vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 07, 2023
Krahuletz-Gesellschaft bietet Führungen zum „Eggenburger Kaisersaal“ an – Bildprogramm der Stuckdecke wird erklärt
Zum letzten Mal vor dem geplanten Verkauf an einen privaten Eigentümer ist noch im November 2023 der Barocksaal im Grätzl in Eggenburg zugängig. Der prächtige Saal mit einer beeindruckenden Stuckdecke und Wandmalereien befindet sich im Haus Grätzl Nr. 1. Da an der Decke auch vier Kaiser der Habsburger-Dynastie dargestellt werden, gilt der Raum als „Kaisersaal“. Motive und Bilder dienen aber nicht nur als Verzierung des Saals, sie erzählen vielmehr ein „Bildprogramm“.
Die Krahuletz-Gesellschaft Eggenburg ermöglicht noch einmal den öffentlichen Zugang, und zwar am Samstag, den 25. November, um 11 Uhr und um 16 Uhr, sowie am Sonntag, den 26. November, um 16 Uhr. Treffpunkt ist der Eingang zur „Kramerey“. Das Bildprogramm des Saals wird dabei vom Obmann der Krahuletz-Gesellschaft, Gerhard Dafert, erläutert. Der Eintritt ist frei, Spenden zugunsten des Krahuletzmuseums werden angenommen.
Der Kern des Gebäudes stammt aus dem 16. Jahrhundert und bekam um 1720/30 seine barocke Form. In dieser Zeit wurde auch der Kaisersaal ausgestattet. Im Zentrum der Decke tragen zwei Adler das Eggenburger Stadtwappen, die Stadt ist gleichsam eingebettet in das Kaiserreich. In Medaillons kann man die Porträts der Kaiser Ferdinand III., Leopold I., Josef I. und Karl VI. erkennen. Woraus man die Entstehungszeit nach 1711 ableiten kann, wird in einer kurzen Führung erklärt. Darstellungen von Tugenden und Stadtansichten sind weitere Elemente des Bildprogramms. Auch die Initialen des Auftraggebers der Saalausstattung kann man entdecken. Der Historiker Dr. Andreas Kusternig hat den Saal samt Bildprogramm analysiert und interpretiert. Seinen Erkenntnissen soll bei den Führungen gefolgt werden.
Weitere Informationen und die Termine im Überblick: www.krahuletzmuseum.at
Quelle: Land Niederösterreich