vonRedaktion International
JULI 07, 2022
„Die heutige Entscheidung des EU-Parlaments, Atomkraft als klimafreundliche Investition einzustufen, ist ein großer Fehler, der weitreichende Folgen für ganz Europa haben kann“; sagte heute Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Kernenergie ist immer mit dem Risiko katastrophaler Unfälle verbunden, das haben die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima drastisch gezeigt. Und sobald sich die sicherheitspolitische Lage verschlechtert, ist Kernenergie ein enormes zusätzliches Sicherheitsrisiko, wie es uns der Krieg in der Ukraine drastisch vor Augen führt.“
„Wien setzt sich vehement für ein Ende der Nutzung von Kernenergie und hat erst im April eine gemeinsame Resolution aller Parteien im Wiener Gemeinderat beschlossen“, so Czernohorszky. „Darin fordern wir die Bundesregierung auf, alle Möglichkeiten auf EU-Ebene und im bilateralen Kontakt zu nutzen, um klarzustellen, dass neue Atomkraftwerke keinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern im Gegenteil wichtige Finanzmittel für den Klimaschutz binden!“
Hohes Risiko durch AKW in Nachbarländern
Stadtrat Jürgen Czernohorszky hat aktuell den Vorsitz des Netzwerks CNFE (Cities for a Nuclear Free Europe) und nutzt diese Funktion zur intensiven Vernetzung von Städten, die sich gegen Atomkraft engagieren. „Wir sind auch im Hinblick auf die Atomkraftwerke in unseren Nachbarstaaten, wie Krsko, Paks und Mochovce, sehr besorgt“, so Jürgen Czernohorszky. „Von allen Standorten geht ein hohes Risiko für Österreich aus – das AKW Krško ist sogar eines der erdbebengefährdetsten Atomkraftwerke in Europa! Die heutige Entscheidung des EU-Parlaments ist gerade auch deshalb mehr als besorgniserregend!“
Quelle: Stadt Wien