vonRedaktion Salzburg
APRIL 08, 2021
Covid-19-Todesfälle gehen markant zurück / Lage im Spital derzeit stabil / Bisher mehr als 100.000 Impfdosen verabreicht
(LK) Impfen, testen, intensives Contact Tracing plus die bewährten Hygienemaßnahmen wie Abstand halten und FFP2-Maske tragen – so wird das Bundesland Salzburg die letzten Wochen - bis jedem eine Impfung gegen einen schweren Krankheitsverlauf angeboten worden ist und wird - bestmöglich überbrücken. Es funktioniert. Landesstatistiker Gernot Filipp hat relativ gute Nachrichten. „Relativ, weil natürlich jede Neuninfektion, jeder Patient im Spital und jeder Todesfall einer zu viel ist. Aber das Bundesland ist auf einem guten Weg. Wie sich die Osterfeiertage auswirken, werden wir durch die Inkubationszeit aber erst in zirka sieben bis zehn Tagen sehen“, so Filipp.
Die Eckdaten zum 8. April 2021 in Salzburg (Stand 8.30 Uhr) auf einen Blick: Bisher wurden 44.761 Personen positiv auf das Corona-Virus getestet. Aktiv Infizierte zählt Salzburg heute 2.155. Nach Bezirken: Pongau 274, Tennengau 194, Lungau 46, Stadt Salzburg 634, Flachgau 716 und Pinzgau 291. Bisher sind 545 Personen verstorben, derzeit werden 109 Covid-Patienten im Spital versorgt, davon 22 auf der Intensivstation. „Die 7-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 210, das ist der geringste Wert seit Anfang März. Die Covid-Patienten im Spital sind im März mehr geworden, die Lage auch auf den Intensivstationen bleibt aber seit zirka drei Wochen stabil“, so Gernot Filipp.
Drei wichtige Kennwerte für die Corona-Lage
Die 7-Tage-Inzidenz, also die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, macht die Corona-Lage in verschiedenen Regionen vergleichbar, ist aber nicht mehr der einzige Kennwert, den die Gesundheitsexperten und Behörden im Blick haben. „Dazu kommen die Lage in den Spitälern plus der Fortschritt bei den Impfungen. Nur so bekommt man derzeit ein umfassendes Bild“, sagt Filipp.
Covid-Todesfälle gehen seit Jänner zurück
Den Behörden wurden von gestern auf heute zwei neue Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet, es handelt sich dabei um zwei Männer im Alter von 87 und 81 Jahren aus den Bezirken Tamsweg beziehungsweise Flachgau. „Insgesamt hat sich die Zahl der Todesfälle aber seit Jänner drastisch reduziert, vor allem in den Seniorenwohnhäusern“, so Gernot Filipp. Der Anteil der über 85-Jährigen an den Todesfällen im März ist von über 50 Prozent auf unter 40 Prozent zurückgegangen, „eine Auswirkung der hohen Impfrate in dieser Altersgruppe“, so Filipp.
Stetig mehr Impfdosen zur Verfügung
Bisher wurden laut e-Impfpass des Gesundheitsministeriums 108.545 Impfdosen in Salzburg verabreicht, zirka 35.000 Personen haben bereits die zweite Teilimpfung erhalten. „Diese Zahl hat von rund 5.000 zur Verfügung stehenden Dosen in der Kalenderwoche 5 auf fast 16.000 Dosen in der Kalenderwoche 13 zugenommen“, fasst die Landesstatistik auf Basis der Daten des e-Impfpasses zusammen. Salzburg wäre logistisch in der Lage, pro Woche 50.000 Impfungen vorzunehmen, wenn die Dosen zur Verfügung stehen würden. Sie werden laut Bevölkerungsschlüssel den Bundesändern zugeteilt. Bisher haben sich 192.207 Personen für die Corona-Impfung in Salzburg vorgemerkt, mehr als 70.000 haben bereits die erste Dosis bekommen, fast 40.000 auch schon die zweite.
Bisher 1,5 Millionen Testungen
Neben dem Impffortschritt ist ein umfangreiches Testangebot der Schlüssel, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Mittlerweile wurden im Bundesland 330.000 PCR-Tests durchgeführt plus mehr als 1,2 Millionen Antigen-Schnelltests. „Vor allem die Anzahl der Antigentests hat kontinuierlich zugenommen. Wurden im Schnitt im Jänner täglich rund 2.200 durchgeführt, waren es im März bereits rund 17.500 und im April ist der Wert derzeit auf über 19.000 pro Tag gestiegen. Auch die Anzahl der PCR-Tests pro Tag hat von etwa 950 im Jänner auf derzeit rund 1.300 deutlich zugenommen“, so Gernot Filipp.
Contact Tracing kennt kein Wochenende
Neben Impfungen und Tests gehört das intensive Contact Tracing zur Anti-Corona-Strategie des Landes. „Es wurde in Bezug auf die Mutationen des Virus noch einmal intensiviert, macht an keinem Wochenende oder Feiertag Pause. Dazu gehören auch die vermehrten Nachtestungen von Kontaktpersonen, um die Infektionsketten bestmöglich und schnell zu unterbrechen“, fasst Markus Kurcz, Leiter des Katastrophenschutzes zusammen.
Salzburg erholt sich im Vergleich zu Restösterreich
Die 7-Tage-Inzidenz in Salzburg scheint langsam, aber stetig zurückzugehen, Gernot Filipp ist vorsichtig optimistisch. „Wie sich die Osterfeiertage auswirken, werden wir erst eine Woche bis zehn Tage danach sehen. Jedenfalls haben sich die lokalen Maßnahmen im Gasteinertal, aber auch in Radstadt positiv auf die Entwicklung ausgewirkt“, betont der Statistiker. Österreichweit liegt die 7-Tage-Inzidenz derzeit bei 232,1 Salzburg liegt mit 210,3 darunter. Spitzenreiter ist Wien mit 324. Die Reproduktionszahl sinkt in Salzburg seit zwei Wochen, hat vor einer Woche den Wert 1 unterschritten. Das heißt, eine infizierte Person steckt weniger als eine weitere an, die Zahl der aktiv infizierten Personen im Land sinkt.
Die Lage in den Bezirken
Die Bezirke in Salzburg nähern sich derzeit aneinander an, ein Corona-Sorgenkind ist derzeit nicht auszumachen. Die 7-Tage-Inzidenz in den Bezirken: Flachgau (227,1), Pongau (218,7), Stadt Salzburg (209,7), Tennengau (200), Pinzgau (197,3) und Lungau (139,2). Das gesamte Bundesland liegt bei 210,3.
16 Gemeinden „Corona-frei“
Die regionale Streuung ist laut Landesstatistik noch relativ hoch, aber zeigt ebenfalls rückläufige Tendenz. 16 Gemeinden weisen eine 7-Tage-Inzidenz von 0 auf, in 34 Gemeinden liegt sie über 250, in 21 unter 50 und in 36 unter 100.
Inzidenz bei den Jungen am höchsten
Die Altersgruppen, die von den Corona-Infektionen am meisten betroffen sind, haben sich im Laufe der vergangenen Wochen und Monate stark gewandelt. Waren es früher eher die älteren Personen, trifft es nun viel öfter junge Salzburgerinnen und Salzburger. „Bei den über 85-Jährigen liegt die 7-Tage-Inzidenz bei nur mehr rund 160. In der Gruppe der 15- bis 25-Jährigen ist sie deutlich gestiegen, liegt bei fast 300 und ist damit die höchste aller Altersgruppen“, erklärt Filipp.
Quelle: Land Salzburg