vonOTS
APRIL 16, 2023
Gipfeltreffen zu aktuellen Entwicklungen der alpinen Ferienhotellerie am 11. Mai in Kitzbühel.
Beim „Prodinger Summit“ stellen sich die Erfinder interessanter Angebote der Diskussion.
Österreich ist ein klassisches Hotelland mit langer Tradition. Doch angesichts des Booms an hybriden Beherbergungsformen in alpinen Ferienregionen drängt sich der Schluss auf, dass immer mehr Gäste lieber ein Serviced Apartment bevorzugen als ein herkömmliches Hotel.
Hybride Beherbergungsangebote befinden sich im alpinen Beherbergungsmarkt erst im Aufbau, denn die lange Geschichte der klassischen Hotellerie prägt nach wie vor unser Denken. Wie ein Beherbergungsbetrieb zu sein hat - nämlich in der Regel hotelähnlich - ist durch tausende Häuser vordefiniert, die in den letzten 70 Jahren entstanden sind. Das ausgeprägte Hoteldenken kommt auch im Anstieg von Anleger- und Investorenmodellen zum Ausdruck. Diese herrschen wegen der politischen Einschränkungen von Apartment-Konzepten weiterhin vor. Trotzdem waren die Übernachtungen in größeren Serviced Apartments-Einheiten in den letzten Jahren die heimlichen Gewinner der Nächtigungsstatistiken. Von dem durch Corona verstärkten Trend zu Autonomie und Privatsphäre profitierte das Serviced Apartment-Segment, dessen stärker digitalisierte Konzepte in Zeiten des Mitarbeitermangels leichter umzusetzen sind als personalintensivere klassische Hotelstrategien.
Serviced Apartments weisen nicht nur ein überdurchschnittliches Wachstum auf, sie sind auch weitgehend risikoarm. Da sie verschiedenste Nachfragepotenziale (von einer Nacht bis hin zu mehreren Wochen) abdecken, sprechen sie gleich mehrere Zielgruppen an. Derartige Konzepte sind höchst profitabel. Dies ergibt sich aus einer schlankeren Mitarbeiterstruktur und durch limitierte Serviceleistungen. So ist beispielsweise tägliches Housekeeping nicht notwendig, auch kann auf ein umfassendes Gastronomiekonzept verzichtet werden. Gemeinsam mit einer weitgehenden Digitalisierung (z.B. durch Self-Check-in/-out) ermöglicht dies auch eine flexible Preisstruktur.
Alpine Serviced Apartments und Chalet-Konzeptionen geben ihren Gästen Freiheit und Privatsphäre. Ein Leben im Hotel bedeutet – bei allem gebotenen Komfort – immer auch Anpassung, Dresscode und Benimm. Gäste von Serviced Apartments schätzen mehr Platz, eine eingebaute Kitchenette sowie Serviceleistungen nach dem Baukastenprinzip (von Reinigung über den Frühstückskorb bis zum Einkaufsservice).
Diese neuen Serviced Apartments Konzeptionen stehen im Gegensatz zu Ferienwohnungen, die von den Unternehmern meist nicht systematisch bewirtschaftet werden.
Die Vorteile eines Serviced Apartments gegenüber einem Hotel für viele Gäste liegen auf der Hand. Es bietet Privatsphäre (Megatrend Individualisierung) und Zusammengehörigkeitsgefühl (Cocooning als Tendenz, sich stärker in das häusliche Privatleben zurückzuziehen). Dabei muss man aber nicht auf Komfort und Service eines Hotels verzichten. Es gibt Speisen und Getränke (auch mit Zimmerservice auf das Apartment) und es kann eine tägliche Reinigung angeboten werden. Mitarbeiter füllen, wenn gewünscht, den Kühlschrank und machen Feuer im Kamin.
Serviced Apartment Konzeptionen sprechen auch Gäste an, die über mehrere Wochen sowohl Urlaub machen als auch arbeiten (in der Wissens- und Kreativwirtschaft verschwimmen Arbeit und Freizeit) und großen Wert darauf legen, dass sich ihre Apartments deutlich von der standardisierten Ausstattung lokaler Hotels abheben. Individuelle Lösungen für Gäste sind auf dieser Basis möglich. Unter Privatreisenden sprechen Serviced Apartments vorrangig Paare und Familien an. Dafür sorgen etwa auch die Patchwork-Familien mit mehreren Wohnsitzen, die vereint auf Urlaub fahren wollen und dadurch größere Einheiten benötigen. Auch gibt es die interessante Gästeschicht der „jungen Alten“, die über mehrere Wochen die Region erkunden und dafür gerne größere Einheiten in Form von Serviced Apartments in Anspruch nehmen.
Der Schweizer Anbieter Revier Hospitality hat kürzlich seine Mountain Lodge im Montafon eröffnet. In Smart Cabins finden bis zu fünf Gäste Platz. Der Betreiber bricht dabei bewusst gängige Beherbergungsprinzipien. Daniel Renggli, CEO der Revier Hospitality Group, wird am Prodinger Summit in Kitzbühel berichten, wie die Gruppe alte Konventionen über Bord wirft und alpine Betriebe der nächsten Generation entwirft.
Der Betreiber und Besitzer der Pepper Collection, Axel Pfefferkorn, fasst in seinen Ausführungen die Erfolgskriterien von Finest Serviced Apartments und Chalet-Konzeptionen aus betriebswirtschaftlicher Sicht zusammen.
HOFGUT Apartment & Lifestyle Resort Wagrain besticht mit voll ausgestatteten Apartments und einem Indoor Family-Wellnessbereich mit Hallenbad, beheiztem Außenbecken, Rutsche, Babybecken und verschiedenen Saunen. Das Konzept steht für den gelungenen Prototyp eines hybriden Beherbergungsbetriebes und wird beim Summit vertreten durch Geschäftsführer Alois Wurzenrainer.
Mehr Infos und das aktuelle Programm sind auf der Prodinger-Website zu finden!
Quelle: OTS