vonRedaktion International
NOVEMBER 22, 2024
Nutzung digitaler Medien als Zukunftskompetenz / Herausforderungen und Perspektiven für Elementarpädagogik
(LK) Digitale Medien und Frühe Kindheit sind zwei Aspekte, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. Da der digitale Wandel aber unaufhaltsam in alle Lebensbereiche einzieht, setzen sich Salzburgs Elementarpädagoginnen und –pädagogen heute bei einer Tagung in Salzburg damit auseinander, welche Chancen, Herausforderungen und Perspektiven für die Jüngsten bestehen.
Anne Kuhnert (GF des Instituts für Digitale Pädagogik in Berlin) mit dem Veranstaltungsteam Anneliese Maresch (KPH Edith Stein), Isolde Schauer-Prenninger (St. Virgil) und Sebastian Wirnsperger (ZEKIP) bei der Herbsttagung der Elementarpädagogik.
Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Kreis der elementarpädagogischen Fach- und Zusatzkräfte sowie BAfEP-Abschlussklassen diskutieren in St. Virgil in der Stadt Salzburg gemeinsam, wie die Integration digitaler Medien in die tägliche Arbeit mit den Jüngsten gelingen kann.
Svazek: „Zukunft ist auch digital.“
Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek betont: „Die Integration von Digitalisierung in die Elementarpädagogik ist wichtig, muss aber mit Maß und Ziel geschehen. Bereits die Jüngsten stehen bewusst oder unbewusst in Kontakt mit digitalen Medien. Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Werkzeugen bildet daher eine solide Grundlage für ihre Zukunft. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, altersgerecht praktisches Wissen zu vermitteln.“
Großes Interesse
Organisator Sebastian Wirnsberger vom Zentrum für Kindergartenpädagogik des Landes Salzburg informiert: „Der Run auf unsere Tagung war so groß wo nie, es gab sogar eine Warteliste und wir konnten gar nicht alle Interessentinnen und Interessenten unterbringen. Das beweist uns, dass das Thema offensichtlich von besonderer praktischer Relevanz ist.“
Kindgerechter Umgang
Anne Kuhnert ist pädagogische Leiterin und Geschäftsführerin des Instituts für Digitale Pädagogik in Berlin und präsentiert aus Expertensicht, wie digitale Medien in der Elementarpädagogik eingesetzt werden können. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat vorab mir ihr gesprochen.
LMZ: Warum ist es aus Ihrer Sicht wichtig, dass bereits Kindergartenkinder den Umgang mit digitalen Medien lernen?
Kuhnert: Unsere Welt ist bereits in hohem Maß digitalisiert, von Anzeigen am Bahnhof und an der Bushaltestelle über die Eltern am Mobiltelefon. Die Realität geht nicht mehr ohne digitale Medien. Alle, auch die Jüngsten, sind damit konfrontiert. Und so wie wir den Kindern nach und nach beibringen wie der Straßenverkehr funktioniert, bevor wir sie diesem aktiv ‚aussetzen‘, gilt es, die Kinder frühzeitig an den digitalen Raum zu gewöhnen.
LMZ: Was bedeutet das in der Praxis?
Kuhnert: Kindern wird in Bildungseinrichtungen das Lesen, das Schreiben und das Rechnen gelernt. Genauso wichtig ist es, dass sie lernen, sich in Zukunft richtig und sicher im digitalen Raum zu bewegen, auch damit er nicht zur Gefährdung wird. Es geht hier um eine wesentliche Zukunftskompetenz.
LMZ: Welche konkrete Anwendungen kommen für die Jüngsten in Frage?
Kuhnert: Den Kindern soll gezeigt werden, dass digitale Medien nützliche Werkzeuge sind. In Familien wird insbesondere Medienkonsum vorgelebt. In der Elementarpädagogik können wir aber zum Beispiel vermitteln, wie man am Mobiltelefon die Taschenlampe einschaltet oder weiß, wo die Uhr ist. Das können durchaus auch die Jüngsten. Es geht um Funktionen, die im Alltag einen Mehrwert bringen.
Quelle: Land Salzburg