Salzburg: Ein starker Pakt gegen Gewalt an Frauen

vonRedaktion Salzburg
NOVEMBER 24, 2023

Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern

Frauen-Landesrätin und Bezirkshauptfrauen mit klarer Botschaft / Land verstärkt weltweite Aktion „16 Tage gegen Gewalt“

(LK) Vier Frauen sitzen Mitte November zusammen an einem Tisch in der Bezirkshauptmannschaft Hallein. Ihre Blicke sind entschlossen, ihr Nachdenken kaum zu überhören. Es geht um nichts Geringeres, als der Gewalt gegen Frauen und Mädchen einen Riegel vorzuschieben. Wie das gelingen kann, ist klar: Das schon umfangreiche Beratungs- und Hilfsangebot muss noch weiter gestärkt werden, es braucht mehr Aufklärung und Sensibilisierung und man muss selbst als gutes Beispiel vorangehen.

Die vier Eingangs angesprochenen Frauen sind Landesrätin Daniela Gutschi und die Bezirkshauptfrauen Michaela Rohrmoser (Tamsweg), Monika Vogl (Hallein) und Karin Gföllner (Salzburg-Umgebung). „Gewalt beginnt schon mit abfälligen Worten und mit bekannten Sprüchen, die im Alltag häufig verwendet werden. Deren unterschwellige und übergriffige Bedeutung wird oft übersehen oder aus Scham ignoriert. Und genau hier müssen wir alle für Aufklärung sorgen“, sind sich die vier Frauen im Landesdienst einig und ergänzen: „Aufgrund unserer Positionen, in den obersten Führungsetagen eines Bezirks oder dem Land, können und wollen wir als starke Vorbilder vorangehen.“

„Du magst es doch eh…"

Mit einer eigenen Kampagne des Landes will die Frauen-Landesrätin Daniela Gutschi, gemeinsam mit den Bezirkshauptfrauen daher anlässlich der weltweiten Aktion „16 Tage gegen Gewalt“ Menschen ermutigen, couragiert zu handeln, wenn sie bereits verbale Übergriffe wahrnehmen. Jeder soll sich aktiv an der Prävention beteiligen. Anhand von Sprüchen wie zum Beispiel „Stell dich nicht so an. Du magst es doch eh...“ soll aufgezeigt werden, wo Gewalt ihren Anfang nimmt.

Gutschi: „Null Toleranz.“

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen darf in keinster Weise toleriert werden. Man darf nicht wegschauen und auch nicht weghören“, betont Gutschi. Die Expertinnen und Experten empfehlen im akuten Notfall natürlich die Polizei zu rufen. Bei abfälligen Nebenbei-Bemerkungen hilft oft aber auch schon ein deutlicher Hinweis auf das übergriffige Fehlverhalten. „Dafür braucht es Mut und Selbstbewusstsein von uns allen. Zivilcourage kann sehr viel verändern, helfen wir zusammen“, appelliert Gutschi. Es besteht auch immer die Möglichkeit, die Beratungsstellen für die weitere Vorgehensweise zu kontaktieren.

Bezirkshauptfrauen: „Jeder Fall ist einer zu viel.“

Nicht nur die persönlichen Erfahrungen oder die Schilderungen von anderen Frauen, bewegen die drei Bezirkshauptfrauen zur Unterstützung der Kampagne: „Es sind die erschreckend hohen Zahlen der Frauenmorde in Österreich, aber auch jene der ausgesprochenen Betretungs- und Annäherungsverbote im Bundesland. Wir müssen dieses Problem klar benennen, Grenzen deutlich aufzeigen, und darauf aufmerksam machen, welche Möglichkeiten der Prävention, Beratung und Hilfe es gibt.“

Von Radio bis Supermarkt

Um mit dieser klaren Botschaft zu „Stopp Gewalt gegen Frauen“ möglichst viele Menschen zu erreichen wird ab dem 25. November und darüber hinaus mit Radio- und Fernsehspots sowie online und auf Social-Media sensibilisiert. Ebenso rücken Plakate, City-Lights und Infoscreens das Thema ins Bewusstsein. Viele Menschen werden auch damit erreicht, dass die Info-Folder „Gewaltfrei leben“ bei Spar und bei Billa aufliegen.

Partner*innen der Kampagne

Die Landes-Website www.salzburg.gv.at wird Dreh- und Angelpunkt der Kampagne sein. Aber auch starke Partner*innen helfen, die Botschaft zu verbreiten. Dazu gehören im Konkreten:

Wichtige Notrufnummern

Lexikon: 16 Tage gegen Gewalt

Von 25. November bis 10. Dezember steht die internationale Aktion 16 Tage gegen Gewalt wieder im Mittelpunkt. Der Hintergrund: Am 25. November ist der internationale Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden. Der 10. Dezember ist der internationale Tag der Menschenrechte. Dieser Aktionszeitraum wird weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen als fundamentale Menschenrechtsverletzung nachhaltige Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für die gesamte Gesellschaft hat. (Quelle: Bundeskanzleramt)

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Quelle: Land Salzburg

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