vonRedaktion International
JÄNNER 10, 2022
Ausbaggerungen und neue Tümpel zur Sicherung der Lebensräume für Fische und Amphibien im beliebten Freizeitparadies der Millionenstadt
Hochwasserschutz für die Millionenstadt und Top-Freizeitparadies für die Wienerinnen und Wiener: Die Donauinsel ist darüberhinaus wichtiger Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, 38 Fischarten leben in den Ufern und Buchten. Diese sind aufgrund der globalen Klimakrise durch Verlandung und Austrocknung bedroht. Im Rahmen des EU-Projekts LIFE DICCA steuert die Stadt Wien mit einer Vielzahl von Maßnahmen dagegen und macht die Donauinsel klimafitt. Aktuell werden auf einer Strecke von über 3 km Uferbuchten ausgebaggert und revitalisiert, um den Lebensraum von Fischen und Amphibien zu sichern. Eine ökologische Bauaufsicht begleitet die Maßnahmen, die rund zwei Monate in Anspruch nehmen werden.
Trockenheit und Hitze setzen dem Lebensraum zu
Über mehrere Kilometer erstrecken sich naturnahe Uferbereiche und Nebenarme mit Buchten, Halbinseln und Flachwasserbereichen am donauseitigen Ufer der Donauinsel, beginnend bei der Reichsbrücke bis zum Bereich des Kraftwerks Freudenau. Diese Uferbereiche wurden beim Bau der Donauinsel und später im Zuge des Kraftwerksbaus Freudenau in den 1990iger Jahren künstlich geschaffen.
Doch Verlandung und das Trockenfallen von Tümpeln in den letzten Jahrzehnten bedroht diese für Fische und Amphibien so wichtigen Habitate. Größere Hochwässer brachten über die Jahre Sedimente mit sich, die zur schrittweisen Verlandung dieser Buchten und Nebenarme führten. Die Probleme werden durch den Klimawandel und den zu erwartenden häufiger auftretenden Hochwässern in der Donau verstärkt. Auch Trockenheit und längere Hitzeperioden tragen zur Austrocknung dieser Uferbuchten bei.
Ausbaggerung von Uferbuchten auf einer Länge von 3,3 km
Nun wird ein Teil dieser Uferbereiche, Buchten und Nebenarme auf einer Länge von 3,3 km ausgebaggert, um neue Tiefstellen als Fischrettungstümpel zu schaffen. Die Maßnahme ist Teil des EU-Projekts LIFE DICCA der Stadt Wien – Wiener Gewässer auf der Donauinsel. Mit der Maßnahme werden Lebensräume als Laichplätze für Fische und Amphibien gesichert und neue geschaffen. Ein aktuelles Monitoring von Wissenschafter*innen der BOKU Wien hat gezeigt, dass diese Habitate eine besonders hohe Artenvielfalt aufweisen: 38 Fischarten, über 60 Makrophytenarten und zahlreiche Libellenarten wurden in diesen Bereichen nachgewiesen.
Revitalisierung der Uferbereiche – so werden die Arbeiten durchgeführt: Die Ausbaggerungen entlang einer Strecke von 3,3 km starten am 10. Jänner 2022 und werden, abhängig vom Wasserstand der Donau, etwa zwei Monate dauern. An insgesamt 15 Standorten kommen dabei Saug- und Schwimmbagger zum Einsatz. Die Feinsedimente, also der Schlamm, werden über Rohre in die Donau gepumpt. Insgesamt werden dabei rund 20.000 m³ Feinsedimente in die Donau versetzt. Die Arbeiten erfolgen unter einer ökologischen Bauaufsicht durch die ARGE Ökologie. Standorte
Die Ausbaggerungsarbeiten an Abschnitten des Donauufers mit Bagger und Begleitschiffen starten am 10. Jänner in der Bucht Reichsbrücke (Abschnitt E). Aus bautechnischen Gründen erfolgen die Arbeiten abschnittsweise und teilweise parallel.
Abschnitt A: Höhe Ruderzentrum, Steinspornbrücke Abschnitt B: Höhe Windrad Donauinsel, Nähe Steinspornbrücke Abschnitt C: Höhe Wehr 1 Abschnitt D: Nähe Kaisermühlenbrücke Abschnitt E: Bucht bei der Reichsbrücke Abschnitt F: zwischen Reichsbrücke und Brigittenauer Brücke LIFE DICCA – Gutes Klima für die Donauinsel!
Die Donauinsel ist ein wertvoller Naturraum und Wiens größtes Erholungsgebiet am Wasser. Doch der Klimawandel setzt auch der Donauinsel zu. Das auf fünf Jahre angelegte EU-Projekt LIFE DICCA soll den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Donauinsel mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken. Baumpflanzungen, naturnahe Ufergestaltungen, neue Teiche, die Schafbeweidung oder ein nachhaltiges Bewässerungssystem für die Donauinsel-Teiche sollen mithelfen, die Donauinsel klima-fit zu machen.
Quelle: Stadt Wien