vonOTS
DEZEMBER 20, 2022
Die Gasnetzentgelte steigen in den meisten Netzgebieten an, nicht aber in Tirol
Die jährlich festzulegenden Gasnetzentgelte werden mit 1. Jänner 2023 für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt in allen Bundesländern mit Ausnahme von Tirol steigen. Das hat die Regulierungskommission der E-Control entsprechend beschlossen. Je nach Bundesland machen die Netzentgelte weniger als 20 % der gesamten Gasrechnung aus, der Rest entfällt auf die Kosten für die Gaslieferung sowie Steuern und Abgaben. „Für einen gasbeheizten Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden verteuern sich im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um dreizehn Prozent bzw. 3,50 Euro pro Monat.“, rechnet der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, vor.
Und er erläutert die Ergebnisse: „Die gegenständliche Novellierung der Netznutzungsentgelte basiert auf einem Mengengerüst mit einer durchschnittlich leicht gestiegenen Abgabemenge. Um witterungsbedingte Effekte zu glätten, basiert die Tarifierungsmenge auf dem arithmetischen Mittel der drei letztverfügbaren Jahre, diese ist um 1,5 Prozent gestiegen. Auch die Umsetzung des neuen Regulierungssystems, welches für die Jahre 2023 bis 2028 die Kostenentwicklung der Verteilernetzbetreiber determiniert, würde ohne externe Einflüsse zumeist zu einer Senkung der Netzentgelte führen. Allerdings ist die diesjährige Entgeltentwicklung maßgeblich von den Kosten für die Beschaffung der Messdifferenzen und des Eigenverbrauchs sowie der Verdichterenergie beeinflusst. Aufgrund der erheblich angestiegenen Preise für Gas, die sich direkt auf die Netzkosten auswirken, kommt es zu einer bislang einzigartigen Erhöhung des Beschaffungspreises für Messdifferenzen und Eigenverbrauch. Das bedeutet, die hohen Energiepreise haben direkten Einfluss auf die Entwicklung der Netzentgelte. Bei einer Beruhigung der Energiepreise werden auch die Netzentgelte wieder deutlich entlastet.“
Sinkende Gasnetzentgelte in Tirol„Im Bundesland Tirol sinken hingegen die Gasnetzentgelte, obwohl auch hier bei den vorgelagerten Netzkosten aus dem deutschen Fernleitungsnetz Erhöhungen aufgrund des Energiepreisanstiegs zu verzeichnen sind. Jedoch wirkt in diesem Netzbereich die Umstellung auf das neue Regulierungsmodell aufgrund der Netzstruktur positiv auf die Kund:innen.“, erläutert der Vorstand der E-Control, Alfons Haber.
Grafik: Gasnetzentgelte für Musterkunden ab 2023; Im Schnitt steigen die Gasnetztarife für die Haushalte um 13,4 Prozent; Quelle: E-Control
Netzebene 2 sieht sich mit deutlicher Steigerung der Entgelte konfrontiertIn beinahe allen Netzbereichen kommt es auf der Netzebene 2 im Jahr 2023 zu Erhöhungen der Entgelte. „Deutliche Steigerungen kommen auf die Abnehmer der Netzebene 2 in Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Wien zu. Diese Erhöhungen sind teilweise auf individuelle Kostenentwicklungen bzw. Mengenentwicklungen zurückzuführen - große Verbraucher haben weniger Gas im Einsatz gehabt. Auch die Erhöhung der vorgelagerten Netzkosten sowie die Mehrkosten für Messdifferenzen und Eigenverbrauch verstärken den kostenerhöhenden Effekt.“, so Haber. Im österreichischen Durchschnitt liegt die Erhöhung der Netzentgelte für einen größeren Musterkunden mit einer Abnahme von 90 Gigawattstunden Energie bei 41 Prozent im Vergleich zu 2022.
Quelle: OTS