vonRedaktion Salzburg
MAI 18, 2021
Aktuelle Stunde: Regierung und Landtag sagen Gewalt an Frauen den Kampf an
Graz (18. Mai 2021).- Elf Frauen sind seit Jahresbeginn in Österreich von ihren ehemaligen oder aktuellen Partnern getötet worden. Diese Fälle von entsetzlicher Gewalt sind aber nur die Spitze eines dramatischen Eisberges an häuslicher Gewalt, die von Einschüchterungen, Drohungen über körperliche Gewalt bis zu Tötungen reicht. Auf Antrag aller Parteien hin diskutierte der Landtag heute in einer Aktuellen Stunde Ursachen für und Auswege aus dieser Situation. Tief betroffen zeigten sich Politikerinnen und Politiker aller Fraktionen.
Die Steiermark selbst ist in vielen Bereichen des Gewaltschutzes nach Einschätzung von Expertinnen und Experten zwar vorbildlich. Das Angebot, insbesondere in der Prävention und Therapie gewaltbereiter Burschen und Männer, müsse aber weiter ausgebaut werden, betonten Soziallandesrätin Doris Kampus und Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß in ihren Erklärungen vor dem Landtag.
„Gewalt gegen Frauen ist eine der hässlichsten Seiten unserer Zeit", hob Soziallandesrätin Doris Kampus in ihrem Statement hervor. „Gewalt gegen Frauen hat viel Gesichter. Hinschauen statt wegschauen muss eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein." Kampus verwies auf jährlich 6,5 Millionen aus dem Sozialbudget, die für den Gewaltschutz von Frauenhäusern über Gewaltschutzzentren bis hin zu regionalen Krisenwohnungen aufgewendet werden. Somit geht das Angebot in der Steiermark über das Niveau anderer Bundesländer - ergänzt mit Fallkonferenzen und Ausbau der Angebote für Gewalttäter - deutlich hinaus.
„Innerhalb der EU hat Österreich ein trauriges Alleinstellungsmerkmal: es ist das einzige Land, in dem mehr Frauen, als Männer ermordet werden", unterstrich Frauenlandesrätin Juliane Bogner-Strauß die Dramatik der Situation. „Wir haben in der Steiermark bereits viele wichtige Initiativen und Maßnahmen, um Frauen und Kinder vor Gewalt zu schützen. Sehr wohl aber wissen wir, dass der Kampf gegen stereotype Rollenbilder, als Ursache für häusliche Gewalt, weitergehen muss. Die steirische Gleichstellungsstrategie mit ihrem Aktionsplan ist ein gutes Instrument, um einen großen Schritt vorwärts zu machen."
Quelle: Land Steiermark