vonRedaktion International
NOVEMBER 21, 2020
wirBM Köstinger, LR Fellner: Hochwasserschutzmaßnahmen im Gemeindegebiet von Radenthein sorgen für zusätzlichen Schutz von 1.000 Personen – Investitionen belaufen sich auf insgesamt 4,5 Mio. Euro
Klagenfurt (LPD). Bei Hochwasser wird der Riegerbach zum reißenden Fluss und gefährdet das Siedlungsgebiet. So wird bei extremen Ereignissen nahezu der gesamte Ortsbereich von Döbriach überschwemmt. Bundesministerin Elisabeth Köstinger hält zum Projekt des Wasserbaus fest: „Hochwasserschäden können zwar nie gänzlich vermieden werden, das machen die immer wiederkehrenden Schäden deutlich. Mit den vielfältigen Maßnahmen eines modernen Hochwasserschutzes können wir aber gezielt vorsorgen und Risiken deutlich reduzieren. Unsere bereits umgesetzten Maßnahmen haben sich in der jüngeren Vergangenheit mehrfach bewährt und große Schäden verhindert. Das wollen wir auch mit dem nachhaltigen Schutzprojekt für Döbriach erreichen. Mit diesem Projekt schaffen wir positive Investitionseffekte für die ganze Region und sorgen gleichzeitig für deutlich mehr Sicherheit für die Bevölkerung vor Hochwasser.“
„Mein Anliegen als Katastrophenschutz- und Wasserwirtschaftsreferent ist es, Kärnten Stück für Stück sicherer zu machen und die Bevölkerung nachhaltig zu schützen. Aus diesem Grund startet in den nächsten Tagen in Döbriach im Gemeindegebiet von Radenthein auf einer Gewässerlänge von etwa 3,4 km die Umsetzung neuer Hochwasserschutzmaßnahmen“, so der zuständige Landesrat Daniel Fellner. Nach Abschluss der Bauarbeiten sind 412 Wohn- und Gewerbeobjekte und fast 1.000 Personen vor einem 100-jährlichen Hochwasser des Riegerbaches geschützt. Fellner: „Mit der erhöhten Hochwassersicherheit steigt auch die Lebensqualität für die ansässige Bevölkerung. Darüber hinaus ist von positiven Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft der Region auszugehen, da grundsätzlich die Stimmung und Investitionsbereitschaft der Unternehmer durch Schutzmaßnahmen begünstigt wird. Es gibt künftig keine Nutzungseinschränkungen der Versorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur, wodurch die Standortsicherung der ansässigen Betriebe gewährleistet ist“.
Neben der Erhöhung von bestehenden Hochwasserschutzdämmen an beiden Ufern auf einer Länge von insgesamt 3,2 Kilometern werden auf knapp 600 Laufmetern neue Dämme errichtet. Des Weiteren ist die Erhöhung bestehender Hochwasserschutzmauern auf 220 Laufmetern notwendig.
Zur Erreichung des Schutzes vor einem 100-jährlichen Hochwasser, also einem Ereignis, das statistisch gesehen einmal in hundert Jahren auftritt, wird außerdem die Gewässersohle auf einer Strecke von etwa 1,5 km eingetieft. Zusätzlich wird, wo es die räumlichen Verhältnisse zulassen, das Gewässerprofil aufgeweitet, wodurch ein zusätzlicher Lebensraum für Pflanzen und Lebewesen geschaffen wird.
Fellner: „Die Erdbewegungen, die vorgenommen werden, sind gewaltig: Insgesamt müssen rund 20.000 Kubikmeter Aushubmaterial im Abflussprofil abgetragen werden. Etwa 13. 000 Kubikmeter davon werden für die Dammschüttungen wieder benötigt. Der Rest wird abtransportiert. Zur Absicherung der neuen Gewässerböschungen müssen 12.000 Kubikmeter Steinsicherungen eingebaut werden. Des Weiteren ist vorgesehen, zwei Fuß- beziehungsweise Radwegbrücken abzutragen und neu zu errichten“.
Die Projektkosten belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro, wobei rund zwei Mio. Euro vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus finanziert (43,8 %) werden. Den Rest der Kosten teilen sich das Land Kärnten (1,8 Mio. Euro bzw. 40 %) und die Stadtgemeinde Radenthein (700.000 Euro bzw. 16,2 %). Die Umsetzung erfolgt in mehreren Bauabschnitten, wobei mit dem ersten Abschnitt von der Mündung in den Millstätter See bis zur Gemeindestraßenquerung dieser Tage in Angriff genommen wird. Die Fertigstellung des Projektes ist für 2023 geplant.
Quelle: Land Kärnten