Die ersten Pharmazie-Studentinnen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität starteten in klinisches Praktikum

vonOTS
APRIL 13, 2021

Foto: PMU

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Bereich wächst: Arzt und Apotheker gemeinsam am Krankenbett

Salzburg (OTS) - An der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg starteten die ersten Pharmazie-Studierenden in ein klinisches Praktikum. PharmazeutInnen sollen künftig noch viel stärker in den Spitalsalltag integriert werden. An der PMU erwerben sie schon während des Studiums Praxis und Zusatzqualifikationen für dieses Karrierefeld. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist das neben dem klassischen Weg in die Apotheke und der Pharmaindustrie ein wachsender Bereich. Die Zukunftsvision: ÄrztInnen, Pflegende, PharmazeutInnen und TherapeutInnen sollen vermehrt gemeinsam den Patienten betreuen und sich Verantwortlichkeiten teilen.

Für Nadine Mödlhammer und Olga Fink - beide sind im Master-Studium - begann eine mehrwöchige, spannende Reise durch sämtliche klinische Bereiche. Sie begannen gleich in der Früh mit wertvollen Einblicken hinter die Kulissen der Landesapotheke unter der Leitung von Martin Wolkersdorfer. Es werden in der Abteilung für Arzneimittelproduktion auch Nischenprodukte für den Spitals-Betrieb in ganz Österreich erzeugt, die für die Industrie aufgrund der kleinen Mengen nicht interessant sind. Das sind beispielsweise Wirkstofflösungen für die Intensivmedizin, kardioplegische Lösung oder Medikamente, die in den Glaskörper des Auges injiziert werden. Weitere Stationen an diesem ersten Tag waren die öffentliche Apotheke, die Abteilung für Logistik und die Zytostaikaherstellung.

Nach der ersten Woche, in der die beiden Studentinnen vor allem in der pharmazeutischen Aufnahme der Narkoseambulanz helfen werden, wechseln sie auf die Universitätsklinik für Innere Medizin I und lernen dort den Stationsalltag kennen. „Sie sehen, welche Rolle die PharmazeutInnen im klinischen Ablauf spielen können“, so Christina Hofer-Dückelmann, die an der PMU die Klinische Pharmazie leitet.

Seit den 90er-Jahren wird an der Landesapotheke Klinische Pharmazie in verschiedenen Pilotprojekten betrieben: 2014 wurde eine pharmazeutische Beratung an den Abteilungen für Geriatrie und Herzchirurgie etabliert. Seit 2016 gibt es die an die Narkose-Ambulanz angegliederte pharmazeutische Aufnahme, wo erhoben wird, welche Medikamente bei planbaren Operationen relevant sind und ob möglicherweise problematische Wechselwirkungen oder Dosierungsfehler bestehen könnten. Ein wichtiges Feld für die klinische Pharmazie ist neben chirurgischen Fächern oder der Gynäkologie (z.B. Medikation in der Schwangerschaft) auch die Geriatrie. Vor allem Patienten, die viele Medikamente einnehmen müssen, werden von der langfristigen Betreuung im Spital profitieren. Hofer-Dückelmann: „Es geht in der Klinik auch um die Kostenrelevanz von Arzneimitteln, was zum Beispiel bei der Antibiotikatherapie große Bedeutung hat.“

Im Pharmazie-Curriculum der PMU ist ein fünfwöchiges Praktikum im Krankenhaus vorgesehen. Durch die enge Anbindung an das Salzburger Universitätsklinikum Campus LKH und Campus CDK bietet sich eine vertiefende Ausbildung im Klinischen Alltag an und gehört damit zu den Schwerpunkten. Studierende lernen nicht nur Formeln über Formeln und Synthesen, sondern sie verstehen es nach dem Abschluss auch, die Arzneimittel im Patientenkontext zu beurteilen.

Ein großer Förderer der Pharmazie ist auch Paul Sungler, Geschäftsführer des Uniklinikum Salzburg und der Salzburger Landeskrankenanstalten. Neben anglikanischen Ländern gehöre auch Holland zu den Vorreitern, Österreich habe Nachholbedarf. „Wunsch wäre es, bei allen Aufnahmen einen klinischen Pharmazeuten dabei zu haben“, betont Sungler.

Quelle: OTS

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