Wien: Ein großes Geschenk zum 30. Jubiläum in der Dorotheergasse 11

vonRedaktion Salzburg
MÄRZ 01, 2024

Wien

Verein der FREUNDE erwirbt für Jüdisches Museum Wien Werke Rudolf Schönwalds

Das Jüdische Museum Wien, ein Museum der Wien Holding, hat Grund zum Feiern: Zum 30-jährigen Jubiläum seines Einzugs in die historische Dorotheergasse 11 erhält das Museum eine großzügige Schenkung. Der Verein der FREUNDE des JMW hat Direktorin Barbara Staudinger nicht nur das beeindruckende Gemälde „Die Ringer“ (1953) von Rudolf Schönwald überreicht, sondern auch 32 weitere Papierarbeiten des Künstlers erworben, um die Museumssammlung zu bereichern. Die Geschichte des Hauses in der Dorotheergasse 11 ist reich an kulturellen Ereignissen. Ein Höhepunkt war zweifellos die Zeit, als die renommierte Galerie Miethke (1895-1938) dort tätig war und Wien das erste Gemälde von Pablo Picasso bestaunen konnte. In dieser Tradition des künstlerischen Aufbruchs und der Innovation leitet das Jüdische Museum Wien nun eine neue Ära ein, indem es die Werke des oft übersehenen Künstlers Rudolf Schönwald in seine Sammlung integriert.

Rudolf Schönwald

Rudolf Schönwald, geboren 1928 in Hamburg, war eine Persönlichkeit, die sich nicht den Erwartungen anderer beugte. Er wollte ein politischer Künstler sein, malte gegenständlich und wandte sich – zu einer Zeit als der Weg in die Abstraktion bevorzugt wurde – der Grafik zu. Seine Werke sind geprägt von einer starken erzählerischen und satirischen Kraft und bieten Einblicke in das Leben im Wien der Zwischen- und Nachkriegszeit. Trotz seiner Bedeutung blieb Schönwald vielen bisher unbekannt. Doch der Verein der FREUNDE des JMW und das Museum haben beschlossen, sein Werk aus der Anonymität zu holen und ihm die Anerkennung zuteilwerden zu lassen, die es verdient.

Die erworbenen Werke von Rudolf Schönwald, darunter Grafiken wie die „Wiener Bilderbögen“ und die „Biografischen Bilderbögen“, zeugen von seinem unverwechselbaren Stil und seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft seiner Zeit. Sein Oeuvre steht im Kontext seiner bewegten Lebensgeschichte, die von Flucht, Überleben und dem Ringen um künstlerische Freiheit geprägt war.

„Mit diesem besonderen Geschenk zum 30. Jubiläum in der Dorotheergasse hat der Verein der FREUNDE des JMW nicht nur den Sammlungsbestand des Museums um so wichtige Exponate bereichert, sondern uns mit vielen neuen Geschichten beschenkt, die wir nun erzählen können“, sagt Barbara Staudinger. „Die Werke von Rudolf Schönwald werden dazu beitragen, das jüdische Erbe und die Geschichte unserer Stadt lebendig zu halten. Nicht zuletzt zeigen besonders Schönwalds grafische Arbeiten Humor und Reflexionsfähigkeit und sind eine kritische Hinterfragung seiner Zeit.“

Aus diesem Anlass liest der preisgekrönte Schriftsteller und langjährige Freund von Schönwald, Erich Hackl, bei freiem Eintritt am 21. März 2024 um 18.30 Uhr im Jüdischen Museum Wien aus „Rudolf Schönwald. Die Welt war ein Irrenhaus“.

Quelle: Stadt Wien

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