hat teilweise die Listen schon parat. Leider kommt es aber auch vor, dass aus verschiedenen Gründen bewusst Kontaktpersonen verschwiegen werden. Dabei geht es uns niemals darum, Schuldige zu suchen, sondern einfach nur darum, effektiv die Infektionskette zu unterbrechen. Es kann ja niemand etwas dafür“, betont Julian Engel. Er leitet die Gruppe Öffentliche Gesundheit, Verkehr und Sicherheitsverwaltung in der Bezirkshauptmannschaft Hallein. Hauptmission seit sieben Monaten: Organisation, Schulung und Kontakterhebungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Dabei wird derzeit in Hallein nicht nur jede Hand, sondern jedes Ohr am Headset gebraucht. „Das ganze Haus hilft zusammen, Unterstützung kommt auch vom Bundesheer, dem Arbeitsmarktservice und seit einigen Tagen auch von Kollegen der Bezirkshauptmannschaft Zell am See“, so Engel. Das Bundesheer stockt hier die Unterstützung von drei auf acht Soldaten auf.

Lange Tage und Nächte

Mit im Team ist auch Anna Aschauer, die sich aus Überzeugung oft Tag und Nacht für die Gesundheit anderer einsetzt. „Wir sind sehr nett, das kann ich garantieren. Und ich weiß einfach, dass es nichts nützt, Kontakte zu verschweigen, weil man niemanden ,reinreiten‘ möchte. Ganz im Gegenteil. Falls dadurch noch mehr Infektionen passieren, weil jemand so unwissend unter Leute geht, ist das doch weitaus schlimmer“, ist Aschauer überzeugt.

Bezirkshauptmann: „Großartige Leistung.“

Der Tennengauer Bezirkshauptmann Helmut Fürst spricht seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großes Kompliment aus. „Mittlerweile sind mehr als die Hälfte mit dem Thema Corona befasst, die meisten davon im Contact Tracing. Hier wird detektivische Arbeit geleistet, einfühlsam und gleichzeitig professionell. Und es ist nicht nur das. Jedes positive Testergebnis muss genau eingetragen und in speziellen Programmen abgearbeitet werden“, erklärt Fürst.

„Die beste Seite“

Gleichzeitig müssen in Hallein wesentliche Aufgaben der Bezirkshauptmannschaft parallel dazu weiter erledigt werden, vom Ausstellen eines Führerscheins für Lastkraftfahrer über Maßnahmen bei Gefahr im Verzug bis hin zu Betriebsanlagen- und Bauverhandlungen. „Es heißt, dass sich in einer Krise die besten und die schlechtesten Eigenschaften von Menschen zeigen. Ich bin einfach nur stolz auf unsere Mann- und Frauenschaft, weil wir so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die sich gerade jetzt von ihrer besten Seite zeigen. Allein aus diesem Grunde konnten wir in dieser herausfordernden Zeit unsere Aufgaben bis dato bewältigen“, betont Bezirkshauptmann Fürst.


Quelle: Land Salzburg

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