Die Rosenwurz ist die Arzneipflanze 2023 in Österreich

vonOTS
FEBRUAR 01, 2023

Foto: HMPPA

Foto: Opio?a Jerzy - Eigenes Werk, CC BY 2.5 via Wikimedia Commons

Die Herbal Medicinal Products Platform Austria (HMPPA) – bestehend aus ExpertInnen österreichischer Universitäten – hat es sich zur Aufgabe gemacht, jährlich in Österreich die Arzneipflanze des Jahres zu küren. Dieses Mal fiel die Wahl auf die Rosenwurz (Rhodiola rosea L.), eine Gebirgspflanze der nördlichen Hemisphäre, die wegen des gestiegenen Bedarfs seit mehr als 10 Jahren in den Alpenländern und Skandinavien kultiviert wird. Auszüge der Wurzel werden als traditionelle pflanzliche Arzneimittel bei Stresssymptomen wie Erschöpfung und Schwächegefühl eingesetzt.

Die Inhaltsstoffe der Rosenwurz sind vor allem phenolische Glykoside, wie z. B. Salidrosid und Rosavin, welche auch als qualitätsbestimmende Markersubstanzen dienen. Zudem konnten zahlreiche weitere Verbindungen identifiziert werden, wie z.B. Procyanidin- und Catechinderivate sowie Flavonoide. Rosenwurz zählt zu den „adaptogenen“ Arzneidrogen, welche eine normalisierende Wirkung auf den Organismus ausüben und die Widerstandskraft gegenüber physikalischen, chemischen und biologischen Noxen erhöhen sollen. Pharmakologische Untersuchungen haben gezeigt, dass Rosenwurzextrakt den Stresshormonspiegel senkt, und den Energiestoffwechsel stimuliert. Für einzelne Inhaltsstoffe der Rosenwurz wurden kürzlich auch neuroprotektive Effekte, sowie antivirale und antibakterielle Aktivitäten nachgewiesen, so dass sich viel Potential für zukünftige Anwendungen ergibt.

Eine ideale pharmakologische Therapie von Stress sollte möglichst eine Wirkung auf alle damit verbundenen Symptome haben und gleichzeitig ein gutes Nutzen/Wirksamkeitsprofil aufweisen. Im Gegensatz zu vielen synthetische Antidepressiva, die zur Stressresilienz eingesetzt werden, kommt Rosenwurz diesen Anforderungen schon sehr nahe. Es ist ein wichtiges Adaptogen, das von der HMPC/EMA für die Behandlung von Stresssymptomen empfohlen wird und die Ausschüttung von Stresshormonen bei gleichzeitig positivem Einfluss auf mitochondriale zelluläre Strukturen beeinflusst. Rosenwurz bietet daher eine umfassende Behandlung bei Erschöpfungszuständen und kann die Entstehung von chronischem Stresssymptomen vermeiden helfen. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bislang nicht beobachtet.

Weitere Informationen: https://www.hmppa.at/aktivitaeten/

Quelle: OTS

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