Niederösterreich: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse an ISTA-Präsident Thomas Henzinger

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 26, 2022

Niederösterreich

LH Mikl-Leitner, Minister Polaschek und Kuratoriumsvorsitzender Raidl würdigten Leistungen

Am heutigen Freitag überreichte Bundesminister Martin Polaschek im Beisein von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Claus Raidl im Audienzsaal im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung das „Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse“ an Thomas A. Henzinger, Präsident des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg.

„Wir sind heute zu einem ganz besonderen Tag zusammengekommen, für die gesamte Bundesrepublik, das Bundes- und Wissenschaftsland Niederösterreich, für das ISTA, vor allem aber auch für Sie, sehr geehrter Herr Henzinger“, sagte die Landeshauptfrau in ihrer Ansprache. „Denn heute dürfen wir Sie in den Mittelpunkt stellen für Ihr großartiges Schaffen in der Wissenschaft und Forschung.“ Die aktuelle Zeit sei von Krisen geprägt, wo der Fokus auf Wissenschaft und Forschung liege, weil die drängenden Zukunftsaufgaben neues Wissen und neue Antworten brauchen. Deswegen könne man daraus den Auftrag ableiten, auch in Zukunft in Wissenschaft und Forschung zu investieren. „Wir in Niederösterreich tun das Jahr für Jahr mit etwa 120 Millionen Euro. Wir tun das gerne, um vor allem den Rahmen für unsere Forschungs- und Bildungseinrichtungen zu schaffen“, sagte die Landeshauptfrau. Niederösterreich verfüge über eine „wunderbare Wissenschaftsachse von Klosterneuburg über Tulln, Wieselburg, St. Pölten, Wiener Neustadt bis hin nach Krems. Eine Wissenschaftsachse mit namhaften Institutionen, allen voran natürlich dem IST Austria, auf das wir ganz besonders stolz sind“, unterstrich sie. Gerade mit der Gründung des IST Austria sei eine unglaubliche Entwicklung Niederösterreichs einhergegangen.

„Die Gründung des IST ist ein Startschuss gewesen für eine Erfolgsgeschichte des Forschungslandes Niederösterreich. Präsident Henzinger ist einer, der weltweit Erfolgsgeschichte geschrieben hat, der gelernt hat, sich auf internationalem Forschungsparkett zu bewegen und was es heißt, mit den Besten der Besten zusammenzuarbeiten. All dieses Wissen haben Sie mitgenommen und sind nach Österreich zurückgekehrt, um diese Vision auch realisieren zu können“, so die Landeshauptfrau, die weiters meinte: „Ich weiß, die Anfänge waren nicht einfach, sie haben mit 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Campus in einem alten Gebäude begonnen - von einem Glanz einer internationalen Einrichtung weit entfernt. Aber sie haben mit sehr viel Kompetenz und Herzblut diese Institution aufgebaut. Heute ist sie eine Institution von Welt, eine Institution mit mehr als 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 80 Ländern, ausgezeichnet mit drei Wittgenstein-Preisen und der höchsten ERC Grant-Erfolgsquote in Europa.“ Von einer Vision hin zur Realität sei diese Forschungseinrichtung aus Österreich und Niederösterreich nicht mehr wegzudenken und heute in einem internationalen Netzwerk verankert. Das sei nur gelungen, „weil Sie das Streben nach Exzellenz und das Streben nach Freiheit der Wissenschaft an erste Stelle gestellt haben“, führte Landeshauptfrau Mikl-Leitner weiter aus.

Bundesminister Martin Polaschek sagte, dass es eine Freude sei, zu dieser Verleihung des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse begrüßen zu dürfen: „Professor Henzinger hat sich beispielgebend und unermüdlich für den Forschungsstandort Österreich verdient gemacht. Seine Karriere brachte ihn in viele Stationen auf der ganzen Welt. Aber zum Glück für uns alle kehrte er als Spitzenforscher nach Österreich zurück. Er brachte sehr viel Knowhow, Mut und Ehrgeiz mit. Er brachte dadurch die Welt nach Klosterneuburg.“ Den Präsidenten zeichne der beständige und kompromisslose Glaube an die Wirkungskraft von Neuem aus. „Das zeigt sich in Ihrer Forschung, im Wissensmanagement, im Wissenschaftsmanagement, aber auch an Ihren Visionen.“ Er sei ein großes Vorbild für die Forschenden, die ans ISTA gekommen seien und weiterhin kommen werden. „Ohne Sie wäre das ISTA ohne Zweifel nicht das geworden, was es heute ist. Unter Ihrer Führung wurde das ISTA eine Einrichtung von Weltrang, ein Anziehungspunkt für exzellente Nachwuchsforschung aus aller Welt“, so der Minister.

ISTA-Kuratoriumsvorsitzender Claus Raidl meinte in seiner Laudatio, Thomas Henzinger zeichne sich als Troubleshooter, Präsident und Wissenschaftler aus: „Tom hat in dieser unglaublich schwierigen Anfangsphase die Strukturen festgelegt. Wir sind dir dankbar, dass du dem Institut diese Struktur gegeben hast.“ Besonders beeindruckend sei für ihn gewesen, dass man nicht die Fachgebiete der Forschung definiert habe, sondern dass man gesagt habe, man nehme nur die besten Köpfe und definiere dann das Fachgebiet. Henzinger habe, so Raidl, nie das Rampenlicht gesucht, sondern immer an die Probleme gedacht, die zu lösen sind.

In seiner Rede dankte Thomas A. Henzinger zuerst seiner Gattin Monika: „Meine Frau hat vor 14 Jahren zugestimmt, nach Österreich zu kommen, obwohl das für sie ganz klar ein Karriereknick war. Neben ihrer Forschung hat sie drei Kinder großgezogen, sodass ich mich immer voll und ganz auf das ISTA konzentrieren konnte.“ Es bedürfe sehr vieler, um eine derartige Erfolgsgeschichte zu schreiben, er danke daher auch seinen Mitarbeitern und Kollegen. Absolute Unabhängigkeit und eine kompromisslose Selbstverpflichtung zur Exzellenz seien die Grundbedingungen für den Erfolg eines Forschungsinstituts“, sagte Henzinger, der mit Jahresende seine Tätigkeit als Präsident beende. Er freue sich darauf, im Jänner sich Vollzeit der Forschung widmen zu können: „In meinem Traumjob als Professor am ISTA.“

Quelle: Land Niederösterreich

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