vonRedaktion Salzburg
MAI 27, 2021
Mit Jahreswende 2020/2021 konnte im Bezirk Braunau, insbesondere dem Mattigtal (Mattighofen, Friedburg etc.), ein zunehmender Anstieg von Darknetbestellungen verzeichnet und aufgrund von Überdosen und Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss, ein vermehrter Handel und Konsum synthetischer Drogen festgestellt werden. In diesem Zusammenhang fiel insbesondere auch der vermehrte Konsum von Fentanyl-Pflastern sowie Heroin bei relativ jungen Abnehmern auf. Dementsprechend wurden seit nunmehr fünf Monaten gezielte Ermittlungen durch Beamte des Koordinierten Kriminaldienstes (KKD) des BPK Braunau, unter Federführung der Staatsanwaltschaft Ried, geführt. Dabei wurden insgesamt drei Drogenringe, welche zum Teil gleiche Abnehmerkreise bedienten, ausgeforscht.
Als gemeinsame Basis der Verkäufer diente das Darknet, über welches größere Mengen synthetischer Drogen in das Bundesgebiet eingeführt wurden. In Zusammenarbeit mit der Zollfahndung Linz sowie den Polizeiinspektionen im Bezirk Braunau konnten so sukzessive verwendete Postkästen im In- und Ausland (benachbartes Bayern) ermittelt sowie sämtliche Lieferanten, Subdealer und insgesamt 125 Abnehmer ausgeforscht werden. Zudem wurde eine 59-Jährige aus dem Bezirk Braunau ausgeforscht, welche ihre Medikation in Form von Fentanyl-Pflastern über Monate hinweg zur Gänze ihrem Enkel übergab. Dieser sollte sich sollte sich durch den Verkauf der Pflaster das "Taschengeld" aufbessern.
Bei insgesamt 14 Hausdurchsuchungen im Zeitraum von Jänner bis Mitte Mai 2021 wurden neun Personen in Mattighofen, Braunau, Jeging sowie weiteren Gemeinden des Bezirkes Braunau festgenommen und neben verbotenen Waffen (wie Totschlägern etc.) etwa ein kg Marihuana, 630 Gramm Amphetamin, 100 Gramm MDMA, 40 Gramm Heroin, 14 Fentanyl-Pflaster, 53 Gramm Ketamin und knapp 1000 Stück psychotroper Tabletten und diverse verschreibungspflichte Medikamente sichergestellt. Den insgesamt sechs Hauptbeschuldigten (österreichische, serbische und deutsche Staatsbürger im Alter von 21 bis 30 Jahren, allesamt wohnhaft im Bezirk Braunau), wovon fünf in Untersuchungshaft eingeliefert wurden und die zum Großteil unabhängig voneinander agierten, konnte der Verkauf von insgesamt neuneinhalb kg Marihuana, 250 Stück Fentanyl-Pflaster, 2,2 kg Amphetamin, 190 Gramm MDMA, 500 XTC-Tabletten, 85 Gramm Heroin, 300 Gramm Kokain, 100 Stück Valium sowie 50 Ephidrin und 100 Stück 2CB-Tabletten nachgewiesen werden.
Trotz eigenständiger Bestell- und Liefervorgänge wurde von sämtlichen Beschuldigten – welche sich zum Großteil geständig zeigten - überwiegend derselbe Kundenkreis bedient, wonach insgesamt 125 Abnehmer ausgeforscht und der Staatsanwaltschaft Ried wegen Delikten nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht werden konnten.
Quelle: LPD Oberösterreich