vonRedaktion Salzburg
MAI 28, 2021
Hohe Dunkelziffer / Tendenz stark steigend / Salzburg und Kuratorium für Verkehrssicherheit fordern Einsatz von Vortestgeräten
(HP) Drogen am Steuer sind ein stark unterschätztes Sicherheitsproblem im Straßenverkehr – mit steigender Tendenz. Im vergangenen Jahr wurde österreichweit ein erneuter Anstieg von unter dem Einfluss von Suchtmitteln stehenden Lenkern verzeichnet, und zwar um 26,5 Prozent von 4.365 angezeigte Fahrzeuglenker (2019) auf 5.519, so die Erhebungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV).
Drogen beeinträchtigen Wahrnehmung, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit und sind eine erhebliche Gefahr im Straßenverkehr. „Unfälle unter Drogeneinfluss sind in den meisten Fällen besonders schwere Unfälle. Dabei werden immer wieder unschuldige Menschen schwer verletzt oder getötet“, so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, und er betont daher: „Wir benötigen moderne, zielgerichtete Gegenmaßnahmen wie in vielen anderen Ländern Europas.“
Enorm hohe Dunkelziffer
Hochgerechnet rund 204.000 Menschen österreichweit haben im Jahr 2020 ein Auto gelenkt, obwohl sie unter Drogeneinfluss standen. Das ist ein Plus von 15 Prozent zu 2017 (177.000). In der Region West (Salzburg, Tirol, Vorarlberg) sind es hochgerechnet rund 35.000 Personen. Die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher sein. Dies zeigt eine Studie des KFV aus dem Jahr 2017.
Drogenvortestgeräte für mehr Sicherheit
„Um die Zahl der Drogenlenker zu reduzieren, muss ein treffsicheres System geschaffen werden, wie es bei Alkohol schon seit Jahren besteht“, so KFV-Direktor Othmar Thann, der den Einsatz von Vortestgeräten fordert: „Das ist neben einer Ausweitung von speziell ausgebildeten Exekutivbediensteten eine wichtige Maßnahme gegen Suchtmittel am Steuer und somit ein wesentlicher Schritt für die Verkehrssicherheit. Die Exekutive testet in Österreich seit mehr als 15 Jahren diese Geräte, ohne einen systematischen und flächendeckenden Einsatz umzusetzen“, so Thann, der mehr Bewegung in puncto Erhöhung der Sicherheit einmahnt und hier auf die volle Unterstützung des Salzburger Verkehrslandesrates zählen kann.
Quelle: Land Salzburg