vonRedaktion International
FEBRUAR 09, 2024
Vergleichbarkeit und Transparenz an oberster Stelle
Wohin fließen die städtischen Gelder im Kulturbereich und wo liegen die kulturellen Schwerpunkte in Innsbruck? Der Kulturausgabenbericht, der gerade für das Jahr 2022 erschienen ist, gibt darüber Auskunft. Das städtische Kulturamt, Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer und Mag.a Christina Alexandridis (Kulturentwicklung und Förderung), und Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl legten am 9. Februar gemeinsam mit Mag.a Caroline Konrad, MAS (GQ Kulturberatung und Kulturforschung) damit eine wichtige umgesetzte Maßnahme der „Kulturstrategie 2030“ vor.
„Die Rückmeldungen seitens der Kulturpolitik, aber auch der Kulturarbeitenden und Kulturinteressierten zum ersten Bericht vor einem Jahr waren äußerst positiv. In diesem Bericht werden alle Kulturausgaben erfasst, Finanzierungsstrukturen offen gelegt sowie die Vergleichbarkeit mit anderen Gebietskörperschaften ermöglicht,“ betont Kulturstadträtin Uschi Schwarzl: „Erfreulich ist auch, dass das Gender Budgeting erhoben wird – das ermutigt und unterstützt Frauen in der Kultur- und Kunstszene, noch aktiver und sichtbarer zu werden.“
„Wie der Bericht zeigt, haben Kunst und Kultur in Innsbruck einen großen Stellenwert: Im Jahr 2022 gab die Stadt Innsbruck 36.220.731 Euro für Kultur aus, das sind 7,4 Prozent an den gesamten Ausgaben der Stadt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Innsbrucker Kulturausgaben um fünf Prozent gestiegen,“ fasst Isabelle Brandauer zusammen. Im Landeshauptstädte-Vergleich wird nur in Salzburg (8,1 Prozent) mehr für Kunst und Kultur ausgegeben als in Innsbruck. Bei den Pro-Kopf-Ausgaben liegt Innsbruck mit 276 Euro hinter Salzburg (315 Euro) und Linz (299 Euro) an dritter Stelle.
Die Grundlage dieser Daten bildet der Rechnungsabschluss 2022 der Stadt Innsbruck. Dargestellt werden die Ausgaben nach dem sogenannten LIKUS-System (Länderinitiative Kulturstatistik), wodurch ein direkter Vergleich mit den Kulturausgaben anderer Städte und Gemeinden mit jenen der Bundesländer sowie des Bundes möglich wird.
Großer Stellenwert
Auch Ankäufe und Instandhaltungen von Kulturgütern und eigene bzw. stadtnahe Kulturveranstaltungen wie die Festwochen der Alten Musik, das Bergsilvester oder das New Orleans Festival machen größere Posten aus. Einige Ausgaben erfolgen nicht durch die Kulturverwaltung selbst, sondern durch andere Dienststellen der Stadt, die einzelne Projekte oder Institutionen an der Schnittstelle von Kultur und dem jeweiligen eigenen Tätigkeitsfeld finanzieren.
Gender Budgeting
Im Bericht werden auch personenbezogene Förderungen nach Sparten und FördernehmerInnen dargestellt. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich hier die Verhältnisse zwischen weiblichen und männlichen FördernehmerInnen und Förderungen an Frauen und Männer insgesamt umgekehrt: Die weiblichen Anteile stiegen in allen Kategorien. Erfasst wurden hier auch die im Jahr 2022 vergebenen Corona-Arbeitsstipendien, die die Hälfte dieses (erhöhten) Budgets ausmachten.
Transparenz und Vergleichbarkeit
„Eine derart detaillierte und transparente Aufschlüsselung und Analyse der Kulturausgaben liefert zahlreiche Grundlagen und Entscheidungshilfen für die Kulturpolitik und für die Kulturverwaltung. So konnte nun im zweiten Bericht die Entwicklung zum Vorjahr in allen Details dargestellt werden. Zusätzlich werden objektive Vergleiche mit anderen Gebietskörperschaften durch die etablierte LIKUS-Systematik ermöglicht,“ führt Caroline Konrad aus.
Die Länderinitiative Kulturstatistik (LIKUS) der Bundesländer und des Bundes basiert auf der internationalen Definition von Kulturstatistik der UNESCO. Sie umfasst elf spartenbezogene und fünf spartenübergreifende Kategorien. Durch die konsequente Anwendung dieses Schemas können die Kulturausgaben der Gemeinden, Bundesländer und des Bundes verglichen werden. AS
Quelle: Stadt Innsbruck