Salzburg: Die unsichtbaren „Saubermacher“ im Schmittentunnel

vonRedaktion Salzburg
APRIL 15, 2021

Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter

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Mehr als 1.500 Arbeitsstunden für die Sicherheit / 100.000 Quadratmeter Fläche werden gereinigt / Reportage aus Zell am See

(LK) Sauber ist sicher. Das gilt vor allem für die Tunnelröhren in Salzburg. Der mehr als fünf Kilometer lange Schmittentunnel ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen Salzburgs, die Sicherheit steht an oberster Stelle. „Die Straßenmeisterei Pinzgau leistet hier wirklich Großartiges. Das Reinigen und Warten dient der Verkehrssicherheit, die mehr als 40 Mitarbeiter achten auf jedes Detail und sind immer in Rekordzeit fertig. Ich bedanke mich für diese großartige Leistung, die nicht für jeden offensichtlich, aber enorm wichtig ist“, betont Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

Mit einem Zischen werfen Christian Wallner und Florian Lerch den Hochdruckreiniger an, die Notfallnische mitten im Schmittentunnel ist verdreckt, sie wird bis in den letzten Winkel gereinigt. Dann kommt Josef Schmuck ins Spiel, der jede Schraube, das Schloss und die Technik genau unter die Lupe nimmt. Gleichzeitig klettert Andreas Kendlbacher an der Tunneldecke gut gesichert in einen Ventilator und überprüft ihn, während Sepp Streitberger das Herzstück der Lüftung, den riesigen Schachtventilator mit fast fünf Metern Durchmesser inspiziert. „Es muss hier alles Hand in Hand gehen, denn die nötige Sperre des Tunnels soll so kurz wie möglich sein. Daher erhalten wir auch Unterstützung unserer Kollegen aus dem Pongau“, erklärt Stefan Oberaigner, Leiter der Straßenmeisterei im Pinzgau.

Profis arbeiten Tag und Nacht

Um zirka 100.000 Quadratmeter Fläche bis ins kleinste Detail sauber zu bekommen und alles zu warten, arbeiten die Profis der Straßenmeisterei Tag und Nacht. „Der Schichtbetrieb hat sich bewährt, wir sind dadurch effizienter geworden. Uns allen ist sehr bewusst, dass die Tunnelsperre lästig ist, aber wir geben hier drinnen alles, in der Dunkelheit, in der Zugluft und umgeben von Ruß und Dreck“, beschreibt Oberaigner. Die Mission der mehr als 40 Männer: Die Sicherheit für alle Autofahrer bestmöglich zu gewährleisten. Unter anderem werden daher 600 Leuchten. 76 Ventilatoren, 25 Notrufnischen und sechs Notrufsäulen sowie 37 Kameras, 71 Brandmeldesysteme plus 24 Rauchmelder, 65 Lautsprecher genauestens unter die Lupe genommen. „Der Tunnel ist jetzt 25 Jahre alt. Die Wartung ist wichtig, um ihn in Schuss zu halten“, betont der Leiter der Straßenmeisterei.

„Schlaues“ Frischluftsystem

Der gesamte Tunnel ist sozusagen verkabelt, High-Tech sorgt unter anderem dafür, dass die Luft gut ist. „Herzstück ist der riesige Schachtventilator, dazu kommen 76 weitere Ventilatoren. Diese saugen die schlechte Luft ab, der Schacht geht 600 Meter in den Berg hinein und dann 500 Meter hinauf, wo die Abluft entweichen kann“, erklärt der Leiter der Tunnelwarte, Sepp Streitberger. „Seinen“ Tunnel kennt er wie die eigene Hosentasche, denn er ist seit der Eröffnung vor 25 Jahren hier beschäftigt. „Die gesamte Lüftung denkt mit, wenn ich das so sagen darf. Je nachdem, wo sich zum Beispiel im Ernstfall Rauch bildet, öffnen sich die Abzüge, oder auch nicht. Der gesamte Tunnel ist mit Sensoren ausgestattet. Egal, was ist, es wird alles in die Leitzentrale in Bruck gemeldet.“

Die Details im großen Tunnel

Vorarbeiter Josef Schmuck jedenfalls hat Adleraugen, ihm entgeht kein Detail. Die Türen in den Notfallnischen sind immer noch dieselben wie vor 25 Jahren. Und sie müssen halten. Zischt hier ein Lastwagen mit 80 km/h vorbei und sie geht auf, nicht auszudenken“, beschreibt er, was er zu verhindern versucht – mit Zerlegen und Reinigen aller Einzelteile, denn „der Dreck kriecht überall rein.“ „Man sieht es ja, es ist keine angenehme Arbeit, sehr fordernd und dennoch muss man immer konzentriert sein“, betont Partieführer Jochen Obermoser und er fügt hinzu: „Uns allen ist bewusst, dass man unsere Arbeit nicht sieht, sie ist aber für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer unerlässlich. Vielleicht denken aber dennoch ein paar an uns, wenn sie das nächste Mal den Tunnel benutzen.“

Generalsanierung geht im Herbst weiter

Die Großreinigung jetzt ist Routine, eine kleinere folgt im Herbst im Zuge der nächsten Etappe bei der Generalsanierung. Nach 25 Jahren müssen Technik und vieles mehr wieder aufgefrischt und erneuert werden, ein Großprojekt. „Vorerst sind wir aber fast fertig. Wenn das erste Auto wieder durchfährt, ist von den unsichtbaren „Saubermachern“ im Schmittentunnel nichts mehr zu sehen, wie sind schon wieder beim nächsten Auftrag.

Daten und Fakten zum Großputz

Quelle: Land Salzburg

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