Innsbruck: Eichhof - Baubeginn für zweite Baustufe

vonRedaktion International
OKTOBER 13, 2021

Foto: W. Giuliani

Stadt investiert 5,4 Millionen Euro für 32 leistbare Mietwohnungen

Vor genau einem Jahr konnten die ersten neuen Wohnungen des etappenweise geplanten Neubaus des Eichhof-Areals fertig gestellt werden. 75 Prozent der 29 Einheiten gingen an MieterInnen der ehemaligen Bestandsgebäude. Nun erfolgt der Baustart für die zweite Baustufe. Die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) errichtet 32 geförderte Mietwohnungen im Passivhausstandard mit insgesamt 1.790 Quadratmetern Wohnfläche, ein 200 Quadratmeter großes Geschäftslokal und 22 Tiefgaragenplätze. Die kalkulierten Baukosten belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro. Die Fertigstellung der künftigen Adresse Kranewitterstraße 1 ist für Frühjahr/Sommer 2023 vorgesehen.

Die Besonderheit des L-förmigen Baukörpers: gemeinsam mit dem gegenüber liegenden „Peintner“-Haus soll ein Platz zur Amraserstraße entstehen. Der Eckbau überragt daher mit sieben Stockwerken die anderen Neubauten, die zwischen drei und fünf Geschoße hoch werden sollen. Parallel zum Wohnbau plant das Amt für Tiefbau die Umgestaltung der Kranewitterstraße. Diese wird verbreitert und beidseitig mit Längsparkplätzen versehen. Eine Baumallee schafft mehr Grün und erhöht die Aufenthaltsqualität.

Mehr leistbare Wohnungen

„Ich kann gut nachvollziehen, dass das für alle Betroffenen eine emotionale Herausforderung ist. Durch den schrittweisen Umbau und die behutsame Nachverdichtung des Eichhofs gewinnen wir aber mehr leistbaren, qualitativ und energetisch hochwertigen Wohnraum. Wir halten an dieser Lösung fest, weil sie in einem jahrelangen Prozess, auch unter Einbeziehung und Beteiligung der Mieterinnen und Mieter entwickelt wurde“, unterstreicht Bürgermeister Georg Willi anlässlich des Spatenstichs.

IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler ergänzt: „Unsere von der Stadtpolitik definierte Aufgabe bestand darin, einen ausgewogenen Kompromiss zwischen dem Erhalt des sozial- und bauhistorisch bedeutsamen Erbes der Südtiroler Siedlung und den Bedürfnissen heutiger und kommender Generationen zu finden. Eine Totalsanierung des Altbestands wäre sowohl aus finanzieller als auch aus bauökologischer Sicht die schlechteste Variante.“ Danler erinnert daran, dass im Altbestand weder zeitgemäße Heizungen noch Fahrstühle im Sinn von Barrierefreiheit vorhanden sind und ein nachträglicher Einbau ? abgesehen von den Kosten ? auch technisch extrem aufwändig wäre.

Chronologie der größten Südtiroler Siedlung

Der Eichhof ist eine große städtische Wohnanlage in Pradl, die ab 1941 für sogenannte AussiedlerInnen aus Südtirol errichtet wurde. Er besteht aus einer äußeren und inneren Gebäudestruktur und großzügigen Frei- und Grünflächen. 1962 wurden die Bestandsbauten auf vier Geschoße aufgestockt. 2014 fand ein MieterInnen-Beteiligungsprozess der „vor ort ideenwerkstatt“ statt, in dem Überlegungen für eine Weiterentwicklung angestellt wurden. 2016 wurde darauf aufbauend ein zweistufiger Architekturwettbewerb durchgeführt und in der Folge 2017 ein städtebaulicher Masterplan beschlossen.

Aus 38 Beiträgen wurde das Projekt von „brenner kritzinger architekten“ aus Innsbruck ausgewählt. Es sieht einen mehrjährigen Neubau der inneren Struktur mit insgesamt sechs Baustufen vor. Im Oktober 2020 konnte die erste Baustufe fertig gestellt werden. Insgesamt soll das Areal im Endausbau 530 Wohneinheiten umfassen: 390 neue und 140 Bestandswohnungen. Der äußere Eichhof entlang der Langstraße im Osten und der Gumppstraße im Norden wird vollständig erhalten.WG

Quelle: Stadt Innsbruck

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