Innsbruck: Die Lizenz zum Jäten

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 31, 2022

Foto: W. Giuliani

Innsbrucks größter Garten ist die Stadt selbst. Rund 1,3 Millionen Quadratmeter oder rund 160 Fußballfelder sowie 25.000 Bäume müssen gehegt und gepflegt werden. Wer hält Parks, Promenaden, Spielplätze und Grüninseln in Schuss?

Jasmin Mair kniet in einem Blumenbeet und gräbt mit der Schaufel ein kleines Loch. Sie nimmt ein violettes Veilchen und setzt es behutsam in die Erde. „Vor der Türe zu arbeiten“, wie sie es formuliert, habe ihr schon immer gut gefallen. Ihr Vater – selbst Gärtner - hat die Tochter schon früh zur Arbeit mitgenommen. Sie half gerne. Von ihm stammt auch die Idee, dass Jasmin einen gärtnerischen Beruf ergreifen könnte. Seit einem Jahr macht sie bei den städtischen Grünanlagen eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin.

Immer an der Luft

Am meisten Spaß macht der 16-Jährigen, dass die Arbeit bei den Grünanlagen sehr abwechslungsreich ist. Sträucher schneiden, Rasen mähen, Blumen pflanzen: Für sie sowie rund 100 MitarbeiterInnen, mehr als 40 saisonal Beschäftigte und neun Lehrlinge, ist kein Tag wie der andere. Mit den Tücken des Wetters sollte man allerdings klarkommen. Egal ob Wind, Regen oder Kälte: Es geht hinaus. Die Stimmung innerhalb der an ihren grünen Arbeitsanzügen erkennbaren MitarbeiterInnen ist sehr positiv. „Das gesamte Aufgabenspektrum der Grünanlagen ist der Bevölkerung oftmals nicht bekannt“, stellt Ing. Thomas Klingler, der die Grünanlagen seit 2006 leitet, immer wieder fest. Tatsächlich haben Aufwand und Aufgaben in den vergangenen Jahren zugenommen.

Im Frühling wird’s bunt

So richtig los geht‘s jetzt im Frühling, wenn Pflanzen und Bäume aktiv werden. Ab Ende Februar laufen bereits die Vorarbeiten: Müll, Äste, Laub und Streukies müssen entfernt und die im Herbst zur Sanierung abgebauten Bänke in Parks, auf allen Spielplätzen und entlang der Promenaden wieder aufgestellt werden. Rund 2.200 solcher Sitzgelegenheiten gibt es im Stadtgebiet. Hauptaufgaben im Frühling sind das Setzen der Blumen und die Betreuung der Beete und Grüninseln. Bevor rund 90.000 Blumenzwiebeln, 20.000 bunte Frühlingsblüher und ab Mai 65.000 Sommerblumen gedeihen können, müssen die Beete und Grüninseln von den im Winter ausgelegten Fichtenzweigen befreit werden. Gezogen werden die Blumen zum Großteil in eigener Produktion in den Glashäusern in der Roßau. Dann steht einer bunt erstrahlenden Stadt nichts mehr im Weg.

„Den fleißigen und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Grünanlagen gebührt ein großes Dankeschön. Mit ihrer täglichen Arbeit tragen sie wesentlich zu einem attraktiven Erscheinungsbild der Stadt bei“, streicht Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl hervor.

Mehr als ein Hobby

Jasmin Mair durchläuft – wie alle Lehrlinge – eine grundlegende Ausbildung nach einem vom Amt selbst erstellten Ausbildungsplan. Dieser stellt sicher, dass die angehenden GärtnerInnen in allen fachlichen Belangen Kompetenzen erwerben. Neben regelmäßigen Wechseln in verschiedene Arbeitsgruppen werden auch durch die Schaffung von Lehrbaustellen und die Kooperation mit privaten Gärtnereien die erforderlichen Kenntnisse vermittelt. Nach Saisonende geht’s in den Wintermonaten in die Berufsschule nach Hall.

Quelle: Stadt Innsbruck

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